Johann Sebastian: Sonaten und Partiten BWV 1001-1006; Solenne Païdassi, Violine; 2 CDs Indésens INDE127; Aufnahme 08/18, Veröffentlichung 06/12/19 (140'01) - Rezension von Alain Steffen

Trotz exzellenter Kritiken, etlicher Wettbewerbssiegen und Konzerten in renommierten Häusern wie der Carnegie Hall oder dem Concertgebouw ist der Name von Solenne Païdassi beim breiten Publikum kaum bekannt. Die 1984 geborene französische Violinistin, die bereits einige CDs mit Werken von Franck, Saint-Saëns, Pierné, Massenet, Szymanowski und Stravinsky veröffentlicht hat, ist somit noch ein Geheimtipp, zu Unrecht, wie ihre Gesamtaufnahme der Sonaten und Partiten BWV 1001-1006 von Johann Sebastian Bach beweist. Read More →

Sergei Prokofiev: Violinsonate Nr. 1 f-Moll op. 80 (Fassung von Andrei Pushkarev); Andrei Pushkarev, Schlagzeug, Georgisches Kammerorchester Ingolstadt, Sebastian Bohren, Violine & Ltg; 1 Digital Download Sony Classical; Aufnahme 2019, Veröffentlichung 11/2019 – Rezension von Stefan Pieper

Es ist gerade ein Jahr her, da realisierte der Geiger Sebastian Bohren zusammen mit der Camerata Zürich eine Orchester-Neufassung von Shostakovichs Violinsonate op. 134. Wir wissen, dass sich der umtriebige, 32-jährige Schweizer auf so etwas nicht ausruht. Jetzt schon findet das ambitionierte Konzept eine Neuauflage mit Sergei Prokofievs Erster Violinsonate op. 80, welche diesmal vom georgischen Kammerorchester Ingolstadt ins orchestrale Format erhoben wird. Read More →

Moritz Moszkowski: Orchestral Music, Volume One (Jeanne d'Arc op. 19); Sinfonia Varsovia, Ian Hobson; 1 CDE Toccata Classics TOCC0523; Aufnahme 12/2018, Veröffentlichung 10/2019 (UK), 11/2019 (D) - (59'26) - Rezension von Remy Franck

Der polnische Komponist Moritz Moszkowski wurde 1854 in Breslau geboren, lebte aber ab 1897 in Paris, wo er 1925 verarmt sowie von der lokalen Musikszene unbeachtet starb. Er schrieb eine unprätentiöse Musik mit eingängiger Melodik und vielen originellen Einfällen, die durchaus gefallen kann. Eingespielt wunden von ihm vor allem Klaviermusik und die Konzerte für Klavier bez. Violine. Read More →

Ludwig van Beethoven: Symphonien Nr. 1 & 3 (Arr. Johann Nepomuk Hummel); Uwe Grodd, Flöte, Gould Piano Trio (Lucy Gould, Violine, Alice Neary, Cello, Benjamin Frith, Klavier); 1 CD Naxos 8.574039; Aufnahme 0'6/2018, Veröffentlichung 22/11/2019 (74'50) - Rezension von Remy Franck

Johann Nepomuk Hummel, Mozarts einziger Schüler und Beethoven-Famulus, richtete des Meisters Symphonien Nr. 1 bis 7 für Klavierquartett mit Flöte ein. Naxos startet eine Gesamtaufnahme dieser Bearbeitungen mit den Symphonien Nr. 1 und 3, der Eroica. Gerade diese Eroica aber zeigt die Grenzen dieses Unterfangens, denn die Bearbeitung verfälscht den Charakter der Symphonie und macht aus ihr ein Dinky Toy. Read More →

Johannes Brahms: Quartett Nr. 3, Quintett für Klavier und Streicher; Hagen Quartett (Lukas Hagen, Rainer Schmidt, Violine, Veronika Hagen, Bratsche, Clemens Hagen, Cello), Kirill Gerstein, Klavier; 1 CD Myrios Classics MYR021; Aufnahmen 2014, 2019, Veröffentlichung 10/2019 (80'17) – Rezension von Uwe Krusch

Die Atmosphäre des dritten Quartetts von Johannes Brahms ist heller als jene der beiden vorherigen Werken. In der vorliegenden Interpretation des Hagen-Quartetts wechseln im ersten Satz Passagen reinen Glücks und Momente von Schatten und Zweifeln ab. Kontraste erzeugen sie mit sehr weichem und pianissimo gespieltem Sotto voce. Das Andante profitiert vom souveränen, luftigen Klang von Lukas Hagen, der es in größter Ruhe zu einer Romanze werden lässt. Read More →

Luigi Rossi: La Lyra d’Orfeo & Arpa Davidica (Arien, Ensembles, Instrumentalmusik); Werke von Giovanni Felice Sances, Marco Marazzoli, Anonymus;         Véronique Gens, Sopran, Céline Scheen (Sopran), Giuseppina Bridelli (Mezzosopran, Philippe Jaroussky, Jakub Jozef Orlinski, Valer Sabadus, Counterenor), L'Arpeggiata, Christina Pluhar; 3 CDs Erato 9029537230, Aufnahmen 2005, 2018, 2019, Veröffentlichung 11/2019 (159') - Rezension von Remy Franck

Luigi Rossi (1598-1653) stand im Dienst von drei berühmten italienischen Herrscherfamilien, den Borghese, den Barberini und den Medici, sowie des französischen Königs Louis XIV. Sein Orfeo war eine der ersten Opern, die je in Frankreich aufgeführt wurden. Die Musik dieses einst so bedeutenden Komponisten ist heute nicht besonders bekannt. Umso begrüßenswerter ist daher die neue Produktion von L’Arpeggiata. Read More →

Dora Bright: Piano Concerto No. 1 + Variations for Piano and Orchestra; Ruth Gipps: Piano Concerto op. 34 + Ambarvalia op. 70; Samantha Ward, Murray McLachlan, Klavier, Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, Charles Peebles; 1 CD Somm 0273; Aufnahme 04/2019, Veröffentlichung 09/2019 (UK, US), 11/2019 (D) - (75'22) - Rezension von Remy Franck

Die englische Pianistin und Komponistin Dora Bright (1862-1951) komponierte angeblich recht viel, auch fürs Musiktheater und das Ballett, aber viele ihrer Kompositionen sind verschollen. Bright, zu der Liszt  sagte « Mademoiselle, vous jouez à merveille », komponierte ihr Klavierkonzert 1891. Es ist ein romantisches Werk mit vielen originellen Ideen, sehr angenehm zu hören. Samantha Ward spielt es brillant und stimmungsvoll, vorzüglich begleitet vom Orchester aus Liverpool unter Charles Peebles. Auch die von Murray McLachlan gespielten Variations for Piano and Orchestra sind kunstfertig und abwechslungsreich. Read More →

All Shall not Die; Joseph Haydn: Streichquartette op. 20/5, 33/5, 50/6 (Frosch), 54/2, 76/2 (Quinten) und 77/2; Quatuor Hanson (Anton Hanson, Jules Dussap, Violine, Gabrielle Lafait, Bratsche, Simon Dechambre, Cello); 2 CDs Aparté APP213; Aufnahme 11/2018 + 3/2019, Veröffentlichung 10/2019 (135'53) – Rezension von Uwe Krusch

Das Hanson Quartett wurde 2013 am Pariser Nationalkonservatorium gegründet. Es ist Gewinner mehrerer Wettbewerbe. Für seine erste Einspielung hat es sechs Quartette vom Vater aller Quartette, Joseph Haydn, ausgewählt, die von einem der Sonnenquartette bis zum zweiten aus dem Opus 77 eine große Bandbreite abdecken. Ihre Interpretationen zeichnen sich durch exzellent durchdachten Aufbau und detailliert ausgeführte Umsetzung aus, so dass ein technisch niveauvolles Haydn-Bild gezeichnet wird. Read More →

Aram Khachaturian: Violinkonzert, Konzert-Rhapsodie für Violine & Orchester; Antje Weithaas, Violine, Staatsorchester Rheinische Philharmonie, Daniel Raiskin; 1 CD cpo 555 093-2; Aufnahme 07/2016 + 07/2017, Veröffentlichung 10/2019 (62'37) – Rezension von Uwe Krusch

Antje Weithaas zeichnet sich durch eine große Spannbreite ihres Repertoires aus. Nach der Brahms- Einspielung legt sie nun die Werke von Khachaturian vor. Bei ihrem Spiel gefallen immer wieder die überragende technische Umsetzung und Gestaltung ihrer Aufnahmen, die gerade oft https://www.pizzicato.lu/antje-weithaas-lyrisch-und-sinnlich/neue Aspekte ins Licht rückt, die man so oder so deutlich noch nicht bei anderen wahrgenommen hat. Doch über das rein Spielerische hinaus zeigt sie damit auch ihre intensive und vor allem persönliche Herangehensweise auf, die ihren musikalischen Geschmack untermauert. Das ist aller Ehren wert. Read More →

Innere Stimmen - Voix intérieures; Robert Schumann: Kreisleriana op. 16 + Fuge op. 72/3 + Romance op. 28/2 + Humoreske op. 20; Clara  Schumann: Geheimes Flüstern hier und dort op. 23/3; Jérôme Granjon, Klavier, Margaux Poguet, Sopran; 1 CD Animato ANM190501; Aufnahme 05/2018, Veröffentlichung 11/2019 (75'31) - Rezension von Remy Franck

Der 53-jährige Jérôme Granjon gehört nicht zur internationalen Pianistenelite, auch wenn er neben dem Unterrichten noch recht viele Konzerte spielt. Dass er gerade mit einem Schumann-Programm Aufmerksamkeit hervorruft, zeigt, wie gut sich der Franzose auch im deutschen Repertoire bewegt. Read More →

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