Der Komponist Thorsten Encke stellt sich bei beiden kleinen Stücken, die die Brücken zwischen den Suiten von Bach bieten, Schwarzeis vor, also schnell blasenfrei gefrorenes Eis, dass die Farbe des Untergrunds, also etwa einer Straße oder eines Seeuntergrunds zeigt und deswegen dunkel wirkt. Er verbindet damit auch die Gefahr des Einbrechens, weil er das Eis als dünn und fragil sieht. Die Kompositionen vereinen eine zuvor auf Band eingespielte Musik des ausführenden Musikers, zu der die im Konzertsaal gespielten Teile kommen. Dabei soll die vor Ort gespielte Partie auf die eingespielte reagieren. Read More →
(Remy Franck) Der mazedonische Pianist Simon Trpceski beginnt sein Programm mit einer stimmungsvollen Interpretation der Erzählungen einer Alten Großmutter von Sergei Prokofiev. Danach kommt, hoch virtuos, aber nicht besonders spannungsvoll, Modest Mussorgskys Eine Nacht auf dem kahlen Berge. Read More →
Anton Bruckner vollendete sein Requiem in d-Moll im Jahr 1849. Es ist sein erstes bedeutendes geistliches Werk und wurde als Trauerfeier für einen verstorbenen väterlichen Freund und Förderer, Franz Seiler uraufgeführt. Lukasz Borowicz benutzt für seine Aufnahme die neue, von Benjamin-Gunnar Cohrs herausgegebene Urtext-Ausgabe. Read More →
Das Hallé hat unter seinem Chefdirigenten Mark Elder eine sehr schöne Debussy-CD herausgegeben. Sie beginnt mit den Nocturnes. Nuages ist wolkenleicht, soft und schwebend. Selbst die deutlicher als sonst vernehmbaren Pizzicati wirken schwerelos. So schön atmosphärisch hat man dieses Stück nicht oft gehört. Auch in Fêtes bestimmt ein leichter federnder Klang das spannende musikalische Geschehen. Sirènes wird frisch und vital aufgeführt, vielleicht weniger mysteriös als in anderen Interpretationen, aber sehr farbig. Read More →
Mahlers Zweite Symphonie, die Auferstehungssymphonie, hat das Tonkünstler-Orchester unter seinem Chefdirigenten Yutaka Sado im Wiener Musikverein bei mehreren Konzerten live aufgenommen. Read More →
Den Titel Double-je könnte man auch anders verstehen als er gemeint ist. Ein zweifaches Ich könnte auch zwei Alphatiere meinen, die sich gegenseitig die Vorherrschaft streitig machen. Das genau ist hier aber nicht der Fall, sondern der Fall, der sich im Deutschen vielleicht mit Seelenverwandtschaft betiteln lässt. Und auch das ist wieder in zweifacher Sicht verstehbar. Es meint zuallererst die Werke. Denn zwei gleiche Instrumente, hier Violinen, im Duo ergeben ja keinen Widerspruch, der einen künstlerischen Reiz auslöst, sondern eine Gleichartigkeit, die bei ungeschickter Behandlung Langeweile bewirkt. Seelenverwandtschaft meint hier dann auch die der beiden Musiker, die sich durch Vermittlung ihres gemeinsamen Geigenbauers kennenlernten und sogleich ihre Bruderschaft im Geiste erkannten. Read More →
Die 1825 in der Pariser Kirche Saint-Roch uraufgeführte Messe Solennelle von Hector Berlioz galt lange als verloren. Sie wurde erst 1992 in Antwerpen wiederentdeckt. Die für großes Ensemble komponierte Messe ist ungemein phantasievoll geschrieben, und Hervé Niquet begegnet dieser Inspiration mit einer genauso inspirierten Interpretation, die der Phantasie des Komponisten vollauf gerecht wird. Read More →
1976 hat Herbert Blomstedt als erster Dirigent die Urfassung von Beethovens Fidelio, die Oper Leonore, mit der Staatskapelle Dresden, dem Rundfunkchor Leipzig, Edda Moser, Richard Cassily, Theo Adam, Helen Donath und Karl Ridderbusch aufgenommen. Dass die nicht auf historischem Instrumentarium gemachte Einspielung heute noch großartig wirkt, davon konnten wir uns rezent bei der Veröffentlichung der Naxos-Beethoven-Complete Edition überzeugen. Read More →
Rund fünf Jahre nach ihrem selbstgewählten Ende als Ensemble werden jetzt die letzten Aufnahmen des legendären Hilliard Ensemble vorgelegt. Die aktuelle mit dem Titel The Dream of the Rood bezieht sich auf die halbstündige Komposition von John Casken, die er vor elf Jahren schuf. Das ist sozusagen das Omega dieser CD. Das Alpha bezieht sich auf die drei anonymen drei- bzw. vierstimmigen Werke sowie auf Viderunt omnes, das Casken nach der Vorlage von Perotinus, der um die Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert lebte und als Pérotin bekannt ist. Ihm kommt eine wichtige Rolle bei der Ausformung der Polyphonie zu. Read More →
Eingeleitet wird das Album mit der ursprünglich für Klavier komponierten Ballade von Boris Liatochinski (1895-1968) in der Orchestrierung von Dimitri Tchesnokov. Es ist ein dramatisches Werk mit düsteren Klängen, das sehr plastisch vom Orchester der Ukraine unter der Leitung des 1975 geborenen französischen Dirigenten Bastien Stil dargestellt wird. Read More →