Joseph Renner: Präludien  op. 41, Sonate Nr. 2 op. 45, Suite Nr. 1 op. 56; Tomasz Zajac, Orgel; 1 CD Dux 1370; Aufnahme 05/2018, Veröffentlichung 07/2019 (71’19) - Rezension von Guy Engels

Joseph Renner kommt aus der spätromantischen Schule. Er war ein vielseitiger Komponist und hat vorrangig für die Liturgie und die Orgel geschrieben. Gerade die Orgelwerke entstanden größtenteils für den Eigenbedarf als Domorganist in Regensburg. Read More →

Clairs de Lune; Berlioz: Les Nuits d'été op. 7, arrangiert für Stimme und Streichquartett; Fauré: Quartett für Streicher e-Moll op. 121 + 6 Melodien für Stimme und Streichquartett; Jean-Paul Fouchécourt, Tenor, Quatuor Manfred (Marie Béreau, Luigi Vecchioni, Violine, Emmanuel Haratyk, Bratsche, Christian Wolff, Cello); 1 CD Paraty 719252; Aufnahme 05/2018, Veröffentlichung 05/2019 (68'42) – Rezension von Uwe Krusch

Das Quatuor Manfred hat neben dem reinen Quartettspiel schon lange auch die Tradition gepflegt, eine Singstimme einzubinden. Für diese Aufnahme, in deren Mitte das Streichquartett von Fauré steht, haben sie mit dem Tenor Jean-Paul Fouchécourt zwei neu geschaffene Bearbeitungen hinzugefügt, die so unterschiedliche musikalische französische Charaktere zusammenfügen, dass man es gar nicht glauben mag und trotzdem fasziniert ist. Read More →

Liszt mit der Maîtrise Notre-Dame de Paris
Franz Liszts Via crucis (Die 14 Stationen des Kreuzwegs) für Chor, Solisten und Orgel bzw. Klavier ist eines der letzten Werke des Komponisten. Der Pianist David Selig und die Maîtrise Notre-Dame de Paris unter Nicole Corti haben das Werk im Jahre 2000 aufgenommen, und es wird nun von Calliope wiederveröffentlicht. Markant ist in dieser Aufnahme der prägnante Klang des Klaviers, das David Selig ungemein ausdrucksvoll spielt. Im Kontrast dazu inspiriert Nicole Corti die Maîtrise de Notre-Dame zu einem eher abgeklärten Gesang, der dem Charakter der Kompositionen durchaus gerecht wird. Leider ist der Gesang nicht immer von größter Reinheit, und auch die Intonation lässt manchmal zu wünschen übrig. Read More →

Antonio Salieri: Tarare; Cyrille Dubois (Tarare), Karine Deshayes (Astasie), Jean-Sébastien Bou (Atar), Judith van Wanroij (La Nature, Spinette), Enguerrand de Hys (Calpigi), Tassis Christoyannis (Artenée, Genius des Feuers), Philippe-Nicolas Martin (Altamort), Marine Lafdal-Franc (Elamir), Danaé Monnié (ein Schäfer), Jérôme Boutillier (Urson), Les Chantres du Centre de musique baroque de Versailles, Les Talens Lyriques, Christophe Rousset, Dirigent; 2 CDs Aparté AP208; Aufnahme 11/2018, Veröffentlichung 06/2019 (165') – Rezension von Uwe Krusch

Tarare ist eine Oper in fünf Akten mit einem Prolog, die von Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais (Libretto) und Antonio Salieri (Musik) erschaffen wurde. Das von den Ideen der Aufklärung geprägte, subversive Werk wurde in Paris zwei Jahre vor der Revolution uraufgeführt. Die Oper spielt in einer orientalischen Despotie. Somit hat das Werk einen gesellschaftlichen Subtext, der auch ganz gezielt Pariser Größen, wie einen Bankier, bloßstellt. Aber das hat, zusammen mit dem geschickten Marketing von Beaumarchais, zum Erfolg des Werkes beigetragen und nicht etwa die Zensur auf den Plan gerufen. Read More →

Jon Leifs: Edda Part II - The Lives of the Gods (Oratorium); Hanna Dora Sturludottir (Mezzosopran), Elmar Gilbertsson (Tenor), Kristinn Sigmundsson (Bass), Schola Cantorum Reykjavicensis (Chorleiter: Hördur Askelsson), Iceland Symphony Orchestra, Hermann Bäumer; 1 SACD BIS 2420; Aufnahme 04/2018, Veröffentlichung 05/2019 (65'10) – Rezension von Uwe Krusch

Die Nationalgeschichte der Musik in Island weist erst mit Jon Leifs im letzten Jahrhundert einen Nationalkomponisten auf. Dabei greift er auf die Volksmusik und die Nationalepen, insbesondere die Edda zurück. Über die Edda hat er ein unvollendet gebliebenes Oratorium in drei Teilen komponiert. Der zweite Teil hat auf dieser Aufnahmen Platz gefunden, dem der Text der Snorra Edda, also der Prosa Edda, die ein poetisches Lehrbuch und eine Zusammenfassung der Mythen und Legenden ist, zugrunde liegt. Read More →

Gaetano Brunetti: Quartette für Streicher L. 166, 179, 183, 185, 189; Trifolium (Carlos Gallifa, Sergio Suárez, Violine, Juan Mesana, Viola, Javier Aguierre, Cello); 1 CD Lindoro NL-3043; Aufnahme 12/2018, Veröffentlichung 05/2019 (65'45) – Rezension von Uwe Krusch

Gaetano, in seiner spanischen Wahlheimat Cayetano Brunetti wurde 1744 in Italien geboren und starb Ende 1798 in Spanien. Er war Komponist, Violinist und Dirigent. Wohl Schüler von Pietro Nardini, übersiedelte er vor 1760 nach Madrid, wo er ab 1767 bis an sein Lebensende Violinist in der Königlichen Kapelle war. 1767 wurde er zum Violinlehrer und Musikmeister des Prinzen von Asturien von König Karl III. ernannt, 1779 zum Leiter der musikalischen Veranstaltungen in Aranjuez berufen. 1788 folgte Karl IV. auf den Thron. Dieser war ein großer Musikfreund und gründete ein Ensemble, das nur zu seinem Vergnügen spielte. Read More →

Francois-Joseph Gossec: Symphonien op. 4 Nr. 1-6 (B.19-24); Deutsche Kammerakademie Neuss, Simon Gaudenz; 1 CD cpo 555263-2; Aufnahme 03/2018, Veröffentlichung 05/2019 (71'24) – Rezension von Remy Franck

Francois-Joseph Gossec (1734-1829) komponierte seine Symphonien op. 4 um 1758. Diese Musik ist noch deutlich frühklassisch und unterschiedlich charakteristisch. Es gibt Sätze, die zu einem Ohr rein und zum anderen wieder rausgehen, ohne bleibende Eindrücke zu hinterlassen, aber es gibt auch durchaus charakteristischere Sätze, die aufhorchen lassen. Read More →

Johann Sebastian Bach: Ouvertüre im französischen Stil, BWV 831 + Sarabande con Partite, BWV 990 + Englische Suite Nr. 6 d-Moll, BWV 811; Nils Anders Mortensen, Klavier; 1 CD Lawo LWC1174; Aufnahme 01/2019, Veröffentlichung 05/2019 (72'24) – Rezension von Uwe Krusch

Von Johann Sebastian Bachs Englischen Suiten wird auf dieser neuen CD mit Nils Anders Mortensen die sechste vorgestellt. Die Französische Suite stammt nicht aus dem Zyklus von 1722-25, sondern wurde als einzelnes Werk erst 1735 publiziert. Dieses Werk zeichnet sich durch seine große Form aus. Zwischen diesen beiden Stücken ist die Sarabande con partite als Sarabande mit XV Variationen ein alleinstehendes Stück, das durch seine fantasievolle Bearbeitung des Themas bzw. der Basslinie überzeugt. Alle Werke waren natürlich für das Cembalo komponiert. Read More →

Franz Reizenstein: Klavierkonzert Nr. 2 F-Dur  + Serenade F-Dur + Cyrano de Bergerac-Ouvertüre; Oliver Triendl, Nürnberger Symphoniker, Yaron Traub; 1 CD cpo 555245-2; Aufnahme 05/2018, Veröffentlichung 24/06/2019 (66'57) – Rezension von Remy Franck

Der in Deutschland geborene und vor den Nazis nach Großbritannien geflüchtete Franz Reizenstein (1911-1968) studierte am Royal College bei Ralph Vaughan Williams. Er komponierte symphonische Musik, Kammermusik und Klavierwerke. Sein Zweites Klavierkonzert von 1961 hat zwei quirlige und einen langsamen Satz, die sich gut hören lassen, aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, so sehr sich die Interpreten auch bemühen, die Musik lebendig zu gestalten. Hinzu kommt, dass die weiträumig hallige Aufnahme den Orchesterpart relativ unkonturiert wirken lässt. Ein griffigerer Klang wäre von Vorteil gewesen. Read More →

Sergei Prokofiev: Klavierkonzert Nr. 2; Piotr Tchaikovsky: Klavierkonzert Nr. 1, Haochen Zhang, Klavier,  Lahti Symphony Orchestra, Dima Slobodeniouk; 1 SACD BIS 2381; Aufnahmen 01 + 03/2018, Veröffentlichung 07/2019 (66'29) – Rezension von Remy Franck

Als einen Kampf der Giganten inszenieren Dima Slobodeniouk und Haochen Zhang den ersten Satz des Zweiten Klavierkonzerts von Sergei Prokofiev. Ein starkes Orchester gegen einen starken Pianisten. Wow! Das geht unter die Haut, zumal die Kraft nie zur Show wird, und Zhangs Ton auch im Fortissimo voll-rund und nie knallig klingt. Nicht weniger spannend ist das Scherzo, hoch virtuos und von drängender, mitreißender Kraft, sehr farbig dazu. Die wechselnden Stimmungen in den beiden letzten Sätzen ergeben eine durchgehende Kette von Anfällen und Ruhepausen, meist ekstatisch, immer brillant und musikalisch, nie zirzensisch. Read More →

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