Dass der 1947 geborene bulgarische Dirigent und Komponist Emil Tabakov für Kontrabass komponiert, ist ganz normal, ist er doch selber auch Kontrabassist. Hier spielt Entcho Radoukonov den in den Ecksätzen sehr virtuosen Solopart seines Konzerts für Kontrabass und Orchester. Der Mittelsatz ist ein sehr ruhiges, aber spannungsvolles und bisweilen auch dramatisches Lento, dessen bedrohliche Stimmungen sich im Finalsatz verdeutlichen, der wie ein gehetzt getrieben wirkendes Nachtstück klingt. Read More →
Neben neuen Deutungen bereits eingespielter Werke werden auf dieser CD erstmals 22 Vertonungen der Sudelbücher von Lichtenberg vorgelegt. Kurtag ist der Komponist, der um jeden Ton ringt, was für ihn einen ethischen Aspekt hat; er will für seine Töne geradestehen. Genau das macht auch die Qualität seiner Musik aus. Ein anderes wichtiges Merkmal ist die Nähe zur menschlichen Stimme, die hier auch in den meisten Werken zu Worte kommt. Und zu guter Letzt zeichnen sich unter anderem die eröffnenden Szenen eines Romans durch den Einsatz eines genuin ungarischen Instrumentariums aus, mit Sopran, Violine, Zymbal und Kontrabass. Read More →
Ruhe und Zurückhaltung prägen Osmo Vänskäs Interpretation der Ersten Symphonie von Gustav Mahler, mit der BIS den Mahler-Zyklus des Minnesota Orchestra fortsetzt. Im ersten Satz wird das vom Komponisten geforderte ‘Gemächlich’ eher durch dynamische Reduktion als durch ein entsprechendes Tempo umgesetzt. Bis zur frenetischen Coda geht es sehr friedvoll zu in diesem Satz, aber vielleicht auch ein bisschen langweilig. Read More →
Die Überraschung dieser Faust-Einspielung ist der Sänger der Titelrolle, der französische Tenor Benjamin Bernheim. Ich hatte mir wirklich keinen so guten Faust erwartet! Bernheim hatte ich zwar schon in Nebenrollen gehört, und er hatte mir darin auch immer imponiert, aber sein Faust hat Klasse. Das Timbre ist angenehm, trotz einiger nicht so schöner Einfärbungen in der ohnehin etwas schmalen Mittellage und auch wenn die Stimme etwas mehr Wärme haben könnte. Aber mit dem, was da ist, vollbringt Bernheim eine sehr gute Leistung. Read More →
Der 1950 in Chicago geborene amerikanische Pianist und Komponist James Adler hat ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, das Werke enthält, die dem Titel Homages & Remembrances gerecht werden. Read More →
Während Corelli als Vollender der Triosonate schlechthin nicht nur in seiner Zeit, sondern heute noch anerkannt ist, kann man das Werk von Jean-François Dendrieu nicht gerade als bekannt bezeichnen. Die Vereinigung Le Consort hat diese beiden Komponisten nun zusammen eingespielt, wobei das Opus 1 von Dandrieu, sechs Sonaten für zwei Violinen und Basso continuo, als Ersteinspielung erfolgt ist. Read More →
Christoph Ullrich mit weiteren 49 Scarlatti-Sonaten
Der deutsche Pianist Christoph Ullrich hat sich vorgenommen, beim Label Tacet alle 555 Sonaten von Domenico Scarlatti aufzunehmen. Er setzt seine Gesamtaufnahme mit einer weiteren Doppel-CD, dem Vol. 3, fort. (Erschienen sind bereits Vol. 1, 2, 11, 14, 15). Hierin sind die Sonaten K. 98 bis 146 enthalten. Wie schon in den vorangegangenen Editionen spielt Ullrich die Sonaten hier leicht und schwungvoll, dort lyrisch-meditativ oder gar melancholisch. Read More →
Nach einer Chopin-CD und einem Rachmaninov-Programm präsentiert die amerikanische Pianistin Claire Huangci nun ihre erste Platte mit Orchester. An der Spitze der Deutschen Radio Philharmonie steht die südkoreanische Dirigentin Shiyeon Sung, die mit der Pianistin die beiden Ecksätze des Paderewski-Konzerts zu einem virtuosen Showstück macht. Das ist kein falscher Ansatz, denn mit einem solchen brillanten und fulminanten Feuerwerk läuft man nicht die Gefahr, die Musik schwer und ungelenk werden zu lassen. Read More →
Beim Namen Wynton Marsalis denken die meisten an den Jazztrompeter und Leiter von ‘Jazz at Lincoln Center’. Dass er seit zwei Jahrzehnten auch für das klassische Symphonieorchester komponiert, mag weniger geläufig sein. Nunmehr legt er ein Violinkonzert vor, dass er Nicola Benedetti in die Finger geschrieben hat. Read More →
Das Publikum erwartete Kurzweil bei stürmischen Koloraturen, neckischen Tanzsätzen und Melodien mit Ohrwurmcharakter. Um das Handwerk hierzu zu lernen, startete Händel im Alter von 21 für vier Jahre eine Studienreise durch Italien. Insbesondere wollte er dort den modernen italienischen Opern-Stil studieren. Da Händel das Erwartete alsbald erlernte und umsetzen konnte, lagen ihm die die höchsten Gesellschaftskreise der Musikmetropolen Florenz, Venedig, Neapel und Rom sehr schnell zu Füßen und überhäuften ihn mit Aufträgen für Kompositionen. Read More →