Das Latin Concerto der venezolanischen Pianisten Gabriela Montero beginnt mit einem reflektiven Solo, ehe der mit Mambo überschriebene erste Satz in bester lateinamerikanischer Tradition die klassische Form mit lokalen Rhythmen verbindet. Montero wäre aber nicht die politisch engagierte Musikerin als die wir sie kennen, wenn sie nicht die ausgelassene Rhythmik immer wieder unterbrechen würde, um auf Missstände hinzuweisen. Read More →
Die Sonaten von Johannes Brahms können auch für einen Rezensenten manchmal, sagen wir anstrengend werden. Denn alle Sonaten hintereinander gespielt können in forciert kräftigen Interpretationen, die den wirklichen oder scheinbaren norddeutschen Geist beschwören wollen, auf die Dauer anstrengend werden. Dann wird man dessen leicht überdrüssig, egal wie gut die Interpreten sind. Read More →
Alexander Liebreich leitete von 2012 bis Juli 2019 das Nationale Radioorchester des Polnischen Rundfunks in Katowice. Auf drei CDs, die zuerst einzeln und jetzt in einer Dreier-Box veröffentlicht werden, dirigiert er ein exklusiv polnisches Programm, das dem Orchester sehr liegt. Read More →
Schon die erste Veröffentlichung mit mittelalterlicher Musik aus Dänemark wurde 2018 von den ICMA preisgekrönt. Unter der Leitung von Agnieszka Budzinska-Bennett legt das Ensemble Peregrina nun eine weitere Veröffentlichung vor, die die Musik der gleichen Zeit wieder aus dem Ostseeraum, jetzt aus Finnland und Schweden, vorstellt. Read More →
Schnellen und sehr energetischen Beethoven haben wir schon gehabt, schnell und flach, schnell und aufgeregt…. und immer ziemlich in einer Linie, mit meist starren Konzepten oder gar nur nach dem Motto ‘schnell und laut’. Nichts von alledem gibt es bei Adam Fischer und dem Danish Chamber Orchestra, die einen sehr überzeugenden, kohärenten und Sinn machenden Beethoven vorlegen, der, obwohl generell schnell, doch sehr differenziert ist und auch viel Neues zu sagen hat. Read More →
Die Konzertmeisterin des Los Angeles Chamber Orchestra, Margaret Batjer, legt zusammen mit ihrem Orchester ein Portrait von sich als Solistin vor. Neben dem ersten Violinkonzert von Bach stehen drei moderne Werke im Programm, wobei Fratres von Pärt vor gut vierzig Jahren entstand. Aus unserem Jahrhundert stammen Lonely Angel von Peteris Vasks und das Violinkonzert von Pierre Jalbert, das hier erstmals eingespielt wird. Read More →
Riccardo Chailly ist nicht gerade als Richard Strauss-Dirigent bekannt. Und doch kann er mit diesem Programm überzeugen, das seinen ganz persönlichen Stempel trägt und vom Lucerne Festival Orchestra faszinierend nuancenreich gespielt sowie vom Aufnahmeteam bestens betreut wird. Read More →
Manchmal finden sich in Beiheften auch bemerkenswerte übernatürliche Erscheinungen. So wird das Werk Introduktion et Tarantella von Pablo de Sarasate mit dem Kompositionsjahr 1899 angegeben, die Lebensdaten des Komponisten aber kurzerhand ins Barock verfrachtet, nämlich 1690 bis 1768 statt 1844 bis 1908. Aber das eigentlich Spannende ist der Überblick über das Kammermusikspiel des Protagonisten Ruggiero Ricci. Dabei agieren auch würdige Begleiter am Piano, wie etwa Carlo Busotti, der Virtuose und Pädagoge war. Read More →
Unter der Leitung von Mariss Jansons entstanden schon zwei herausragende Interpretationen der Ersten Symphonie von Gustav Mahler: 1999 mit dem Oslo Philharmonic Orchestra für Simax, 2006 mit dem Royal Concertgebouw Orchestra, für RCO. Read More →
Auf der Suche nach Inhalten
Kein Showmusizieren, keine vordergründige Brillanz, sondern die Suche nach musikalischen Inhalten prägen das Spiel der deutsch-koreanischen Pianistin Shin-Heae Kang auf der neuen CD Kaleidoscope. In einem reinen Liszt-Programm (Paganini Etudes, Dante Sonate, Rhapsodie Espagnole …) hat sie technisch alles, um virtuos zu spielen und musikalisch die Intelligenz, um die Virtuosität dem Dienste an der Musik unterzuordnen. Das lässt ihr Spiel so differenziert wirken. (Oehms Classics OC1713) – ♪♪♪♪ Read More →