Gioacchino Rossini: Eduardo e Cristina; Laura Polverelli (Eduardo, Mezzosopran), Silvia Dalla Benetta (Cristina, Sopran), Kenneth Tarver (Carlo, Tenor), Xiang Xu Atlei, Tenor), Baurzhan Anderzhanov (Giacomo, Bass), Camerata Bach Choir Poznan, Virtuosi Brunensis, Gianluigi Gelmetti; 2 CDs Naxos 8.660466-67; Aufnahme 07/2017, Veröffentlichung 07/2019 (141'24) – Rezension von Uwe Krusch

Rossini hat für diese Oper Passagen aus früheren Werken recycelt. Diese Vorgehensweise, das vom Barock an gehandhabt wurde, war geeignet, schnell neue Kreationen schaffen, die gleichzeitig altes verwerteten und dem Publikum trotzdem neue Musik boten, da es diese nicht kannte oder vergessen hatte. Man mag die Nase rümpfen ob dieser Vorgehensweise, wie sie auch Händel bei Rinaldo verwendete, den er in London mit in Italien geschaffen Versatzstücken schuf. Erst in der Romantik mit ihrem genialischen Anspruch der inspirierten Schöpfung wurde dem der Garaus gemacht. Read More →

Joseph Haydn: Symphonien Nr. 44, 75, 92 für Klavier solo, arrangiert von Carl David Stegmann; Ivan Ilic, Klavier; 1 CD Chandos CHAN20142; Aufnahme 02/2019,    Veröffentlichung 08/2019 (68'42) – Rezension von Remy Franck

Carl David Stegmann (1751-1826) startete seine Karriere als Schauspieler und Sänger, was auch seine Haupttätigkeit blieb. Als Komponist schrieb er Ballette, Singspiele und Bühnenmusiken. Für seinen Freund, den Verleger Nikolaus Simrock, transkribierte er zwischen 1811 und 1814 Haydn-Symphonien, von denen drei Stück auf dieser CD in Ersteinspielungen zu hören sind. Read More →

Carl Maria von Weber: Oberon; Clemens Kerschbaumer, Mirko Roschkowski, Dorothea Maria Marx, Grga Peros, Marie Siedler, Dmitry Egorov, Roman Kurt, Chor und Extrachor des Stadttheaters Giessen, Philharmonisches Orchester Giessen, Michael Hofstetter; 2 CDs Oehms OC984; Aufnahme 2016 & 2017, Veröffentlichung 07/2019 (111') - Rezension von Alain Steffen

Neben einer Handvoll guter Aufnahmen galt Rafael Kubeliks Einspielung von Webers Oper Oberon als die Referenz. Weder Keilberth, noch Gardiner oder Conlon  gelang es, dieses heikle Werk in die richtige Balance zu bringen. Meist haperte es an den Stimmen, die dieses typisch romantische Weber-Bild einfach nicht wiedergeben wollten. Und wenn man ehrlich ist, wurde auch bei Kubelik mit Birgit Nilsson, Placido Domingo und Hermann Prey falsch, wenn auch hochkarätig besetzt. Wie wundervoll diese vom Publikum ungeliebte Oper doch klingen kann, das wird uns jetzt erst mit dieser Neueinspielung aus Giessen offenbart. Read More →

Johann Baptist Cramer:  Klavierkonzerte Nr. 4 und 5; Howard Shelley, Klavier & Ltg., London Mozart Players; 1 CD Hyperion CDA68270; Aufnahme 07/2018, Veröffentlichung 07/2019 (60'52) – Rezension von Remy Franck

Johann Baptist Cramer (1771-1858), ein englischer Musiker deutscher Abstammung, war ein sehr bekannter Pianist, ein anerkannter Komponist, ein guter Pädagoge und in London auch als Unternehmer im Klavierbau und als Musikverleger erfolgreich. Read More →

Poland Abroad: Karol Rathaus: Streichquartett Nr. 5, Ignace Strasfogel: Streichquartett Nr. 1, Ignatz Waghalter: Streichquartett D-Dur; Polish String Quartet Berlin; 1 CD EDA 043; Aufnahmen 07/2017, Veröffentlichung 06/2019 (60'12) – Rezension von Uwe Krusch

Das Label EDA legt polnische Streichquartette zumindest heute unbekannterer Komponisten vor. Diese Ausgabe trägt den Titel Poland Abroad, den man in diesem Fall in zweifacher Richtung verstehen kann. Gemeint ist, dass die drei vorgestellten Werke von solchen Tonsetzern stammen, die in Folge der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten in Deutschland ihre jeweilige Heimat und Position verlassen mussten und im Endeffekt alle in den USA landeten, wo sie in Hollywood als Komponisten von Filmmusik oder anderweitig unterkommen mussten. Read More →

Katie Mahan: Claude Debussy: Suite bergamasque, L. 75: No. 3, Clair de lune + Préludes - Livre 2, L. 123 + Pour le piano, L. 95 + Deux Arabesques; Katie Mahan, Klavier; 1 CD KM Classic; Aufnahme 2018, Veröffentlichung 30/06/2019 (67'25) – Rezension von Remy Franck

Die in Salzburg lebende amerikanische Pianistin Katie Mahan hat schon mit mehreren CDs von sich reden gemacht. Dass sie eine begnadete Debussy-Interpretin ist, zeigt sie jetzt mit dem auf ihrem eigenen Label herausgebrachten Album Clair de lune, das einen interessanten Streifzug durch das Oeuvre des französischen Komponisten macht, mit dem 2. Band der Préludes als Hauptgang. Read More →

Ricercari & Ritrovari: Ivan Fedele: Ritrovari (Suite Francese VI); Domenico Gabrieli: Ricercari; Christophe Desjardins, Viola; 1 CD Winter&Winter 910 256-2; Aufnahmen 09/2018, Veröffentlichung 07/2019 (44'49) – Rezension von Uwe Krusch

Der Aufnahme dieser CD gingen mehrere Schritte voraus. Domenico Gabrieli, der nicht nur als Komponist bekannt ist, sondern als Cellist am Hofe von Francesco II., ebenfalls mit diesem Instrument vertraut war, hat als einer der ersten das Cello aus der Rolle als Continuo-Instrument herausgeholt. Seine dafür komponierten Ricercari, die das Suchen symbolisieren, hat der Solist dieser Produktion zunächst für die Viola arrangiert. Außerdem hat er seinen Freund Ivan Fedele gebeten, zeitgenössische Echos darauf zu komponieren, das Finden. Read More →

Damien Lancelle: Viennoiserie; John Dowland: Fancy, P.5 + Fantasia, P.71; Johann Sebastian Bach: Preludio, Fuga e Allegro BWV 998; Giulio Regondi: Rêverie; Enrique Granados: 8 Valses Poeticos; Mark Delpriora: Feuilles d’Album; Johann Kaspar Mertz: Le Romantique; Damien Lancelle, Gitarre; 1 CD Baros Records BR014; Aufnahme 09/2018, Veröffentlichung 06/2019 (69'31) - Rezension von Remy Franck

« Auch wenn der Begriff Romantik im Allgemeinen auf das 19. Jahrhundert angewendet wird, haben alle Epochen ihre ‘romantischen’ Tendenzen », sagt der französische Gitarrist Damien Lancelle, und das veranschaulicht er mit diesem Album. Es beginnt mit einer von ihm selbst komponierten Hommage an die französische und Wiener Musik des 19. Jahrhunderts, Viennoiserie, das eine absolut charmante Einleitung in das sehr verschiedenartige Programm darstellt, in dem Lancelle auch keine Mühe hat, die einzelnen Komponisten mit genuinem Klang individuell zu charakterisieren. Read More →

Karel Kovarovic: Streichquartette Nr. 1-3; Stamic Quartet Prague (Jindrich Pazdera, Josef Kekula, Violine, Jan Peruska, Viola, Petr Hejny, Cello); 1 CD Supraphon SU 4267-2; Aufnahmen 01+03/2018, Veröffentlichung 07/2019 (80'29) – Rezension von Uwe Krusch

Als Harfenist im Orchester, Klavierbegleiter, Dirigent und eben auch als Komponist war Karel Kovarovic ein engagierter Musiker in seiner Heimat von der Mitte des 19. und in den ersten zwei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Zwar ist sein Leben auch mit einem Streik am Nationaltheater verbunden, dessen Dirigent er zu der Zeit war. In Folge des Streiks machten sich die Musiker des Orchesters selbständig. Kovarovic suchte sich neue Musiker am Markt, was im Endeffekt zu Vorteilen auf allen Seiten führte. Seine Verdienste um das Musikleben in seiner Heimat gerieten dadurch in den Hintergrund. Read More →

Zwischen Nostalgie und Revolution; Robert Schumann: 3 Fantasiestücke op. 73 + Adagio & Allegro op. 70 + Fünf Stücke im Volkston op. 102; Dmitri Shostakovich  Cellosonate op. 40; Bohuslav Martinu: Variationen über ein slowakisches Thema; Benedict Kloeckner, Cello, Danae Dörken, Klavier; 1 CD Genuin GEN19660; Aufnahme 11/20128, Veröffentlichung 03/2019 (74'03) – Rezension von Remy Franck

Hier haben sich zwei Interpreten gefunden, die gut zusammen funktionieren, immer wissen, wann wer führen muss und wann absolutes Zusammensein geboten ist.In ihrem Programm liegt der Schwerpunkt bei den Werken von Robert Schumann, in denen ein natürlich fließendes Spiel von großer Wärme und Innigkeit dominiert, wobei Danae Dörken Klöckners ausdrucksvolle Kantilenen mit einem nuancenreichen Spiel untermauert. Read More →

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