Auch Klassikhörer lieben es, in Klischees zu denken. So wird der Dirigent Michael Gielen als reiner Experte für die Moderne und die Musik des 20. Jahrhunderts angesehen. Das dies aber nicht so ist, dass zeigen beispielsweise seine überragenden Interpretationen der Symphonien von Beethoven, Brahms, Bruckner und Mahler. Gielen war niemals ein Star, dafür aber ein Gigant in Sachen Interpretation, ein Dirigent, den ich in diesem Repertoire stilistisch gerne mit Otto Klemperer vergleiche. Read More →
Das Bayerische Kammerorchester mit Sitz in Bad Brückenau wurde 1979 gegründet und setzt sich aus Profimusikern aus Deutschland, Österreich und Tschechien zusammen, die sich regelmäßig zu Projekten treffen, darunter diese CD, für die Johannes Moesus Haydns Urfassungen benutzt. Im Booklet heißt es: « Die Sinfonien funktionieren sehr gut in der autographen Fassung ohne Trompeten und Pauken, die Haydns ursprüngliche Intention wiedergeben dürfte. Sie wirken dadurch kammermusikalischer, lassen aber nichts an Temperament und Farbigkeit vermissen. » Read More →
Der deutsch-rumänische Bariton Konstantin Krimmel hat für dieses CD-Recital-Debüt Lieder und Balladen ausgewählt, die er zusammen mit Dorina Tchakarova sehr dramatisch, sehr textbezogen und mit größter vokaler Dramaturgie gestaltet. Diese künstlerische Option, diese Vokalstücke jeweils als ein kleines Drama aufzufassen, ist ganz gewiss nicht falsch, umso mehr als die dem Sänger keinerlei stimmliche Schwierigkeiten bereitet. Nichts wirkt forciert, die Stimme bleibt auch im Elan schön geschmeidig und wohlklingend. Read More →
Alan Gilbert, der neue Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters, legt eine sehr durchdachte und klangsinnlich dirigierte Siebente Symphonie vor. Der erste Satz ist klar strukturiert und verzichtet auf jegliche Emphase, aber nicht auf Gefühlsäußerungen. Und doch bleibt am Ende der Eindruck von Sachlichkeit, und bei allem Schönklang fehlt es an Dynamik, die einem durchaus schönen Innenleben (schöne Holzbläserklänge) etwas mehr Prägnanz gegeben hätte. Read More →
Das Beiheft dieser CD eröffnet mit einem Blick in das Haus Mendelssohn, bei dem ein lebhafter Hausmusiknachmittag imaginiert wird. Genauso heiter turbulent, aber auch künstlerisch hochkarätig beginnt diese CD mit der zweiten Sonate von Felix. Es ist einfach ein Genuss, den warmen Klang dieses zweitgrößten Streichinstruments genießen zu können. Dazu trägt auch die Wahl eines Érard-Fortepianos bei, wodurch eine angenehme Balance ermöglicht wird. So ist alles angerichtet, die Kompositionen für das Cello, die einen weiten Bogen über das Leben von Felix spannen, in ausgezeichneter Qualität hören zu können. Read More →
Stile auslotender Liederabend
Ihr Repertoire entwickelte die schweizerisch solide studierte, zuverlässige, divenfreie Edith Mathis von den lyrischen Partien Mozarts bis gereifteren Fach der Mozart-Gräfin. Auch feinsinnig in Lied und Oratorien machte sie sich einen Namen, weil sie durch Akkuratesse, musikalische Ausdruckskraft und mädchenhaft zarte Schönheit überzeugte. Das kann auch aus dem Mitschnitt eines Konzerts in Luzern 1975 erhört werden, der jetzt vorliegt. Read More →
Die 1985 geborene bulgarische Violinistin Irina Borissova hat für diese CD ein vielseitiges und eher unübliches Programm zusammengestellt. Es beginnt mit einer melodienreichen, spätromantischen Sonate ihres Landsmanns Pancho Vladigerov (1899-1978), der dieses Werk, sein Opus 1, im Alter von 15 Jahren komponierte. Es ist ein pubertär leidenschaftliches Werk, das Irina Borissova mit viel Engagement spielt. Read More →
Diese Wiederveröffentlichung von einzeln erschienen CDs in einer Box umfasst die Volumes 10-15 der Beethoven-Gesamtaufnahmen des niederländischen Fortepianisten Ronald Brautigam. Die Fortepianos, die Brautigam spielt, sind Kopien, die Paul McNulty nach Instrumenten von Walter& Sohn bez. Conrad Graf hergestellt hat. Read More →
Gleich mit vier Ersteinspielungen und damit Zweidrittel der Spielzeit lockt das Label, wobei man sich gleich beim ersten Stück, den Variationen über ein Rokokothema von Tchaikovsky, wundert. Ebenso Ersteinspielungen sind die Fantasien von Davidov und Liadov sowie die Serenade von Rimsky-Korsakov. Nur die sechs kleinen Sätze von Arensky gab es schon eingespielt. Read More →
Diese Aufnahmen kamen durch einen Zufall zustande. Ursprünglich sollte nämlich Murray Perahia den Beethoven-Zyklus während einer Tournee mit der Academy of St Martin in the Fields im November und Dezember 2018 spielen. Aus gesundheitlichen Gründen sagte Perahia die Tournee ab. Der kanadische Pianist Jan Lisiecki ist dann kurzfristig eingesprungen, so dass die Tournee mit unverändertem Programm stattfinden konnte, mit Konzerten in Cambridge, Luxemburg, Berlin und Hamburg. Read More →