Fazil Say: Konzert für 2 Klaviere & Orchester op. 48 + Winter Morning in Istanbul op. 51b für Klavier 4-händig + Sonate für 2 Klaviere op. 80; Ferhan & Ferzan Önder, Klavier, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Markus Poschner; 1 CD Winter & Winter 910255-2; Aufnahmen 05/2016 & 02/2019, Veröffentlichung 05/2019 (55') – Rezension von Remy Franck

Der türkische Pianist und Komponist Fazil Say hat sich schon des Öfteren mit dem türkischen Regime angelegt. Auch seine Musik kann schon mal ganz schön politisch werden. Das gilt z.B. für seine musikalische Aufarbeitung der auf Geheiß Erdogans niedergeknüppelten Proteste zur Rettung des Gezi Parks in Istanbul im Jahre 2013. Read More →

Manuel de Falla: El Amor Brujo + El retablo de Maese Pedro; Esperanza Fernandez, Mezzosopran, Jennifer Zetlan, Sopran, Jorge Garza, Tenor, Alfredo García, Bariton, Perspectives Ensemble, Angel Gil-Ordonez; 1 CD Naxos 8.573890; Aufnahme 08/2018, Veröffentlichung 05/2019 (62'02) – Rezension von Remy Franck

Manuel de Falla hat sein Stück El Amor Brujo mehrmals überarbeitet, und die Version, die man heute meistens hört, ist jene von 1925. Auf dieser CD erklingt die Originalfassung von 1915, für ein viel kleineres Orchester gesetzt und mit einem längeren Vokalpart. Read More →

Hector Berlioz: Roméo et Juliette + Beatrice & Benedict-Ouvertüre + Le Roi Lear-Ouvertüre; Marion Labègue, Mezzosopran, Julien Behr, Tenor, Frédéric Caton, Bass, Spirito, Chœurs et Solistes de Lyon-Bernard Tétu, Orchestre National de Lyon, Leonard Slatkin; 2 CDs Naxos 8.573449-50; Aufnahmen 02-09/2014; Veröffentlichung 04/2019 (118'30) – Rezension von Uwe Krusch

In der Vertonung des Romeo und Julia-Stoffs in Form einer Symphonie mit opernhaften Aspekten hat Berlioz bewusst einen ganz anderen Weg beschrieben als viele andere, um dem Problem, nur dem Katalog eine weitere Variante hinzuzufügen, aus dem Wege gehen zu können. Man wird auch denken können, dass sich Berlioz selber mit der männlichen liebenden Hauptfigur assoziierte, da er die Tragödie von Shakespeare bei einem Gastspiel einer englischen Schauspieltruppe sah, wo er auch seine ab dann Angebetete Harriet Smithson erlebte. Read More →

Mieczyslaw Weinberg: Symphonie Nr. 2 für Streichorchester op. 30 + Symphonie Nr. 21 op. 152 (Kaddish); Mirga Grazinyte-Tyla, Sopran, Gidon Kremer, Violine, Kremerata Baltica, City of Birmingham Symphony Orchestra, Mirga Grazinyte-Tyla; 2 CDs Deutsche Grammophon 4836566; Aufnahmen 12/2018, Veröffentlichung 05/2019 (88'59) – Rezension von Remy Franck

« Die Welt ist dumm, die Welt ist blind. Wird täglich abgeschmackter! », sagte Heinrich Heine im Jahre 1823. Der Satz kam mir in den Sinn, als ich die Aufregung der allgemeinen Presse konstatierte, die ausbrach als diese CD Anfang Mai herauskam. Schon jahrelang kommen zahlreiche, zum Teil hervorragende Aufnahmen von Werken des Komponisten Mieczyslaw Weinberg heraus. Sie werden von der allgemeinen Presse nicht wahrgenommen und gehen an der breiten Öffentlichkeit vorbei. Jetzt ist der Mann öffentlich geworden. Wie peinlich! Read More →

Karl Weigl: Symphonie Nr. 1 E-Dur op. 5 + Bilder und Geschichten-Suite op. 2; Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Jürgen Bruns; 1 CD Capriccio C5365; Aufnahmen 10/2018, Veröffentlichung 04/2019 (60'43) – Rezension von Uwe Krusch

Der in Wien als Sohn ungarischer Eltern geborene Karl Weigl war schon früh eine bekannte Persönlichkeit in seiner Heimatstadt. Sein Leben und sein Schaffen wurden dann wie bei so vielen durch den Naziterror unterbrochen, und er siedelte in die USA über. Damit starben auch die Aufführungsmöglichkeiten für sein Werk. Erst seit wenigen Jahrzehnten gibt es eine Rückbesinnung auf diesen dem spätromantischen Gestus treu gebliebenen Komponisten. Read More →

Leos Janacek: Auf verwachsenem Pfade (On an Overgrown Path) + Im Nebel (In the Mists) + Klaviersonate "1.X. 1905" für Klavier; Zoltan Fejervari, Klavier; 1 CD Piano Classics PCL10176; Aufnahme 06/2018, Veröffentlichung 05/2019 (70’56) - Rezension von Alain Steffen

Der junge ungarische Pianist Zoltan Fejervari spielt sich mit dieser Aufnahme auf Anhieb in die vorderste Reihe der Janacek-Interpreten. Ich kenne eigentlich nur Mikhaïl Rudy, der in seiner immerhin schon fast 20 Jahre alten Aufnahme und Sir Andras Schiff, die einen derart schönen und quasi philosophischen Janacek spielen. Fejervari lässt die Musik schweben. Read More →

Kaija Saariaho: Trans für Harfe & Orchester + Liederzyklus True Fire für Bariton & Orchester + Ciel d'Hiver für Orchester; Gerald Finley, Bassbariton, Xavier de Maistre, Harfe, Finnish Radio Symphony Orchestra, Hannu Lintu; 1 CD Ondine ODE 1309-2; Aufnahmen 02+05+12/2017, Veröffentlichung 04/2019 (60'37) – Rezension von Uwe Krusch

Immer wieder werden Klänge sorgsam betrachtet und in ihre Bestandteile zerlegt, um dann daraus eine neue Welt zu entwickeln. Denn diese Komponenten stehen nicht nebeneinander, sondern werden durch Übergänge und Abstufungen miteinander verbunden. Und daraus kann Kaija Saariaho dann wieder etwas Neues erschaffen. Read More →

Hector Berlioz: Symphonie fantastique op. 14 + Lélio ou le retour à la vie op. 14b; 2 CDs Wiener Symphoniker WS 020; Cyrille Dubois, Tenor, Florian Sempey, Bariton, Jean-Philippe Lafont , Erzähler, Wiener Singverein, Wiener Symphoniker, Philippe Jordan; Aufnahme 11/2018, Veröffentlichung 24/05/2019 (112'18) – Rezension von Remy Franck

Man muss schon bis zum 3. Satz der Fantastique warten, um mehr zu bekommen, als eine gute Aufführung der Symphonie. Das will nicht heißen, dass die beiden ersten Sätze langweilig wären, sie werden sehr gut dargeboten, lebendig, teilweise auch sehr gefühlvoll, und mit exquisiten Farben, aber zum wirklichen Aufhorchen reicht es nicht. Aufhorchen lässt aber der dritte Satz, der an menschlicher Wärme und Gefühlskraft und dadurch auch an Rhetorik förmlich überquillt. Mehr als eine Beschreibung eines Bildes, ist Jordan die Belebung des Bildes mit menschlichen Gefühlen und Stimmungen gelungen. Read More →

Lucretia Borgia - A Blend of History, Myth and Legend; Festa: Basse Danse La Spagna + Ingiustissimo Amor; Ghizeghem: De tous bien playne; Isaac: La Spagna; Tromboncino: Cantava per sfogar + Queste non son piu lachryme; Anonymus: Dindirindin + Folies de les Caterines + Signora, un che v'adora + Muchos van d'amor heridos; Agricola: Amor che sospirar mi fa; Milan: Pavan y Gallarda; Rofino: Un cavalier di Spagna; Desprez: Scharamella va a la Guerra; Luppato: O triumphale diamante; Dalza: Pavana alla ferrarese + Alla Spagnola + Saltarello y Piva; Arcadelt: Quand'io penso al martire; Capella de Ministrers, Carles Magraner, Dirigent; 1 CD Capella de Ministrers CdM 1946; Aufnahmen 09/2018, Veröffentlichung 05/2019 (66'39) – Rezension von Uwe Krusch

Die Familie Borgia verkörpert noch heute wie keine andere Machtgier und Korruption des Papsttums der Renaissance. Dieses Bild wurde auch auf Lucrezia Borgia übertragen, so dass sie als Giftmischerin, Ehebrecherin und Blutschänderin abgestempelt wurde. Die moderne Geschichtsforschung betrachtet sie in einem anderen Licht und verwirft diese Anklagen. Read More →

Friedrich Gernsheim; Streichquartette (Vol. 1) Nr. 1 c-Moll op. 25 & Nr. 3 F-Dur op. 51; Diogenes Quartett (Stefan Kirpal, Gundula Kirpal, Violine, Alba Gonzalez i Becerra, Viola, Stephen Ristau, Cello); 1 CD cpo 777 387-2; Aufnahmen 02+06/2017, Veröffentlichung 04/2019 (66'36) – Rezension von Uwe Krusch

Ob man den Begriff ‘Star’ für eine Person in einer Zeit, die schon deutlich mehr als hundert, beinahe bis zu zweihundert Jahre zurückliegt, anwenden möchte, mag man bedenken. Aber Friedrich Gernsheim war während seines Lebens ein hoch geachteter Künstler und dank seiner Gabe, Kontakte zu begründen und zu pflegen, hoch angesehener Musiker, dessen Werk zahlreich aufgeführt wurde. Von Worms über Mainz und Frankfurt kam er nach Leipzig und Paris, wo er schon als Jugendlicher ausgebildet und in den Musikkreisen eingeführt war. Später hat er leitende Positionen in Rotterdam und Berlin inne. Read More →

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