Als Klassikrezensent kann ich diese CD mit ihren Häppchen natürlich verteufeln, denn besonders seriös wirkt das Produkt auf Anhieb nicht. Als einfacher Zuhörer kann ich mich ihr auch hingeben und mich aufsaugen lassen. Was haben wir hier? Allein schon der Titel ‘Mari’ lässt Unbedarfte natürlich zunächst ratlos, bis man den Untertitel ‘Samuelsen’ wahrnimmt und einen Namen erkennt, so man denn von der Geigerin noch nichts wusste. Read More →
Die Kammerata Luxembourg (vormals KammerMusekVeräin Lëtzebuerg) ist ein variabel besetztes Ensemble, das sich aus Musiklehrern und Musikern des Philharmonischen Orchesters Luxemburg zusammensetzt. Es hat sich immer sehr für zeitgenössische Musik eingesetzt, und so verwundert es auch nicht, dass diese Hommage an Robert Schumann eine Reihe heutiger Komponisten involviert. Lediglich die 6 Studien in kanonischer Form op. 56, 1888 von Theodor Kircher bearbeitet für Violine, Cello & Klavier, sind älter. Read More →
Das Label Tudor veröffentlicht eine Aufnahme aus dem Jahre 1975, bei der der inzwischen über 90 jährige Cellist Claude Starck die Sonaten für Cello und Basso continuo von Antonio Vivaldi eingespielt hat. Sie zeigt Vivaldi von einer kaum bekannten Seite, denn die Werke für Violine machen mehr als die Hälfte seiner Kompositionen aus. Bei der Suche nach den Originalpartituren erlebte Starck auch die freudige Überraschung, dass er drei weitere bis dahin unbekannte Sonaten fand, die die Aufnahme bereicherten. Read More →
Ein stattliches Bürgerhaus in Berlin: Im Salon versammelt sich eine erlesene Gesellschaft, um den neuesten Kompositionen eines hochbegabten Teenagers zu lauschen. So darf man sich wohl die Szenerie der Sonntagsmusiken im Haus Mendelssohn vorstellen, ein ideales Podium für den musikalischen Spross, der sich dort künstlerisch nach Lust und Laune austoben konnte. Read More →
Paderewskis Variationen über ein Originalthema op. 23 entstanden 1903 offenbar in der Schweiz. Er sagte später, sie seien sein bestes und schwierigstes Werk. Der Argentinier Nelson Goerner begegnet Paderewskis virtuosen Ansprüchen unaufdringlich und mit offensichtlicher Leichtigkeit. Er hat die nötigen Farben, um die Musik mit ihren Kontrasten zwischen hellen und dunkleren Strömungen packend zu Gehör zu bringen. Read More →
Mit der Besetzung dieser Zauberflöte ging Yannick Nézet-Séguin Wagnisse ein. Wagnis Nr. 1 klappte: Klaus Florian Vogt als Tamino. Der Heldentenor mit der süßen Stimme macht sich außergewöhnlich gut in der Rolle, die er rein und einfühlsam sowie mit quasi parsifal’scher Unschuld singt. Wagnis Nr. 2 ging daneben: Rolando Villazon als Papageno. Der Ex-Tenor kann leider auch in der Bariton-Rolle nicht überzeugen, selbst wenn er den Vogelhändler recht spaßig darstellt. Stimmlich bleibt er blass, hohl und immer wieder auch etwas angestrengt. Read More →
Wer glaubt, die historisch informierte Aufführungspraxis sei eine rein europäische Angelegenheit, der wird hier eines Besseren belehrt. Unter dem Titel The Grand Mogul vereinigt diese Naxos-CD fünf Konzerte für Flöte von Antonio Vivaldi, Giovanni Batista Pergolesi, Jean-Marie Leclair, Michel Blavet und Georg Friedrich Telemann. Auf der Barockflöte begeistert der mittlerweile siebzigjährige Barthold Kuijken, Bruder von Sigiswald und Wieland, mit einem ebenso gekonnten wie musikantischen Spiel, das diese fünf Werke demnach in bestem Licht erscheinen lässt. Read More →
Technisch beeindruckende Scriabin-Interpretationen
Alexander Scriabins Sonaten Nr. 1, 5, 6 & 8 spielt der Chinese Chen Yunjie auf Accentus Music / Académie France Chine. Es sind technisch beeindruckende Interpretationen von kühler Strenge, mit einer phänomenalen Beherrschung der dynamischen und farblichen Werte, die das Sensuelle intellektuell verbrämt und das Mysteriöse der späteren Sonaten vermissen lässt. Die Erste Sonate gelingt Yunjie am besten, weil er das Dunkel-Tragische der Komposition zum Ausdruck bringen kann. (Accentus ACC304653) – ♪♪♪♪ Read More →
Joseph Haydns Oratorium Die Schöpfung auf einen Text des Barons van Swieten fußt auf der Erschaffungsgeschichte der Welt, wie die Bibel sie schildert. Gut anderthalb Jahre arbeitete Haydn an dem Werk und preist darin in kraftvollen Bildern die Herrlichkeiten der Schöpfung und des göttlichen Plans. Read More →
(Guy Engels) – 1939 war eines jener Schreckensjahre, die die Menschheit mit schöner Regelmäßigkeit in den Abgrund führen, mit dem Unterschied, dass der Abgrund hier gleich der Höllenschlund war. Read More →