Gleich in der ersten Arie aus Verdis Macbeth franst die Stimme von Veronika Dzhioeva aus. Und auch im weiteren Verlauf der CD gibt es einiges, was forciert klingt, die Vokallinie ist nicht immer perfekt und manchmal bringt sie das Vibrato nicht optimal unter Kontrolle. Aber im Großen und Ganzen gefällt mir diese CD doch recht gut. Read More →
Rossini hat für diese Oper Passagen aus früheren Werken recycelt. Diese Vorgehensweise, das vom Barock an gehandhabt wurde, war geeignet, schnell neue Kreationen schaffen, die gleichzeitig altes verwerteten und dem Publikum trotzdem neue Musik boten, da es diese nicht kannte oder vergessen hatte. Man mag die Nase rümpfen ob dieser Vorgehensweise, wie sie auch Händel bei Rinaldo verwendete, den er in London mit in Italien geschaffen Versatzstücken schuf. Erst in der Romantik mit ihrem genialischen Anspruch der inspirierten Schöpfung wurde dem der Garaus gemacht. Read More →
Carl David Stegmann (1751-1826) startete seine Karriere als Schauspieler und Sänger, was auch seine Haupttätigkeit blieb. Als Komponist schrieb er Ballette, Singspiele und Bühnenmusiken. Für seinen Freund, den Verleger Nikolaus Simrock, transkribierte er zwischen 1811 und 1814 Haydn-Symphonien, von denen drei Stück auf dieser CD in Ersteinspielungen zu hören sind. Read More →
Neben einer Handvoll guter Aufnahmen galt Rafael Kubeliks Einspielung von Webers Oper Oberon als die Referenz. Weder Keilberth, noch Gardiner oder Conlon gelang es, dieses heikle Werk in die richtige Balance zu bringen. Meist haperte es an den Stimmen, die dieses typisch romantische Weber-Bild einfach nicht wiedergeben wollten. Und wenn man ehrlich ist, wurde auch bei Kubelik mit Birgit Nilsson, Placido Domingo und Hermann Prey falsch, wenn auch hochkarätig besetzt. Wie wundervoll diese vom Publikum ungeliebte Oper doch klingen kann, das wird uns jetzt erst mit dieser Neueinspielung aus Giessen offenbart. Read More →
Johann Baptist Cramer (1771-1858), ein englischer Musiker deutscher Abstammung, war ein sehr bekannter Pianist, ein anerkannter Komponist, ein guter Pädagoge und in London auch als Unternehmer im Klavierbau und als Musikverleger erfolgreich. Read More →
Das Label EDA legt polnische Streichquartette zumindest heute unbekannterer Komponisten vor. Diese Ausgabe trägt den Titel Poland Abroad, den man in diesem Fall in zweifacher Richtung verstehen kann. Gemeint ist, dass die drei vorgestellten Werke von solchen Tonsetzern stammen, die in Folge der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten in Deutschland ihre jeweilige Heimat und Position verlassen mussten und im Endeffekt alle in den USA landeten, wo sie in Hollywood als Komponisten von Filmmusik oder anderweitig unterkommen mussten. Read More →
Die in Salzburg lebende amerikanische Pianistin Katie Mahan hat schon mit mehreren CDs von sich reden gemacht. Dass sie eine begnadete Debussy-Interpretin ist, zeigt sie jetzt mit dem auf ihrem eigenen Label herausgebrachten Album Clair de lune, das einen interessanten Streifzug durch das Oeuvre des französischen Komponisten macht, mit dem 2. Band der Préludes als Hauptgang. Read More →
Der Aufnahme dieser CD gingen mehrere Schritte voraus. Domenico Gabrieli, der nicht nur als Komponist bekannt ist, sondern als Cellist am Hofe von Francesco II., ebenfalls mit diesem Instrument vertraut war, hat als einer der ersten das Cello aus der Rolle als Continuo-Instrument herausgeholt. Seine dafür komponierten Ricercari, die das Suchen symbolisieren, hat der Solist dieser Produktion zunächst für die Viola arrangiert. Außerdem hat er seinen Freund Ivan Fedele gebeten, zeitgenössische Echos darauf zu komponieren, das Finden. Read More →
« Auch wenn der Begriff Romantik im Allgemeinen auf das 19. Jahrhundert angewendet wird, haben alle Epochen ihre ‘romantischen’ Tendenzen », sagt der französische Gitarrist Damien Lancelle, und das veranschaulicht er mit diesem Album. Es beginnt mit einer von ihm selbst komponierten Hommage an die französische und Wiener Musik des 19. Jahrhunderts, Viennoiserie, das eine absolut charmante Einleitung in das sehr verschiedenartige Programm darstellt, in dem Lancelle auch keine Mühe hat, die einzelnen Komponisten mit genuinem Klang individuell zu charakterisieren. Read More →
Als Harfenist im Orchester, Klavierbegleiter, Dirigent und eben auch als Komponist war Karel Kovarovic ein engagierter Musiker in seiner Heimat von der Mitte des 19. und in den ersten zwei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Zwar ist sein Leben auch mit einem Streik am Nationaltheater verbunden, dessen Dirigent er zu der Zeit war. In Folge des Streiks machten sich die Musiker des Orchesters selbständig. Kovarovic suchte sich neue Musiker am Markt, was im Endeffekt zu Vorteilen auf allen Seiten führte. Seine Verdienste um das Musikleben in seiner Heimat gerieten dadurch in den Hintergrund. Read More →