Francois-Joseph Gossec (1734-1829) komponierte seine Symphonien op. 4 um 1758. Diese Musik ist noch deutlich frühklassisch und unterschiedlich charakteristisch. Es gibt Sätze, die zu einem Ohr rein und zum anderen wieder rausgehen, ohne bleibende Eindrücke zu hinterlassen, aber es gibt auch durchaus charakteristischere Sätze, die aufhorchen lassen. Read More →
Von Johann Sebastian Bachs Englischen Suiten wird auf dieser neuen CD mit Nils Anders Mortensen die sechste vorgestellt. Die Französische Suite stammt nicht aus dem Zyklus von 1722-25, sondern wurde als einzelnes Werk erst 1735 publiziert. Dieses Werk zeichnet sich durch seine große Form aus. Zwischen diesen beiden Stücken ist die Sarabande con partite als Sarabande mit XV Variationen ein alleinstehendes Stück, das durch seine fantasievolle Bearbeitung des Themas bzw. der Basslinie überzeugt. Alle Werke waren natürlich für das Cembalo komponiert. Read More →
Der in Deutschland geborene und vor den Nazis nach Großbritannien geflüchtete Franz Reizenstein (1911-1968) studierte am Royal College bei Ralph Vaughan Williams. Er komponierte symphonische Musik, Kammermusik und Klavierwerke. Sein Zweites Klavierkonzert von 1961 hat zwei quirlige und einen langsamen Satz, die sich gut hören lassen, aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, so sehr sich die Interpreten auch bemühen, die Musik lebendig zu gestalten. Hinzu kommt, dass die weiträumig hallige Aufnahme den Orchesterpart relativ unkonturiert wirken lässt. Ein griffigerer Klang wäre von Vorteil gewesen. Read More →
Als einen Kampf der Giganten inszenieren Dima Slobodeniouk und Haochen Zhang den ersten Satz des Zweiten Klavierkonzerts von Sergei Prokofiev. Ein starkes Orchester gegen einen starken Pianisten. Wow! Das geht unter die Haut, zumal die Kraft nie zur Show wird, und Zhangs Ton auch im Fortissimo voll-rund und nie knallig klingt. Nicht weniger spannend ist das Scherzo, hoch virtuos und von drängender, mitreißender Kraft, sehr farbig dazu. Die wechselnden Stimmungen in den beiden letzten Sätzen ergeben eine durchgehende Kette von Anfällen und Ruhepausen, meist ekstatisch, immer brillant und musikalisch, nie zirzensisch. Read More →
Das Schumann Quartett hat eine Trilogie eingespielt, deren Abschluss nach Landscapes und Intermezzo nunmehr Chiaroscuro bildet. Hell-Dunkel-Kontraste werden hier auf verschiedene Weisen erreicht. Zum einen werden sieben Komponisten eingespielt, bei denen man Beziehungen nicht immer vermuten würde. Zum anderen wurden neben dem kurzen zweiten Quartett von Philipp Glass nur einzelne Sätze eingespielt, bis auf das vollständige zweite Quartett von Leos Janacek. Read More →
Marc Minkowski hat in Sachen Offenbach schon hervorragende Aufnahmen produziert, u.a. La Belle Hélène und La Grande-Duchesse de Gérolstein. Nun legt er zum Offenbach-Jahr eine Neuaufnahme von La Périchole vor, in einer leicht gekürzten Fassung der Version von 1874. Read More →
Das Studium der Goldberg Variationen von Johann Sebastian Bach und schon existierender Auseinandersetzungen mit diesem Werk haben George de Decker zu einem eigenen Ansatz geführt. In diesem als ‘Weiß in Weiß’ betitelten Werk mit der doppelten Dauer des Originals setzt Decker sich sehr persönlich mit dem Werk auseinander. Read More →
Misterioso und mit einem ständig im Schweben gehaltenen Musizieren: die beiden ersten Sätze der Dritten Symphonie von Camille Saint-Saëns dirigiert Kazuki Yamada spannungsvoll und mit einem perfekten Gefühl für Tempo und Klang. Es sind dieses Mezza Voce-Formulieren und die perfekte Balance, die die Musik so prickelnd eloquent und sinnlich werden lassen. Selbst in den stärker instrumentierten Passagen bleibt die Musik schlank und elegant. Read More →
Händels sechs Concerti Grossi unter der Opus-Nummer 3 stellen eigentlich keinen geschlossenen Zyklus im Sinne einer durchdachten Gesamtstruktur dar. Sein Verleger hatte einfach einige frühere Werke gesammelt und veröffentlicht. Dennoch haben sie bis heute an Beliebtheit nichts eingebüßt. Die unterschiedlichen Werke eröffnen daher eine mehrschichtige Sicht auf den Komponisten. Read More →
Dies ist eine CD mit großem Charme! Es ist bereits Ivor Boltons zweite Aufnahme mit wenig gespielten Orchesterstücken von Gabriel Fauré. Es ist eine meist ruhig fließende Musik und damit ein eher kontrastarmes Programm, das riskiert, langweilig zu werden, wenn nicht Musiker sich der Sache annehmen, die dem entgegenwirken. Das ist hier der Fall. Read More →