Orange; Caroline Shaw: Entracte + Valencia + Plan & Elevation + Punctum + Ritornello 2.sq.2.j.a + Limestone & Felt; Attacca Quartet (Amy Schroeder, Keiko Tokunaga, Violine, Nathan Schram, Viola, Andrew Yee, Cello); 1 CD New Amsterdam/Nonesuch 7559-79260-9; Aufnahmen 06/2016, Veröffentlichung 04/2019 (63'37) – Rezension von Uwe Krusch

Sechs Werke für Streichquartett hat Caroline Shaw bisher verfasst, davon eines mit fünf Sätzen. Dabei knüpft sie an Momente an, die ihr in ihrem Leben begegnet sind und die in ihr etwas ausgelöst haben. Diese Momente reichen von Monteverdi bis Bartok. Diese einzelnen aufmerksamkeitsheischenden Klänge oder Situationen haben Shaw bewogen, daran anzuknüpfen und sie mit heutigen Mitteln weiterzuspinnen, so dass man nun mehr auch noch Minimalisten und andere wahrnehmen kann. Read More →

Schubert: Late Piano Works Vol.1; Franz Schubert: Klaviersonaten D. 537 & 959; Allegretto c-Moll D. 915; Andrea Lucchesini, Klavier; 1 CD Audite 97765; Aufnahme 11/2018; Veröffentlichung 07/06/2019 (D), 14/06/2019 (UK, US) – (72'14) – Rezension von Remy Franck

An Andrea Lucchesinis Schubert-Interpretationen scheiden sich die Geister. Die beiden Sonaten D. 959 und D. 537 sowie das Allegretto D. 915 spielt er aus einem Geist heraus, musikalisch sehr überlegt, souverän in der Gestik, mit viel Kraft und Lebendigkeit. In den schnellen Sätzen gibt es viel leidenschaftliches Drängen, starke Kontraste und eine große dynamische Spannweite. Read More →

Mel Bonis: Une flûte soupire + Une cathédrale blessée; Marguerite Roesgen-Champion: Bucoliques; Otilie Sukova-Dvorakova: Wiegenlied + Humoreske; Germaine Tailleferre: Sicilienne; Marie Jaëll: Valses Mignonnes; Alicia Terzian: Danza Criolla; Vera Winogradowa: Deux Dances; Vitezslava Kapralova: April-Präludien; Viviane Goergen, Klavier;  1 CD Ars Produktion 38559; Aufnahme 05/2017, Veröffentlichung 07/06/2019 (o.A.) – Rezension von Remy Franck

Beim Begriff Klavierminiaturen fallen einem Namen ein wie Janacek, Dvorak, Sibelius und andere, aber auf dieser CD gibt es nur solche Miniaturen von Komponistinnen. Mel Bonis, Germaine Tailleferre oder jüngst auch Marie Jaëll haben einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht, andere nicht. Die meisten der hier gespielten Komponistinnen wurden noch im 19. Jahrhundert geboren, haben aber zum Teil bis weit ins 20. Jahrhundert hinein gelebt. Die Tonsprache reicht von romantisch bis moderat modern. Read More →

Aaron Copland: Symphonie Nr. 3; Carlos Chavez Symphonie Nr. 2 (Sinfonia India); Orchestra of the Americas, Carlos Miguel Prieto; 1 CD Linn CKD 604; Aufnahme 07/2018, Veröffentlichung 07/06/2019 (D), 14/06/2019 (UK, US) – 52'37) - Rezension von Remy Franck

Aaron Copland mag besser bekannt sein für eine Americana-Musik als für seine Symphonien. Dass diese jedoch, wenn sie gut interpretiert werden, echte Meisterwerke sind, zeigt diese Aufnahme am Beispiel der 1946 in Boston uraufgeführten Dritten. Sie ist Coplands umfangreichstes Orchesterwerk, das durch ein starkes Schlagwerk und dem Platz, der den Bläsern zugedacht ist, ganz besondere Farben erhält. Read More →

Allan Pettersson: Violinkonzert Nr. 2 + Symphonie Nr. 17 (Fragment); Ulf Wallin, Violine, Norrköping Symphony Orchestra, Christian Lindberg; 1 SACD BIS 2290; Aufnahme 01/2017 und 01/2018, Veröffentlichung 04/2019 (61'06) – Rezension von Uwe Krusch

Eigentlich verstand Allan Pettersson sein zweites Violinkonzert als Symphonie mit Sologeige und nicht als klassisches Solokonzert. Deswegen auch ist der Solopart ins Orchester eher eingebettet und muss teilweise regelrecht gegen die Massen ankämpfen. Die Violine muss im beinahe einstündigen Werk fast ununterbrochen durchspielen. Insofern spiegelt es den Kampf des Einzelnen gegen die Masse bzw. das System. Read More →

Nordic Music; Franz Berwald: Klavierkonzert D-Dur; Edvard Grieg: Klavierkonzert a-moll op. 16 + Bryllupsdag pa Troldhaugen; Carl Nielsen: Saul & David-Prelude zum 2. Akt; Ana-Marija Markovina, Schleswig-Holsteinisches Sinfonieorchester, Peter Sommerer; 1 CD Hänssler Classic HC17027; Aufnahme 03/2018, Veröffentlichung 05/2019 (63'43) – Rezension von Norbert Tischer

Eine überaus gefühlvolle Interpretation des Klavierkonzerts von Edward Grieg präsentiert Ana-Marija Markovina auf dieser CD. Schon im ersten Satz werden mit wechselnden Tempi Gefühle geschürt, und das Adagio wird sehr langsam und emotional ausgelotet. Umso freudiger und auftrumpfender kommt danach das Finale daher. Diverse Phrasierungen und ein auffallendes Spiel mit der Dynamik lassen aufhorchen. Das Solostück Hochzeit auf Troldhaugen führt zum Klavierkonzert von Franz Berwald. Read More →

Fazil Say: Konzert für 2 Klaviere & Orchester op. 48 + Winter Morning in Istanbul op. 51b für Klavier 4-händig + Sonate für 2 Klaviere op. 80; Ferhan & Ferzan Önder, Klavier, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Markus Poschner; 1 CD Winter & Winter 910255-2; Aufnahmen 05/2016 & 02/2019, Veröffentlichung 05/2019 (55') – Rezension von Remy Franck

Der türkische Pianist und Komponist Fazil Say hat sich schon des Öfteren mit dem türkischen Regime angelegt. Auch seine Musik kann schon mal ganz schön politisch werden. Das gilt z.B. für seine musikalische Aufarbeitung der auf Geheiß Erdogans niedergeknüppelten Proteste zur Rettung des Gezi Parks in Istanbul im Jahre 2013. Read More →

Manuel de Falla: El Amor Brujo + El retablo de Maese Pedro; Esperanza Fernandez, Mezzosopran, Jennifer Zetlan, Sopran, Jorge Garza, Tenor, Alfredo García, Bariton, Perspectives Ensemble, Angel Gil-Ordonez; 1 CD Naxos 8.573890; Aufnahme 08/2018, Veröffentlichung 05/2019 (62'02) – Rezension von Remy Franck

Manuel de Falla hat sein Stück El Amor Brujo mehrmals überarbeitet, und die Version, die man heute meistens hört, ist jene von 1925. Auf dieser CD erklingt die Originalfassung von 1915, für ein viel kleineres Orchester gesetzt und mit einem längeren Vokalpart. Read More →

Hector Berlioz: Roméo et Juliette + Beatrice & Benedict-Ouvertüre + Le Roi Lear-Ouvertüre; Marion Labègue, Mezzosopran, Julien Behr, Tenor, Frédéric Caton, Bass, Spirito, Chœurs et Solistes de Lyon-Bernard Tétu, Orchestre National de Lyon, Leonard Slatkin; 2 CDs Naxos 8.573449-50; Aufnahmen 02-09/2014; Veröffentlichung 04/2019 (118'30) – Rezension von Uwe Krusch

In der Vertonung des Romeo und Julia-Stoffs in Form einer Symphonie mit opernhaften Aspekten hat Berlioz bewusst einen ganz anderen Weg beschrieben als viele andere, um dem Problem, nur dem Katalog eine weitere Variante hinzuzufügen, aus dem Wege gehen zu können. Man wird auch denken können, dass sich Berlioz selber mit der männlichen liebenden Hauptfigur assoziierte, da er die Tragödie von Shakespeare bei einem Gastspiel einer englischen Schauspieltruppe sah, wo er auch seine ab dann Angebetete Harriet Smithson erlebte. Read More →

Mieczyslaw Weinberg: Symphonie Nr. 2 für Streichorchester op. 30 + Symphonie Nr. 21 op. 152 (Kaddish); Mirga Grazinyte-Tyla, Sopran, Gidon Kremer, Violine, Kremerata Baltica, City of Birmingham Symphony Orchestra, Mirga Grazinyte-Tyla; 2 CDs Deutsche Grammophon 4836566; Aufnahmen 12/2018, Veröffentlichung 05/2019 (88'59) – Rezension von Remy Franck

« Die Welt ist dumm, die Welt ist blind. Wird täglich abgeschmackter! », sagte Heinrich Heine im Jahre 1823. Der Satz kam mir in den Sinn, als ich die Aufregung der allgemeinen Presse konstatierte, die ausbrach als diese CD Anfang Mai herauskam. Schon jahrelang kommen zahlreiche, zum Teil hervorragende Aufnahmen von Werken des Komponisten Mieczyslaw Weinberg heraus. Sie werden von der allgemeinen Presse nicht wahrgenommen und gehen an der breiten Öffentlichkeit vorbei. Jetzt ist der Mann öffentlich geworden. Wie peinlich! Read More →

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