Der 1995 geborene lettische Pianist privilegiert auf seiner Rachmaninov-CD die Atmosphäre von Ruhe und Stille. Und diese darzustellen ist er ein Berufener. Seine Anschlagskultur, seine Sensibilität und seine Nuancierungskraft bringen Licht- und Farbvariationen von unvergleichlicher Subtilität und sind entsprechend bewegend für den Zuhörer. Dabei ist das Spiel extrem klar und detailliert und wirkt auch trotz der vielen Eigenwilligkeiten und manchmal extremer Tempi nie recherchiert oder gar falsch. Read More →
Ungern gibt man zu: Bei kostspieligen Sanierungsprojekten überschlägt man schon mal im Kopf, ob die vielleicht horrenden Summen, die beispielsweise für eine Orgel anfallen, anderswo nicht nötiger gebraucht würden. Eine CD wie ‘Stay, ye angels’ – sie vereint eingespielt von der Gaechinger Cabtorey unter Hans-Christoph Rademann die Bach-Kantaten BWV 19, 169, 158 und 149 – rückt den Blick dann wieder gerade: Mag sein, doch hier lohnt(e) die Investition, ist das im Jahr 2000 restaurierte Instrument in der Naumburger Stadtkirche St. Wenzel doch die einzige authentisch erhaltene Bach-Orgel weltweit. Read More →
Im Februar 1980 dirigierte Kirill Kondrashin zwei Konzerte mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Auf dem Programm standen Tchaikovskys Erstes Klavierkonzert mit Martha Argerich und die beiden Werke, die auf dieser CD zu hören sind. Read More →
Schiller hat die Exklusivität der Kunst im Sinne eines geschützten Freiheits- und Möglichkeitsraums dargestellt, einem ‘als-ob’. Im Zwanzigsten Jahrhundert kam es dann zu Überlappungen von Kunst-Spiel und Realität, die die Trennung aufbrechen. In diesem Sinne ist der Titel der CD zu verstehen. Read More →
Mit dem Utrechter Te Deum & Jubilate sowie der Suite aus Il Pastor fido und der Ode for the Birthday of Queen Anne beschloss die Gaechinger Cantorey mit ausgewählten Solisten unter der Leitung von Hans-Christoph Rademann das Stuttgarter Musikfest 2018. Nun präsentiert Carus in Kooperation mit SWR2 einen Livemitschnitt dieses Konzerts aus der Liederhalle vor Ort. Wer seinerzeit also nicht die Möglichkeit hatte, diesem exquisit musizierten Erlebnis vital verstandener Barockmusik persönlich beizuwohnen, bekommt nun die Möglichkeit, die attraktive Kompilation aus dem Schaffen Händels zwischen 1712 und 1713 in einer gut abgemischten und von Störgeräuschen einer Liveaufnahme freien Produktion zu genießen. Read More →
Giovanni Battista Viotti ist vor allem als reisender Geigensolist bekannt geblieben. Für sein Instrument hat er etliche Kompositionen wie Konzerte und Sonaten hinterlassen. Daneben entstammen seiner Feder 16 Streichquartette, von denen je sechs als op. 1 bzw. op. 3 erfasst sind, Dazu kommt ein Werk in e-Moll und drei einfach durchnummerierte, die, wie die Werke op. 3, als Quartetto Concertante bezeichnet sind. Damit deuten sie gleich eine Richtung an. Read More →
Die erste Tonaufnahme von Kirill Petrenko mit den Berliner Philharmonikern gilt Tchaikovskys Pathétique. Petrenko lässt dramatisch und ausdrucksvoll musizieren, aber man hat das Werk schon mit mehr Tiefe gehört (z.B. bei Kitajenko). Petrenkos Dirigat wirkt letztlich etwas kontrolliert, aber seine Kontrolle führt anderseits zu einer phänomenalen Spielkultur, zu einem immensen Detailreichtum und einer großartigen Transparenz in einem generell recht schlanken, flexiblen und extrem kontrastreichen Sound. Read More →
Vielseitig interessiert und umfassend gebildet stieg Saint-Saëns als einer der bedeutendsten französischen Komponisten der Romantik auf. Als Mitbegründer der ‘Société Nationale de Musique’ setzte er sich auch mit eigenen Beiträgen für die Förderung der zeitgenössischen Instrumentalmusik ein. Read More →
Die zweite Folge der Saint-Saëns-Reihe aus Utah bestätigt den guten Eindruck der ersten. Der Schweizer Dirigent Thierry Fischer gibt der 2. Symphonie einen frühromantischen Charakter, mit deutlicher Betonung der klassischen Elemente. Sie wird im ersten Satz, dem Scherzo und dem Finale Prestissimo, mit viel Elan und Pulsation wiedergegeben. Im Adagio gibt es eine schöne Mischung aus Nostalgie und Wärme. Das Orchester aus Utah klingt sehr schön ausbalanciert und überzeugt mit warmen Farben. Read More →
Die um 1900 entstandenen Lieder von Max Reger, von denen drei hier in Fassungen der Interpreten für Violine und Klavier gesetzt wurden, zeigen die seelisch tief empfundene Kunst der Harmonien, die Reger verwendete, um über die Musik seine Zuneigung zu seiner späteren Frau Elsa auszudrücken. Ähnlich ausdrucksstark ist vor allem der erste Satz der späten c-Moll Sonate, die kurz vor seinem Tod entstand. Read More →