Manuel de Falla hat sein Stück El Amor Brujo mehrmals überarbeitet, und die Version, die man heute meistens hört, ist jene von 1925. Auf dieser CD erklingt die Originalfassung von 1915, für ein viel kleineres Orchester gesetzt und mit einem längeren Vokalpart. Read More →
In der Vertonung des Romeo und Julia-Stoffs in Form einer Symphonie mit opernhaften Aspekten hat Berlioz bewusst einen ganz anderen Weg beschrieben als viele andere, um dem Problem, nur dem Katalog eine weitere Variante hinzuzufügen, aus dem Wege gehen zu können. Man wird auch denken können, dass sich Berlioz selber mit der männlichen liebenden Hauptfigur assoziierte, da er die Tragödie von Shakespeare bei einem Gastspiel einer englischen Schauspieltruppe sah, wo er auch seine ab dann Angebetete Harriet Smithson erlebte. Read More →
« Die Welt ist dumm, die Welt ist blind. Wird täglich abgeschmackter! », sagte Heinrich Heine im Jahre 1823. Der Satz kam mir in den Sinn, als ich die Aufregung der allgemeinen Presse konstatierte, die ausbrach als diese CD Anfang Mai herauskam. Schon jahrelang kommen zahlreiche, zum Teil hervorragende Aufnahmen von Werken des Komponisten Mieczyslaw Weinberg heraus. Sie werden von der allgemeinen Presse nicht wahrgenommen und gehen an der breiten Öffentlichkeit vorbei. Jetzt ist der Mann öffentlich geworden. Wie peinlich! Read More →
Der in Wien als Sohn ungarischer Eltern geborene Karl Weigl war schon früh eine bekannte Persönlichkeit in seiner Heimatstadt. Sein Leben und sein Schaffen wurden dann wie bei so vielen durch den Naziterror unterbrochen, und er siedelte in die USA über. Damit starben auch die Aufführungsmöglichkeiten für sein Werk. Erst seit wenigen Jahrzehnten gibt es eine Rückbesinnung auf diesen dem spätromantischen Gestus treu gebliebenen Komponisten. Read More →
Der junge ungarische Pianist Zoltan Fejervari spielt sich mit dieser Aufnahme auf Anhieb in die vorderste Reihe der Janacek-Interpreten. Ich kenne eigentlich nur Mikhaïl Rudy, der in seiner immerhin schon fast 20 Jahre alten Aufnahme und Sir Andras Schiff, die einen derart schönen und quasi philosophischen Janacek spielen. Fejervari lässt die Musik schweben. Read More →
Immer wieder werden Klänge sorgsam betrachtet und in ihre Bestandteile zerlegt, um dann daraus eine neue Welt zu entwickeln. Denn diese Komponenten stehen nicht nebeneinander, sondern werden durch Übergänge und Abstufungen miteinander verbunden. Und daraus kann Kaija Saariaho dann wieder etwas Neues erschaffen. Read More →
Man muss schon bis zum 3. Satz der Fantastique warten, um mehr zu bekommen, als eine gute Aufführung der Symphonie. Das will nicht heißen, dass die beiden ersten Sätze langweilig wären, sie werden sehr gut dargeboten, lebendig, teilweise auch sehr gefühlvoll, und mit exquisiten Farben, aber zum wirklichen Aufhorchen reicht es nicht. Aufhorchen lässt aber der dritte Satz, der an menschlicher Wärme und Gefühlskraft und dadurch auch an Rhetorik förmlich überquillt. Mehr als eine Beschreibung eines Bildes, ist Jordan die Belebung des Bildes mit menschlichen Gefühlen und Stimmungen gelungen. Read More →
Die Familie Borgia verkörpert noch heute wie keine andere Machtgier und Korruption des Papsttums der Renaissance. Dieses Bild wurde auch auf Lucrezia Borgia übertragen, so dass sie als Giftmischerin, Ehebrecherin und Blutschänderin abgestempelt wurde. Die moderne Geschichtsforschung betrachtet sie in einem anderen Licht und verwirft diese Anklagen. Read More →
Ob man den Begriff ‘Star’ für eine Person in einer Zeit, die schon deutlich mehr als hundert, beinahe bis zu zweihundert Jahre zurückliegt, anwenden möchte, mag man bedenken. Aber Friedrich Gernsheim war während seines Lebens ein hoch geachteter Künstler und dank seiner Gabe, Kontakte zu begründen und zu pflegen, hoch angesehener Musiker, dessen Werk zahlreich aufgeführt wurde. Von Worms über Mainz und Frankfurt kam er nach Leipzig und Paris, wo er schon als Jugendlicher ausgebildet und in den Musikkreisen eingeführt war. Später hat er leitende Positionen in Rotterdam und Berlin inne. Read More →
Diese CD mit dem Titel ‘Garten der Seufzer’ enthält tragische Liebesszenen aus weltlichen Kantaten und Oratorien. Von Marcello über Gasparini und Leo bis zu Händel beleuchtet das Programm die Bandbreite der Affekte, die Kantaten bieten können. Das umfangreiche Programm wird durch zwei instrumentale Sinfonien aus den Federn von Vinci und Händel angereichert. Read More →