Hector Berlioz: Symphonie fantastique op. 14 + Lélio ou le retour à la vie op. 14b; 2 CDs Wiener Symphoniker WS 020; Cyrille Dubois, Tenor, Florian Sempey, Bariton, Jean-Philippe Lafont , Erzähler, Wiener Singverein, Wiener Symphoniker, Philippe Jordan; Aufnahme 11/2018, Veröffentlichung 24/05/2019 (112'18) – Rezension von Remy Franck

Man muss schon bis zum 3. Satz der Fantastique warten, um mehr zu bekommen, als eine gute Aufführung der Symphonie. Das will nicht heißen, dass die beiden ersten Sätze langweilig wären, sie werden sehr gut dargeboten, lebendig, teilweise auch sehr gefühlvoll, und mit exquisiten Farben, aber zum wirklichen Aufhorchen reicht es nicht. Aufhorchen lässt aber der dritte Satz, der an menschlicher Wärme und Gefühlskraft und dadurch auch an Rhetorik förmlich überquillt. Mehr als eine Beschreibung eines Bildes, ist Jordan die Belebung des Bildes mit menschlichen Gefühlen und Stimmungen gelungen. Read More →

Lucretia Borgia - A Blend of History, Myth and Legend; Festa: Basse Danse La Spagna + Ingiustissimo Amor; Ghizeghem: De tous bien playne; Isaac: La Spagna; Tromboncino: Cantava per sfogar + Queste non son piu lachryme; Anonymus: Dindirindin + Folies de les Caterines + Signora, un che v'adora + Muchos van d'amor heridos; Agricola: Amor che sospirar mi fa; Milan: Pavan y Gallarda; Rofino: Un cavalier di Spagna; Desprez: Scharamella va a la Guerra; Luppato: O triumphale diamante; Dalza: Pavana alla ferrarese + Alla Spagnola + Saltarello y Piva; Arcadelt: Quand'io penso al martire; Capella de Ministrers, Carles Magraner, Dirigent; 1 CD Capella de Ministrers CdM 1946; Aufnahmen 09/2018, Veröffentlichung 05/2019 (66'39) – Rezension von Uwe Krusch

Die Familie Borgia verkörpert noch heute wie keine andere Machtgier und Korruption des Papsttums der Renaissance. Dieses Bild wurde auch auf Lucrezia Borgia übertragen, so dass sie als Giftmischerin, Ehebrecherin und Blutschänderin abgestempelt wurde. Die moderne Geschichtsforschung betrachtet sie in einem anderen Licht und verwirft diese Anklagen. Read More →

Friedrich Gernsheim; Streichquartette (Vol. 1) Nr. 1 c-Moll op. 25 & Nr. 3 F-Dur op. 51; Diogenes Quartett (Stefan Kirpal, Gundula Kirpal, Violine, Alba Gonzalez i Becerra, Viola, Stephen Ristau, Cello); 1 CD cpo 777 387-2; Aufnahmen 02+06/2017, Veröffentlichung 04/2019 (66'36) – Rezension von Uwe Krusch

Ob man den Begriff ‘Star’ für eine Person in einer Zeit, die schon deutlich mehr als hundert, beinahe bis zu zweihundert Jahre zurückliegt, anwenden möchte, mag man bedenken. Aber Friedrich Gernsheim war während seines Lebens ein hoch geachteter Künstler und dank seiner Gabe, Kontakte zu begründen und zu pflegen, hoch angesehener Musiker, dessen Werk zahlreich aufgeführt wurde. Von Worms über Mainz und Frankfurt kam er nach Leipzig und Paris, wo er schon als Jugendlicher ausgebildet und in den Musikkreisen eingeführt war. Später hat er leitende Positionen in Rotterdam und Berlin inne. Read More →

Il Giardino Dei Sospiri: Francesco Gasparini: Ombre, cure sospetti aus Atalia; Georg Friedrich Händel: Agrippina-Sinfonia HWV 6 + Qual ti ribeggio HWV 150; Benedetto Marcello: Arianna abbandonata; Leonardo Leo: Angelica e Medoro; Leonardo Vinci: Maria dolorata-Sinfonia; Magdalena Kozena, Mezzosopran, Collegium 1704, Vaclav Luks; 1 SACD Pentatone PTC 5186 725; Aufnahmen 09/2018, Veröffentlichung 04/2019 (81'44) – Rezension von Uwe Krusch

Diese CD mit dem Titel ‘Garten der Seufzer’ enthält tragische Liebesszenen aus weltlichen Kantaten und Oratorien. Von Marcello über Gasparini und Leo bis zu Händel beleuchtet das Programm die Bandbreite der Affekte, die Kantaten bieten können. Das umfangreiche Programm wird durch zwei instrumentale Sinfonien aus den Federn von Vinci und Händel angereichert. Read More →

Bach: Badinerie (Suite Nr. 2 BWV 1067) + Erbarme Dich, Mein Gott (Matthäus-Passion, BWV 244); Debussy: Cakewalk Suite + La Fille aux Cheveux de Lin; James Stephenson: Spitfire; Germaine Tailleferre: Rêverie; Mozart: Alla Turca (Sonate KV 331) + Der Hölle Rache (Die Zauberflöte); Sarah Kirkland Snider: Chrysalis; Alessandro Marcello: Concerto c-Moll; Catherine McMichael: August Beguine; Arban: Variations on Bellini's Norma; Rick DeJonge: Resolve (+ Bearbeitungen); Mary Elizabeth Bowden & The Kassia Ensemble; 1 CD Summit Records DCD743; Aufnahme o.A, Veröffentlichung 04/2019 (67') -  Rezension von Remy Franck

Mit Arrangements von Stücken, die man, zum Teil wenigstens, so nicht direkt erwartet, sowie einigen Werken von noch lebenden Komponisten bietet diese CD ein ungewöhnlich attraktives Programm, das von der amerikanischen Trompeterin Mary Elizabeth Bowden und dem Damenensemble Kassia hinreißend gespielt wird. Read More →

Bruno Bettinelli: Preludio + Suite agreste + Fantasia + Piccoli pezzi + Sintesi; Chiara Cipelli, Klavier; 1 CD Brilliant Classics 95801BR; Aufnahme 01/2018, Veröffentlichung 15/03/2019 (55') – Rezension von Remy Franck

Bruno Bettinelli (1913-2004) hat am Mailänder Giuseppe Verdi-Konservatorium unterrichtet, und zu seinen Schülern zahlten so bekannte Musiker wie Claudio Abbado, Riccardo Muti, Maurizio Pollini, Riccardo Chailly und viele andere mehr. Neben Symphonien, Opern, Chorwerken und Kammermusik hat er auch Klaviermusik komponiert, die, wie diese CD zeigt, zwischen neoklassischem und atonalem Stil pendelt, dabei aber erstaunlich gefühlvoll und rhetorisch wirkt. Auffallend ist die handwerkliche Sicherheit der Musik in Verbindung mit einer durch eine reiche Chromatik und Dynamik erzielte Poesie. Read More →

Ravel l'exotique; Maurice Ravel: Shéhérazade + Introduction et allegro + Trois poèmes de Stéphane Mallarmé, M. 64 + Tzigane, Rapsodie de concert, M. 76 + Rapsodie Espagnole, M. 54; Marie Lenormand, Mezzosopran, Iris Torrosian, Harfe, Pablo Schatzman, Violine, Ensemble Musica Nigella, Takénori Némoto; 1 CD Klarthe K083; Aufnahme 06/2018, Veröffentlichung 31/05/2019 (62'50) – Rezension von Remy Franck

Marie Lenormand ist eine extrem stilvolle Interpretin der Vokalwerke von Ravel. Sie werden mit einem guten Gespür für den Text gesungen, auch wenn die Textverständlichkeit zu wünschen übrig lässt. Die Stimme bleibt in jedem Moment weich und ausdrucksvoll. Hervorragend ist auch die Begleitung durch das Ensemble Musica Nigella, das alle Farben der von Dirigent Takénori Némoto exzellent bearbeiteten Partituren aufs Schönste aufblühen lässt. Read More →

The Romantic Violin Vol. 22; Eduard Lassen: Violinkonzert op. 87; Philipp Schwarwenka: Violinkonzert op. 95; Rued Langgaard: Violinkonzert; Linus Roth, Violine, BBC Scottish Symphony Orchestra, Antony Hermus; 1 CD Hyperion CDA 68268; Aufnahme 06/2018, Veröffentlichung 31/05/2019 (76'39) - Rezension von Guy Engels

Betrachtet man das gängige Konzertrepertoire, dann ist die Auswahl an romantischen Violinkonzerten im Grunde recht überschaubar: Bruch, Schumann, Mendelssohn, Brahms, Dvorak, Tchaikovsky und eventuell noch Sibelius. Read More →

Cuarteto Quiroga:  Heritage -The Music of Madrid in the Time of Goya; Luigi Boccherini: Streichquartett op. 24 Nr. 3, G101; Gaetano Brunetti: Streichquartett L 185; Manuel Canales: Streichquartett op. 3 Nr. 5; Joao Pedro de Almeida Mota: Streichquartett op. 6, Nr. 2; Cuarteto Quiroga  (Aitor Hevia, Cibrán Sierra, Helena Poggio, Josep Puchades; 1 CD Cobra 0067; Aufnahme 12/2018, Veröffentlichung 31/05/2019 (79'45) – Rezension von Remy Franck

Luigi Boccherini, der Italiener, der in Spanien Karriere machte, ist vor allem für seine Quintette bekannt. Doch auch seine Quartette sind hörenswert, so das dritte aus dem Opus 24, welches das Cuarteto Quiroga nach allen Regeln der historisierenden Aufführungspraxis auf Darmsaiten spielt. Und wenn das einen durchaus charakteristischen, etwas scharfen Klang ergibt, so musizieren die vier Musiker doch fernab allen fetzigen Designs in einem wohltuend klassischen Stil, mit sehr homogenem Klang, einem nahezu idealen Gleichmaß von weiter Übersicht und liebevoller Ausfeilung der Einzelheiten, von Spontaneität und Disziplin, so dass man sich an der wohlklingenden Musik vollauf erfreuen kann, zumal sie durch passende Akzentuierungen und den Reichtum der Dynamik von großer Lebendigkeit ist. Read More →

Praeludio; Johann Sebastian Bach: Préludes zu den Suiten für Cello solo; Domenico Gabrieli: Ricercari für Cello solo; Sofia Gubaidulina: 10 Preludes für Cello solo; Benoit Menut: Postlude für Cello solo; Patrick Langot, Cello; 1 CD Klarthe K066; Aufnahmen 11/2017, Veröffentlichung 5/2019 (81'30) – Rezension von Uwe Krusch

Diese CD könnte man auch als ausgiebiges Vorspiel bezeichnen, beschäftigt sie sich doch mit Präludien und Ricercaren. Wobei damit nicht nur eine zeitliche Komponente im Sinne von ‘vorher’ gemeint ist, sondern auch erforschende und improvisierende Bestandteile eingeschlossen sind. So treffen hier die ersten Solocellowerke überhaupt, soweit überliefert, von Gabrieli auf das Heute mit Gubaidulina und, noch jünger, Menut, so dass die Spannbreite der Entwicklung beleuchtet wird. Read More →

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