Diese Aufnahme bietet mal wieder die Gelegenheit, sich daran zu erinnern, wie sich innerhalb einer oder vielleicht eineinhalb Generationen die Auffassung, wie denn barocke Werke zu spielen seien, kolossal verändert hat. Mein Vater würde mit seinen 86 Jahren diese beiden CDs hassen, weil sie ihm viel zu hektisch und akzentuiert sind. Er ist mit dem Münchener Bach Orchester und Karl Richter groß geworden oder dem anderen Karl, Karl Münchinger, und dessen Stuttgarter Kammerorchester. Read More →
Der Nummerierung nach geordnet hat das ‘Quatuor Diotima’ die Quartette von Bela Bartok auf drei Scheiben verteilt eingespielt. In der modernen Musik ist für Quartette dieser Werkkanon die maßgebliche und vielleicht auch unübertroffene Basis aller weiteren Entwicklungen. Insofern sind diese Werke ein Muss für ein Quartett, insbesondere eines wie die Diotimas, das sich auf moderne Musik spezialisiert hat. Denn sie sind Drohung und Verheißung zugleich. Read More →
Vollblütige, farbige und stimmungsvolle Aufnahmen weniger oft zu hörender Werke von Antonin Dvorak füllen die ersten drei CDs der ‘Kuchar Edition’ von Brilliant Classics. Der heute 55-jährige amerikanisch-ukrainische Dirigent Theodore Kuchar bringt neben den Farben auch viel Dynamik in die Musik. Manchmal ist das des Guten ein bisschen viel und die Präzision des Orchesterspiels leidet darunter, aber im Großen und Ganzen sind diese CDs doch sehr interessant und spannend. Read More →
« Sowohl das Orchester als auch ich sind relativ jung, also wollten wir diesen Konzerten Funken und Freude geben – und unsere frische, jugendliche Energie. » Das hat der aus der Schweiz stammende Cellist Christoph Croisé über diese Aufnahme preisgegeben. Wobei preisgegeben das falsche Wort ist, denn das hört man aus der CD vom ersten Ton an heraus. Read More →
Richard Wagner vollendete ‘Polonia’ im Jahr 1836, inspiriert durch einen Abend in Leipzig, an dem er angeblich ununterbrochen polnische Lieder hörte. Wagners Biograph Ernest Newman schrieb, die Ouvertüre sei « formlos und schäumend … die merkwürdigste Mischung aus einem pseudo-polnischen Idiom und der billigen, durchsetzungsfähigen Melodie von Rienzi. » Auf dieser CD wird das Stück jedoch ganz angenehm: Gregorz Nowak dirigiert es flüssig und brillant, frei von jedem Pathos. Read More →
Jean-Louis Duport war, noch mehr als sein acht Jahre älterer Bruder Jean-Pierre, ein begabter Cellist. Beide begannen ihre Laufbahn in Paris. Jean-Pierre ging dann für den Rest seines Lebens an den preußischen Hof nach Berlin, während Jean-Louis in Paris blieb, bis auf einige Jahre, die er ebenfalls in Berlin zubrachte, um der französischen Revolution zu entkommen. Read More →
Es ist sicherlich ein Zufall, dass die aktuelle CD ‘Chor. Klang. Saxophon’ der Hymnus-Chorknaben mit dem ‘Raschèr Saxophone Quartet’ just in dem Jahr auf den Markt kommt, in dem die Landesmusikräte in Deutschland eben jenes Blasinstrument zum ‘Instrument des Jahres’ erklärt haben. Gleichviel: Die CD präsentiert in den Solostücken das Saxophon in all seinen Klangfacetten, so im ‘Italienischen Konzert’ in F-Dur (BWV 971) von Johann Sebastian Bach und in einem Arrangement von Arvo Pärts ‘Vater unser’. Auch der Chor beweist im flächigen ‘Mother of God’ von John Tavener sowie im ‘„Vater unser’ von Arthur Heyme durchaus Klasse. Read More →
Spannende Filmsymphonik von John Williams
‘Celebrating John Williams’ nennt sich ein Doppelalbum der Deutschen Grammophon mit Auszügen aus Filmmusiken des amerikanischen Komponisten, gespielt vom ‘Los Angeles Philharmonic’ unter Gustavo Dudamel. Die benutzten Filme sind ‘Close Encounters of the Third Kind’, ‘Jaws’, ‘Harry Potter’, ‘Schindler’s List’, ‘E. T.’, ‘Hook’, ‘Jurassic Park’, ‘Indiana Jones, ‘Raiders of the Lost Ark’, ‘Star Wars’, ‘Memories of a Geisha’ und ‘Superman’. Dieses Programm beinhaltet also nicht nur die ultra-bekannten Themen von Williams, sondern auch Stücke, die man nicht so oft hört. Read More →
Sir Hubert Parry, dessen Musik schon zu Lebzeiten oft im Schatten anderer Komponisten aus England stand, ist heute erst recht selten zu hören. Seine Musik wurde von Bach und Brahms geprägt; seine späten Werke sind dann formal experimentell und unkonventionell. Er hatte damit jedoch nur wenig Erfolg, obwohl beispielsweise Elgar und Vaughan Williams sie sehr schätzen. Read More →
Bagatellen bietet eine erfrischende Mischung aus Ligetis ‘Musica Ricercata’ aus den Jahren 1951-53 und Beethovens 11 Bagatellen op. 119 aus dem Jahre 1822. Indem der Pianist Herbert Schuch abwechselnd Ligeti mit Beethoven verwebt, entsteht ein quasi eigenständiges Werk, das die verschiedenen Epochen auf inspirierende Weise miteinander verbindet und vor allem auf musikalischer Ebene etliche Parallelen aufzeigt. Read More →