Dieser Livemitschnitt der rekonstruierten Markus-Passion entstand in der Schlosskapelle in Versailles. Die Savall-Fassung wurde von der Musikwissenschaft genau so wenig gutgeheißen wie jene, die Ton Koopmann erstellt hat. Die Diskussion, welche Musik an welcher Stelle des allein übrig gebliebenen Librettos der Passion eingesetzt werden soll, zeigt allerdings schon ziemlich deutlich, dass keine der rekonstruierten Fassungen ein wirkliches Ganzes ergeben kann. Die mangelnde Kohärenz ist bei der Savall-Version so deutlich zu spüren wie bei der Koopman-Version. Read More →
Lukasz Borowicz setzt seine Gesamteinspielung der Alven-Symphonien bei cpo fort mit der Dritten Symphonie, über die der schwedische Komponist sagte: « Die Symphonie hat kein Programm, sie beschreibt weder etwas Konkretes noch etwas Abstraktes. Sie ist der Ausdruck von Lebensfreude, jenes sonnigen Glückszustands, der mein ganzes Wesen erfüllte. » Read More →
Für viele steht die Musik von Carl Loewe nicht im Mittelpunkt, und wenn, kennt man ihn als Lied- oder noch spezifischer Balladenkomponisten. Dass er u. a. auch siebzehn Oratorien komponierte, ist weitgehend unbekannt. Loewe wirkte viele Jahre in Stettin und betreute dort das Musikleben in vielerlei Hinsicht. Die späten Jahre seines Lebens kümmerten sich seine Töchter in Kiel um ihn. Read More →
Wenn eine Sängerin einen Text so erlebt, dass sie außer sich gerät und dieses Außer-sich-Sein auch hörbar macht, dann ist sie eine gute Interpretin. Das passiert auf dieser CD in der 5. Strophe aus Liszts ‘Loreley’. Über dem hektisch grollenden Klavier von Pascal Jourdan wird Stéphanie d’Oustrac total ekstatisch. Hervorragend ist auch, wie sie den Schlussteil von ‘Es war ein König in Thule’ steigert. Read More →
‘Das Gespensterschloss’ von Stanislaw Moniuszko gilt als zweierlei zugleich, als sein bestes Werk und als die polnischste aller polnischen Opern. Die Ensembles der nach dem Komponisten benannten Akademie in Danzig legen zum zweihundertsten Geburtstag dieses Komponisten die Einspielung aus zwei konzertanten Aufführungen vor. Read More →
Dass gerade Neeme Järvi und das Orchester aus Estland drei französische Ballett-Raritäten aufnehmen, zeigt, wie wenig die Franzosen selbst für dieses Repertoire übrig haben. Dabei war Ballett doch immer im Hexagon so hoch angesehen. Read More →
« Suchet der Stadt Bestes“, heißt es im Buch des Propheten Jeremia. Und in Leipzig gibt es in musikalischer Hinsicht ja nun unglaublich viel zu finden und zu entdecken. Zum Beispiel die beiden hier beheimateten A-cappella-Ensembles ‘amarcord’ und ‘Calmus’. Beide glänzten in der Vergangenheit im Alleingang, nun haben sie eine erste gemeinsame Produktion vorgelegt. Read More →
Zwei große französische Violinsonaten werden von zwei kleinen Extras umhüllt. Mit dieser Aufgabe haben sich Alina Ibragimova und Cédric Tiberghien nach den Mozart-Sonaten beschäftigt. Read More →
Königliche Konzerte
Vier ‘Concerts Royaux’, die François Couperin 1722 komponierte, spielen die ‘Talens Lyriques’ unter Christophe Rousset auf einer CD von Aparté. Auffallend ist gleich ab den ersten Sätzen dieser Suiten, wieviel Emotion Rousset in diese hier wunderbar inspiriert geatmete Musik einbringt. Das Affetto schafft aber auch eine Atmosphäre der Intimität, die diese Werke zu etwas ganz Besonderem macht (AP 196) – ♪♪♪♪♪ Read More →
Bei der Adaptation einer Symphonie für zwei Klaviere von einer Reduktion zu sprechen, scheint uns problematisch zu sein. Rein mathematisch stimmt es natürlich, wenn man von rund 80 Musikern zurückschraubt auf vier Hände. Musikalisch liegen die Dinge anders, lassen uns Adrienne Soos und Ivo Haag wissen. Sie reduzieren Brahms’ Musik nicht, die Dritte Symphonie wird nicht so lange eingekocht, bis nur noch eine mehr oder minder schmackhafte Sauce übrig bleibt. Read More →