Simon Laks gehört zu den erst in letzter Zeit wiederentdeckten Komponisten. Er studierte erst Mathematik, dann Musik am Warschauer Konservatorium, in Wien und Paris. Er überlebte Auschwitz-Birkenau als Mitglied, Arrangeur und Leiter des Lagerorchesters. Nach der Befreiung kehrte er nach Paris zurück. Nur langsam konnte Laks nach dem Krieg wieder komponieren, es entstanden vor allem Kammermusiken. In seiner musikalischen Stilistik blieb er der Vorkriegszeit treu. Tonalität, Formstrenge, Polyphonie und Klarheit sind charakteristisch; hinzu kommt vielfach die Einbeziehung polnischer Bezüge. Read More →
Halévys ‘Le dilettante d’Avignon’, eine komische Oper aus dem Jahr 1829, war damals ein großer Erfolg, und dennoch geriet die Oper in Vergessenheit. Jetzt legt Klarthe einen schon 5 Jahre alten Livemitschnitt aus der Oper von Avignon vor. Read More →
Mit präziser Geste und in einem Geist, der Schubert durchaus von Mozart und Haydn abgrenzt, gibt Lawrence Foster den beiden ersten Symphonien von Franz Schubert sowohl ihre Leichtigkeit und ihren poetischen Charakter als auch das Verträumte und Aufgewühlte, das an einigen Stellen vorhanden ist. Read More →
Aufbauend auf dem Erbe seines Vaters habe Carl Philipp Emmanuel Bach seinen Nachfolgern den Schlüssel zu einer emotionaleren Musik gegeben, schreibt Vittorio Forte im Vorwort zu dieser CD. Er sei ein Initiator, ein Visionär, dessen Aufbruch in eine neue Zeit ein Abschied sei, welcher der Tradition nicht komplett den Rücken kehre. Read More →
Ich weiß nicht, wer meine Hand führte, als ich in dieser Box zuerst zu der Schubert-CD griff, die mit einer wunderbaren Rosamunde-Ouvertüre beginnt, in deren Interpretation sich die ganze Kunst des Dirigierens von Josef Krips kondensiert. Jedenfalls haben mich der unwiderstehliche Elan, die Kantabilität, und die unvergleichliche Rhetorik der Musik in einen euphorischen Zustand versetzt. Dieses Gefühl sollte sich im zweiten Brahms-Konzert wiederholen. Read More →
Knapp 40 Minuten lang ist Fazil Says 2018 uraufgeführte Troja-Sonate. Es ist eine Programm-Sonate: In 10 Sätzen befasst sich der 49-jährige türkische Pianist mit dem Mythos Troja, mit den Helden von Homers ‘Ilias’, mit dem Raub der Helena und mit dem trojanischen Krieg, nicht ohne einen Satz dem trojanischen Pferd zu widmen. Das Leitmotiv der Komposition ist dem Jüngling Paris zugeordnet, dessen Liebe zu Helena einer der Auslöser des Krieges um Troja war. Read More →
Mahlers Siebte ist ein in allen Hinsichten mysteriöses Werk. Ivan Fischer betont das gleich im ersten Satz, in dem er die Stimmungswechsel aufregend deutlich macht. In der ersten Nachtmusik begegnet der Hörer einer Vielzahl an kleinen Ereignissen: er schwebt sozusagen wie eine Drone über dem Geschehen, beobachtet hier und dort, was Ivan Fischer und seine vorzüglichen Musiker gerade mal beleuchten. Read More →
« Es dauert keine 10 Sekunden, dann fühlt man sich bei dieser CD in den Konzertsaal versetzt. Günther Wollersheim und Arnd Coppers ist eine wunderbar räumliche, in Breite und Tiefe optimal ausbalancierte und alles in allem komplett natürliche Tonaufnahme gelungen. Das will ich mal gleich vermerken, weil es heute durchaus nicht selbstverständlich ist, Musik unter so guten Bedingungen hören zu können. » So begann meine Rezension der Profil-CD auf der Beethovens Symphonien Nr. 4 und 5 mit dem WDR-Sinfonieorchester unter Jukka-Pekka Saraste zu hören sind. Read More →
Als Krystian Zimmermann 1999 seine Aufnahmen der beiden Chopin-Konzerte vorlegte, glaubte man, es sei in diesen Werken weitgehend alles gesagt. Mittlerweile hat es einige andere Einspielungen gegeben, die mit sehr individuellen Interpretationen aufwarteten (etwa jener des legitimen Zimmerman-Erbe Szymon Nehring), und auch bei Charles-Richard Hamelin kann man feststellen, dass er durchaus eigene Gedanken formuliert, eigene Akzente setzt, eingebettet in ein von Kent Nagano spannungsvoll gestaltetes Orchesterspiel. Read More →
Die beiden jungen Künstlerinnen haben sich des Gesamtwerkes für Cello und Klavier von Felix Mendelssohn angenommen. Das sind neben zwei Sonaten noch die umfangreicheren Konzertanten Variationen sowie zwei Charakterstücke, ein Albumblatt und eine Romanze ohne Worte. Read More →