Franz Schubert: Sonaten für Klavier D. 958, D. 959, D. 960 + 3 Klavierstücke D. 946; Alexander Lonquich, Klavier; 2 CDs Alpha Classics 433; Aufnahmen 02+03/2017; Veröffentlichung 11/2018 (151'03) – Rezension von Uwe Krusch

Die drei letzten Klaviersonaten sowie drei Klavierstücke D. 946 sind die Stücke, die der deutsche Pianist Alexander Lonquich auf seinem jüngsten Doppelalbum spielt. Die zum absoluten Spätwerk gehörenden Sonaten sind für jeden Pianisten ein Hochgebirge, dass er zu bewältigen hat. Das liegt allein schon an den weitgedehnten Maßen dieser Kompositionen. Aber auch die inhaltliche Durchdringung löst Denksportaufgaben aus. Read More →

Mario Castelnuovo-Tedesco: Violinkonzert Nr. 3 für Violine und Klavier + Streichtrio + Sonate für Violine und Cello; Davide Alogna, Violine, Federico Stassi, Viola, Roberto Trainini, Cello, Fiorenzo Pascalucci, Klavier; 1 CD Naxos 8.574003; Aufnahmen 4 + 6/2018; Veröffentlichung 11/2018 (78:21) – Rezension von Uwe Krusch

Weltersteinspielungen von Werken des italienischen Komponisten Mario Castelnuovo-Tedesco, die nach seiner erzwungenen Auswanderung in die USA entstanden, geben erneut die Gelegenheit, Kompositionen dieses selten aufgeführten Tonsetzers zu hören. Alle drei Werke befassen sich mit der Violine, die vom Klavier, im Streichtrio oder als Duo mit dem Cello zu hören ist. Dabei hat vor allem der Fortgang der Musikgeschichte nach Webern zu weniger Interesse an seiner tonal verbliebenen Musik geführt, nicht dagegen der Wechsel in die Staaten. Read More →

Yuja Wang - The Berlin Recital; Rachmaninov: Préludes op. 23/5 & op. 32/10 + Etudes-tableaux op. 33/3, op. 39/1; Scriabin: Klaviersonate Nr. 10; Ligeti: Etüden Nr. 1, 3, 9; Prokofiev: Klaviersonate Nr. 8; Yuja Wang, Klavier; 1 CD Deutsche Grammophon 4836280; Liveaufnahme 06/2018, Veröffentlichung 23/11/2018 (65'27) – Rezension von Remy Franck

Das Recital von Yuja Wang, das im Juni 2018 im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie aufgezeichnet wurde, zeigt Yuja Wang als Pianistin, die ihren Fingern Stahlkraft und einen samtenen Touch geben kann. Das lässt die vier Rachmaninov-Stücke des Programms spannend kontrastvoll werden. Read More →

Alessandro Stradella: La Doriclea; Emöke Barath (Doriclea), Xavier Sabata (Fidalbo), Giuseppina Bridelli (Lucinda), Luca Cervoni (Celindo), Gabriella Martellacci (Delfina) & Riccardo Novaro (Giraldo), Il Pomo d’Oro, Andrea De Carlo; 3 CDs Arcana A454; Aufnahme 09/2017, Veröffentlichung 12/2018 (188’21) - Rezension von Alain Steffen

In seiner kurzen Lebenszeit – Alessandro Stradella wurde 1682 im Alter von nur 39 Jahren auf offener Straße ermordet – komponierte der in Bologna geborene Komponist eine Vielzahl an Werken, darunter über 250 geistliche Werke, Instrumentalmusik und 8 Opern. Die hier eingespielte Oper ‘La Doriclea’ galt lange Zeit als verschollen, die Partitur tauchte erst 1938 auf, ging dann wieder verloren, um jetzt vor kurzem wiederentdeckt zu werden. Read More →

Ludwig van Beethoven: Messe C-Dur op. 86 + Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 op. 72; Genia Kühmeier, Gerhild Romberger, Maximilian Schmitt, Luca Pisaroni, Chor des Bayerischen Rundfunks, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons; 1 CD BR Klassik 900179; Liveaufnahmen 01/2018 + 01/2004 (58'37) – Rezension von Remy Franck

Fürst Nikolaus II. Esterhazy, der bei Beethoven für den Namenstag seiner Frau im September 1807 eine Messe bestellt hatte, ließ nach der Uraufführung kein gutes Stück an der Komposition. In einem Brief an die Gräfin Henriette Zielinska schrieb er: « Beethovens Messe ist unerträglich lächerlich und hässlich, ich bin nicht davon überzeugt, dass man sie ernst nehmen kann.“ Read More →

François-Adrien Boieldieu: Klavierkonzert + Sechs Ouvertüren; Natasa Veljkovic, Klavier, Orchestra della Svizzera Italiana, Howard Griffiths; 1 CD cpo 555 244-2; Aufnahme 04/2017, Veröffentlichung 11/2018 (69’18) - Rezension von Alain Steffen

Der französische Komponisten François-Adrien Boieldieu (1775-1834) ist nicht sehr populär. Und vom Dirigenten Howard Griffiths wissen wir mittlerweile, dass er sehr gerne unbekannte Werke aufstöbert, aufführt und aufnimmt. Die Begeisterungsfähigkeit Griffiths‘ für Boieldieus Musik ist auch in jedem Takt spürbar. Sechs Ouvertüren und ein wunderschönes Klavierkonzert hat er ausgegraben und präsentiert uns diese Werke in sehr dynamischen und spielfreudigen Interpretationen. Read More →

Alessandro Scarlatti: Imagini d‘Orrore + O Penosa Lontananza + Sovra Carro Stellato + Sotto l’Ombra d’un Faggio + Fiero Acerbo Destin + Tu Resti, o Mio Del Nume; Deborah Cachet, Sopran, Scherzi musicali, Nicolas Achten, Bariton und Dirigent; 1 CD Ricercar RIC 396; Aufnahmen 01/2018, Veröffentlichung 11/2018 (70'01) – Rezension von Uwe Krusch

Vater Scarlatti, also Alessandro, war wohl der Komponist, der mit bis zu 800 Kantaten, je nach genauer Zuschreibung, in diesem Bereich nicht zu überbieten ist. Zwischen Rom und vor allem Neapel changierend, schuf er ein reiches Œuvre, das durch stilistische Freiheiten im Sinne der Schärfung der textlich angelegten Effekte neue Wege aufzeigte. Diese haben manchen Zeitgenossen, wie Heinichen, irritiert und andere angesprochen, wie Hasse und Jomelli. Read More →

Bronius Kutavicius: Dzukian Variations für Kammerorchester & Aufnahme; Osvaldas Balakauskas: Konzert für Oboe, Cembalo & Streicher; Algirdas Martinaitis: Konzert für Tenor, Flöte, Oboe, Cembalo & Streicher (Musikalisches Opfer); Robertas Beinaris, Oboe, Giovanni da Silva, Tenor, Valentinas Gelgotas, Flöte, Eugenijus Paskevicius, Oboe, Vaiva Eidukaityte-Storastiene, Cembalo, Lithuanian Chamber Orchestra, Adrija Cepaite; 1 CD Telos TLS 221; Aufnahmen 2015, Veröffentlichung 10/2018 (F, UK, US), 02/2018 (D) – (61'20) – Rezension von Remy Franck

Litauen, ein Land, das seit 1990 wieder ein souveräner Staat ist und seit 2004 der EU angehört, hat es nicht leicht, sich auf der internationalen Musikszene Gehör zu verschaffen. 50 Jahre Sowjetdiktatur sind so leicht nicht zu überwinden. Umso begrüßenswerter ist diese CD, die uns drei zeitgenössische Komponisten Litauens vorstellt, die einerseits sehr selbstbewusst eine eigene Sprache sprechen, aber den jahrhundertelangen Einfluss vor allem der deutschen Musik nicht wirklich verbergen. Read More →

Messa per Rossini; María José Siri, Sopran, Veronica Simeoni, Mezzo, Giorgio Berrugi, Tenor, Simone Piazzola, Bariton, Riccardo Zanellato, Bass; Coro e Orchestra del Teatro alla Scala, Riccardo Chailly; 2 CDs Decca 4834084; Aufnahme 2018, Veröffentlichung 12/2018 (100') – Rezension von Remy Franck

Für ein schlecht gemaltes Bild sagen die Franzosen ‘croûte, die Deutschen ‘Schinken’. Die ‘Messa per Rossini’ ist ein musikalischer Schinken, ein Gemeinschaftswerk von 13  heute nahezu unbekannten Komponisten, die auf Verdis Anfrage hin eine Hommage an Rossini komponieren sollten. Das zunächst gescheiterte und erst 1988 uraufgeführt Patchwork ist von zweifelhaftem Geschmack, ausgenommen Verdis ‘Libera me’, das  Verdi schließlich in überarbeiteter Form für seine ‘Messa da Requiem’ verwendete. Read More →

The Passinge Mesures; Tomkins: Barafostus Dreame + Pavana; Dowland / Anonymus: Can she excuse my wrongs; Gibbons: Pavin M. Orlando Gibbons + The woods so wild; R. Farnaby: Nobodyes Gigge; Byrd: The nynth pavian and galliarde, the Passinge mesure + Ut, re, mi, fa, sol, la; Bull: Chromatic (Queen Elizabeth's) pavan and galliard + Fantasia Mr Dr Bull; Anonymus: The Scottish gig + Variations on the Romanesca; G. Farnaby: Wooddy-Cock + Tell mee, Daphne + Why aske you + Fantasia; Inglot: The leaves bee greene; Mahan Esfahani, Cembalo; 1 CD Hyperion CDA68249; Aufnahmen 11/2017, Veröffentlichung 11/2018 (77'43) – Rezension von Uwe Krusch

Englische Musik aus dem 16. und dem 17. Jahrhundert stellt uns der amerikanische Cembalist iranischer Abstammung Mahan Esfahani vor. Diese Übersicht ist ein musikalisches Erlebnis, das mit einem Cembalo mit doppeltem Manual einfallsreich wie ein Orchester klingt. Unterstützt durch das Instrument ist das Spiel des Solisten reich strukturiert und voller Farben. Esfahani bringt eine breite Palette von Ausdrucksqualitäten hervor, er kann flüstern und schreien und fast alles dazwischen. Dadurch ist sein Spiel zugleich virtuos, aber auch salopp bodenständig. Read More →

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