Die drei letzten Klaviersonaten sowie drei Klavierstücke D. 946 sind die Stücke, die der deutsche Pianist Alexander Lonquich auf seinem jüngsten Doppelalbum spielt. Die zum absoluten Spätwerk gehörenden Sonaten sind für jeden Pianisten ein Hochgebirge, dass er zu bewältigen hat. Das liegt allein schon an den weitgedehnten Maßen dieser Kompositionen. Aber auch die inhaltliche Durchdringung löst Denksportaufgaben aus. Read More →
Weltersteinspielungen von Werken des italienischen Komponisten Mario Castelnuovo-Tedesco, die nach seiner erzwungenen Auswanderung in die USA entstanden, geben erneut die Gelegenheit, Kompositionen dieses selten aufgeführten Tonsetzers zu hören. Alle drei Werke befassen sich mit der Violine, die vom Klavier, im Streichtrio oder als Duo mit dem Cello zu hören ist. Dabei hat vor allem der Fortgang der Musikgeschichte nach Webern zu weniger Interesse an seiner tonal verbliebenen Musik geführt, nicht dagegen der Wechsel in die Staaten. Read More →
Das Recital von Yuja Wang, das im Juni 2018 im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie aufgezeichnet wurde, zeigt Yuja Wang als Pianistin, die ihren Fingern Stahlkraft und einen samtenen Touch geben kann. Das lässt die vier Rachmaninov-Stücke des Programms spannend kontrastvoll werden. Read More →
In seiner kurzen Lebenszeit – Alessandro Stradella wurde 1682 im Alter von nur 39 Jahren auf offener Straße ermordet – komponierte der in Bologna geborene Komponist eine Vielzahl an Werken, darunter über 250 geistliche Werke, Instrumentalmusik und 8 Opern. Die hier eingespielte Oper ‘La Doriclea’ galt lange Zeit als verschollen, die Partitur tauchte erst 1938 auf, ging dann wieder verloren, um jetzt vor kurzem wiederentdeckt zu werden. Read More →
Fürst Nikolaus II. Esterhazy, der bei Beethoven für den Namenstag seiner Frau im September 1807 eine Messe bestellt hatte, ließ nach der Uraufführung kein gutes Stück an der Komposition. In einem Brief an die Gräfin Henriette Zielinska schrieb er: « Beethovens Messe ist unerträglich lächerlich und hässlich, ich bin nicht davon überzeugt, dass man sie ernst nehmen kann.“ Read More →
Der französische Komponisten François-Adrien Boieldieu (1775-1834) ist nicht sehr populär. Und vom Dirigenten Howard Griffiths wissen wir mittlerweile, dass er sehr gerne unbekannte Werke aufstöbert, aufführt und aufnimmt. Die Begeisterungsfähigkeit Griffiths‘ für Boieldieus Musik ist auch in jedem Takt spürbar. Sechs Ouvertüren und ein wunderschönes Klavierkonzert hat er ausgegraben und präsentiert uns diese Werke in sehr dynamischen und spielfreudigen Interpretationen. Read More →
Vater Scarlatti, also Alessandro, war wohl der Komponist, der mit bis zu 800 Kantaten, je nach genauer Zuschreibung, in diesem Bereich nicht zu überbieten ist. Zwischen Rom und vor allem Neapel changierend, schuf er ein reiches Œuvre, das durch stilistische Freiheiten im Sinne der Schärfung der textlich angelegten Effekte neue Wege aufzeigte. Diese haben manchen Zeitgenossen, wie Heinichen, irritiert und andere angesprochen, wie Hasse und Jomelli. Read More →
Litauen, ein Land, das seit 1990 wieder ein souveräner Staat ist und seit 2004 der EU angehört, hat es nicht leicht, sich auf der internationalen Musikszene Gehör zu verschaffen. 50 Jahre Sowjetdiktatur sind so leicht nicht zu überwinden. Umso begrüßenswerter ist diese CD, die uns drei zeitgenössische Komponisten Litauens vorstellt, die einerseits sehr selbstbewusst eine eigene Sprache sprechen, aber den jahrhundertelangen Einfluss vor allem der deutschen Musik nicht wirklich verbergen. Read More →
Für ein schlecht gemaltes Bild sagen die Franzosen ‘croûte, die Deutschen ‘Schinken’. Die ‘Messa per Rossini’ ist ein musikalischer Schinken, ein Gemeinschaftswerk von 13 heute nahezu unbekannten Komponisten, die auf Verdis Anfrage hin eine Hommage an Rossini komponieren sollten. Das zunächst gescheiterte und erst 1988 uraufgeführt Patchwork ist von zweifelhaftem Geschmack, ausgenommen Verdis ‘Libera me’, das Verdi schließlich in überarbeiteter Form für seine ‘Messa da Requiem’ verwendete. Read More →
Englische Musik aus dem 16. und dem 17. Jahrhundert stellt uns der amerikanische Cembalist iranischer Abstammung Mahan Esfahani vor. Diese Übersicht ist ein musikalisches Erlebnis, das mit einem Cembalo mit doppeltem Manual einfallsreich wie ein Orchester klingt. Unterstützt durch das Instrument ist das Spiel des Solisten reich strukturiert und voller Farben. Esfahani bringt eine breite Palette von Ausdrucksqualitäten hervor, er kann flüstern und schreien und fast alles dazwischen. Dadurch ist sein Spiel zugleich virtuos, aber auch salopp bodenständig. Read More →