Ludwig van Beethoven: Messe C-Dur op. 86 + Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 op. 72; Genia Kühmeier, Gerhild Romberger, Maximilian Schmitt, Luca Pisaroni, Chor des Bayerischen Rundfunks, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons; 1 CD BR Klassik 900179; Liveaufnahmen 01/2018 + 01/2004 (58'37) – Rezension von Remy Franck

Fürst Nikolaus II. Esterhazy, der bei Beethoven für den Namenstag seiner Frau im September 1807 eine Messe bestellt hatte, ließ nach der Uraufführung kein gutes Stück an der Komposition. In einem Brief an die Gräfin Henriette Zielinska schrieb er: « Beethovens Messe ist unerträglich lächerlich und hässlich, ich bin nicht davon überzeugt, dass man sie ernst nehmen kann.“ Read More →

François-Adrien Boieldieu: Klavierkonzert + Sechs Ouvertüren; Natasa Veljkovic, Klavier, Orchestra della Svizzera Italiana, Howard Griffiths; 1 CD cpo 555 244-2; Aufnahme 04/2017, Veröffentlichung 11/2018 (69’18) - Rezension von Alain Steffen

Der französische Komponisten François-Adrien Boieldieu (1775-1834) ist nicht sehr populär. Und vom Dirigenten Howard Griffiths wissen wir mittlerweile, dass er sehr gerne unbekannte Werke aufstöbert, aufführt und aufnimmt. Die Begeisterungsfähigkeit Griffiths‘ für Boieldieus Musik ist auch in jedem Takt spürbar. Sechs Ouvertüren und ein wunderschönes Klavierkonzert hat er ausgegraben und präsentiert uns diese Werke in sehr dynamischen und spielfreudigen Interpretationen. Read More →

Alessandro Scarlatti: Imagini d‘Orrore + O Penosa Lontananza + Sovra Carro Stellato + Sotto l’Ombra d’un Faggio + Fiero Acerbo Destin + Tu Resti, o Mio Del Nume; Deborah Cachet, Sopran, Scherzi musicali, Nicolas Achten, Bariton und Dirigent; 1 CD Ricercar RIC 396; Aufnahmen 01/2018, Veröffentlichung 11/2018 (70'01) – Rezension von Uwe Krusch

Vater Scarlatti, also Alessandro, war wohl der Komponist, der mit bis zu 800 Kantaten, je nach genauer Zuschreibung, in diesem Bereich nicht zu überbieten ist. Zwischen Rom und vor allem Neapel changierend, schuf er ein reiches Œuvre, das durch stilistische Freiheiten im Sinne der Schärfung der textlich angelegten Effekte neue Wege aufzeigte. Diese haben manchen Zeitgenossen, wie Heinichen, irritiert und andere angesprochen, wie Hasse und Jomelli. Read More →

Bronius Kutavicius: Dzukian Variations für Kammerorchester & Aufnahme; Osvaldas Balakauskas: Konzert für Oboe, Cembalo & Streicher; Algirdas Martinaitis: Konzert für Tenor, Flöte, Oboe, Cembalo & Streicher (Musikalisches Opfer); Robertas Beinaris, Oboe, Giovanni da Silva, Tenor, Valentinas Gelgotas, Flöte, Eugenijus Paskevicius, Oboe, Vaiva Eidukaityte-Storastiene, Cembalo, Lithuanian Chamber Orchestra, Adrija Cepaite; 1 CD Telos TLS 221; Aufnahmen 2015, Veröffentlichung 10/2018 (F, UK, US), 02/2018 (D) – (61'20) – Rezension von Remy Franck

Litauen, ein Land, das seit 1990 wieder ein souveräner Staat ist und seit 2004 der EU angehört, hat es nicht leicht, sich auf der internationalen Musikszene Gehör zu verschaffen. 50 Jahre Sowjetdiktatur sind so leicht nicht zu überwinden. Umso begrüßenswerter ist diese CD, die uns drei zeitgenössische Komponisten Litauens vorstellt, die einerseits sehr selbstbewusst eine eigene Sprache sprechen, aber den jahrhundertelangen Einfluss vor allem der deutschen Musik nicht wirklich verbergen. Read More →

Messa per Rossini; María José Siri, Sopran, Veronica Simeoni, Mezzo, Giorgio Berrugi, Tenor, Simone Piazzola, Bariton, Riccardo Zanellato, Bass; Coro e Orchestra del Teatro alla Scala, Riccardo Chailly; 2 CDs Decca 4834084; Aufnahme 2018, Veröffentlichung 12/2018 (100') – Rezension von Remy Franck

Für ein schlecht gemaltes Bild sagen die Franzosen ‘croûte, die Deutschen ‘Schinken’. Die ‘Messa per Rossini’ ist ein musikalischer Schinken, ein Gemeinschaftswerk von 13  heute nahezu unbekannten Komponisten, die auf Verdis Anfrage hin eine Hommage an Rossini komponieren sollten. Das zunächst gescheiterte und erst 1988 uraufgeführt Patchwork ist von zweifelhaftem Geschmack, ausgenommen Verdis ‘Libera me’, das  Verdi schließlich in überarbeiteter Form für seine ‘Messa da Requiem’ verwendete. Read More →

The Passinge Mesures; Tomkins: Barafostus Dreame + Pavana; Dowland / Anonymus: Can she excuse my wrongs; Gibbons: Pavin M. Orlando Gibbons + The woods so wild; R. Farnaby: Nobodyes Gigge; Byrd: The nynth pavian and galliarde, the Passinge mesure + Ut, re, mi, fa, sol, la; Bull: Chromatic (Queen Elizabeth's) pavan and galliard + Fantasia Mr Dr Bull; Anonymus: The Scottish gig + Variations on the Romanesca; G. Farnaby: Wooddy-Cock + Tell mee, Daphne + Why aske you + Fantasia; Inglot: The leaves bee greene; Mahan Esfahani, Cembalo; 1 CD Hyperion CDA68249; Aufnahmen 11/2017, Veröffentlichung 11/2018 (77'43) – Rezension von Uwe Krusch

Englische Musik aus dem 16. und dem 17. Jahrhundert stellt uns der amerikanische Cembalist iranischer Abstammung Mahan Esfahani vor. Diese Übersicht ist ein musikalisches Erlebnis, das mit einem Cembalo mit doppeltem Manual einfallsreich wie ein Orchester klingt. Unterstützt durch das Instrument ist das Spiel des Solisten reich strukturiert und voller Farben. Esfahani bringt eine breite Palette von Ausdrucksqualitäten hervor, er kann flüstern und schreien und fast alles dazwischen. Dadurch ist sein Spiel zugleich virtuos, aber auch salopp bodenständig. Read More →

Dmitri Shostakovich: Streichquartett Nr. 8 in c-moll op. 110; Franz Schubert: Streichquartett in d-moll D 810; Aris Quartett (Anna Katharina Wildermuth & Noémi Zipperling, Violine, Caspar Vinzenz, Viola, Lukas Sieber, Violoncello); 1 CD Genuin GEN 18617; Aufnahme 03+04/2018, Veröffentlichung 09/2018 (65’07) - Rezension von Guy Engels

Zwei Kompositionen, die aus dramatischen Lebenserfahrungen heraus entstanden sind: Dmitri Shostakovich schreibt sein 8. Streichquartett im Angesicht der Ruinen Dresdens nach den schweren Bombenangriffen. ‘Der Tod und das Mädchen’ entsteht nach schwerer Krankheit, als Franz Schubert dem Tod so gerade noch von der Schippe gesprungen ist. Das ‘Aris Quartett’ hat also nicht nur ein kohärentes Programm zusammengestellt, es interpretiert die Musik ebenso kohärent und konsequent. Read More →

Georg Friedrich Händel: Serse HWV40; Franco Fagioli, Inga Kalna, Vivica Genaux, Francesca Aspromonte, Delphine Galou, Andrea Mastroni, Biagio Pizzuti, Cantica Symphonia, Il Pomo d’Doro, Maxim Emelyanychev; 3 CDs Deutsche Grammophon 483 5784; Aufnahme 11/2017, Veröffentlichung 11/2018 (180') - Rezension von Alain Steffen

Mit der Händel-Oper ‘Serse’ ist der Deutschen Grammophon eine herausragende Aufnahme gelungen. Die Rollen sind hervorragend und bis in die Nebenpartien ohne Schwachstelle besetzt, das Orchester ‘Il Pomo d’Oro’ spielt phänomenal und das Dirigat von Maxim Emelyanychev lässt den Opernfreund pure Glücksmomente erleben. Read More →

El Grial - Medieval Music and Literature on the Theme of the Holy Grail; Musik & Texte von Rigaud de Berbezilh, Conon de Bethune, Walther von der Vogelweide, Neidhart von Reuental, Hildegard von Bingen, aus den Manuskripten Le Manuscrit du Roi, Llibre Vermell, Cancionero de Estuniga, London Manuscript; Capella de Ministrers, Carles Magraner; 1 CD CDM1845; Aufnahme 2018, Veröffentlichung 11/01/2019 (67'44) – Rezension von Remy Franck

Die ‘Capella de Ministrers’ befasst sich mit den mittelalterlichen Legenden des Grals und vereint Kreuzzugslieder, Lieder der Pilgerzentren und musikalisch-poetischen Lieder von großer Ausdruckskraft in einem attraktiven Programm. Read More →

György Ligeti: Sechs Bagatelles fü Bläserquintett; Carl Nielsen: Bläserquintett op. 43; Antonin Dvorak: Quartett Nr. 12 op. 96; Ensemble Ouranos; 1 CD NoMadMusic NMM056D; Aufnahme 2018, Veröffentlichung 12/2018 (61') – Rezension von Remy Franck

Gyorgy Ligetis ‘Sechs Bagatellen’ gehören zum Virtuosesten und Hinreißendsten, was je für Bläserquintett geschrieben wurde. Und mit diesem Stück zieht das junge französische Quintett ‘Ouranos’ den Hörer auch gleich in seinen Bann. Es sind prickelnde, unmittelbar ansprechende Interpretationen von schönster Inspiration und technischer Brillanz. Read More →

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