Beethovens Violinsonaten op. 30 entstanden im Frühjahr 1802. Des Komponisten finanzielle Situation war gut zu dem Zeitpunkt, aber ihm war klar geworden, dass er sein Gehör immer mehr verlieren würde. Dennoch begegnen wir in den Sonaten einen recht gutgelaunten Komponisten, und das Duo Wan-Hamelin entdeckt sogar in den Sonaten neben kraftvollem Drängen und Pulsieren viel Zärtlichkeit und Anmut. Read More →
Die Karton-Boxen von Bastille Musique sind sehr speziell und gewiss umweltfreundlich. Ob sie allerdings eine lange Lebenszeit haben, wage ich zu bezweifeln, denn der Bach-Liebhaber wird sich die hervorragenden Interpretationen der Violinsonaten mit Petra Müllejans, Violine, Sabine Bauer, Cembalo und Marie Deller, Basso continuo, sicherlich gerne öfters anhören. Read More →
Um die Welt, also den Globus, geht es dem ‘Calmus Ensemble’ mit seiner neuen CD. Die sei zwar, so schreiben es die Musiker in einem Vorort des über 50 Seiten starken Booklets, einfach zu groß, um alle Länder, Sprachen und Kulturen auf einer einzigen CD zu beschreiben. Doch die Auswahl, die das A-cappella-Ensemble hier trifft, ist äußerst vielfältig: 21 Lieder aus 17 Ländern und in 14 Sprachen – man hört Weisen aus Brasilien, England, Ecuador, der Ukraine, Österreich oder Island, Südafrika, Dänemark oder Deutschland. Read More →
Die beiden letzten Opus-Nummern aus dem Œuvre von Rachmaninov hat Vladimir Ashkenazy aktuell zusammen mit dem Philharmonia Orchestra eingespielt. Die Symphonie beginnt mit einem Thema, das wie altrussische liturgische Musik klingt. Dann aber entwickelt sich das Werk in einer für das zeitgenössische Publikum ungewohnten Weise. Gewagte Harmonien und rhythmische Freizügigkeiten sowie formal die Einbettung des Scherzos in den langsamen Mittelsatz geben eine andere Richtung vor als die kurz zuvor komponierte schwelgerische Paganini-Rhapsodie etwa. Was gleich ist, ist die elegische Grundstimmung. Read More →
Mit der Ersten und der Fünften Symphonie von Alexander Scriabin führt das ‘Oslo Philharmonic’ eines der ersten Orchesterwerke und eines der letzten Werke des Russen auf. Read More →
Neulich noch mit den Shakespeare Songs mit einem anderen Pianisten konnte Bostridge überzeugen. Doch es folgt ein herber Rückschlag. Beschäftigt sich Bostridge auch schon lange und intensiv mit Schubert, ist dieser Liedkomponist sogar ein Auslöser seiner musikalischen Laufbahn, so kann man nicht umhin, enttäuscht zu sein. Was ist passiert? Read More →
Modernes Requiem
Das etwa einstündige, 2003 von Bernard Haitink und dem ‘Boston Symphony’ uraufgeführte Requiem des amerikanischen Komponisten John Harbison hat Giancarlo Guerrero mit den Solisten Jessica Rivera, Michaela Martens, Nicholas Phan und Kelly Markgraf sowie dem ‘Nashville Symphony Chorus and Orchestra’ für Naxos aufgenommen. Read More →
Die beiden Hauptprotagonisten dieser CD, von denen der Sänger im Beiheft geheimnisvoll ausgeleuchtet nackt posiert, haben 21 durchweg langsame, man möchte fast sagen Schlager der Barockmusik zusammengetragen, darunter Ohrwürmer wie Purcells ‘Cold Song’ und Händels ‘Lascia ch’io pianga’. Es ist ihre erste Zusammenarbeit, die an den 21 Gramm, die die Seele angeblich wiegt, anknüpft. Read More →
Die 28-jährige amerikanische Pianistin Claire Huangci spielt Rachmaninovs Präludien sehr differenzierend, mit sehr präziser und aufgefächerter Phrasierung, transparent und mit einer breiten Farbpalette, gefühlvoll, von zart bis leidenschaftlich. Das haben freilich schon viele geschafft. Was mir hier zusätzlich auffällt, ist die innere Differenzierung der einzelnen Stücke, die subtilen Veränderungen der Farbwerte und ein ferngesteuertes Dynamikverhalten und raffiniertes Spiel mit dem Tempo. Read More →
Beim Namen Hugo Reinhold wird man zunächst stutzig und macht sich auf die Suche. Wer ist dieser Komponist? Wo kommt er her? Was hat er komponiert? Hugo Reinhold gehört wahrlich nicht zu den geläufigen Namen des Repertoires, und die spärliche Notiz über ihn im Booklet zur CD zeugt davon, dass dieser Musiker noch zu entdecken ist. Read More →