Henryk Wieniawski: Violinkonzert Nr. 2; Dmitri Shostakovich: Violinkonzert Nr.1; Bomsori Kim, Violine, Warsaw Philharmonic, Jacek Kaspszyk, 1 CD Warner 9 57632 2; Aufnahme 03/17, Veröffentlichung 08/2018 (63’27) - Rezension von Alain Steffen

Mit diesem Debut-Album lässt die junge koreanische Violinistin Bomsori Kim tatsächlich aufhorchen. Hier ist eine Künstlerin am Werk, die nicht nur durch technische Brillanz auf sich aufmerksam machen will, sondern vor allem durch einen ernstzunehmenden Gestaltungswillen. Bomsori Kim schafft es mühelos, den Zuhörer in beiden Konzerten durch eine ebenso intensive wie konsequente Interpretation zu überzeugen. Read More →

Moritz Eggert: Klavierlieder (bring me up, bring me down + Ohrwurm + Ballack, du geile Schnitte + singet leise (6 Lieder nach Brentano & Rilke); Irene Kurka, Sopran, Martin Tchiba & Moritz Eggert, Klavier; 1 CD Spektral SRL4-17157; Aufnahme 06/2012 + 06/2016; Veröffentlichung 07/2018 (59'41) – Rezension von Uwe Krusch

Der Komponist Moritz Eggert stellt auf dieser Aufnahme einige Stücke auch als Künstler am Piano vor. Neben sechs unter dem Titel ‘singet leise’ zusammengefassten Liedern mehr oder weniger klassischer Art werden im ersten Teil drei sarkastisch ironische Stücke präsentiert. Read More →

Mephistopheles and other Bad Guys; Gounod: Le veau d’or + Vous qui faites l’endormie; Boito: Son lo Spirito + Ecco il mondo; Beethoven: Es war einmal ein König (Orch. Shostakovich) + Ha! Welch ein Augenblick!; Mozart: Wer ein Liebchen hat gefunden + O, wie will ich triumphieren; Weber: Schweig, schweig, damit dich niemand hört; Offenbach: Dans les rôles d’amoureux langoureux + Scintille diamant; Verdi: Sciagurata! Hai tu credeto; Berlioz: Voici des roses + Devant la maison: Getty: Mephistopheles to Faust; Mussorgsky: Song of the Flea (orch. Stravinsky); Stravinsky: I burn, I freeze!; Meyerbeer: Nonnes, qui reposez; Wagner: Bin ich nun frei?; Kevin Short, Bass, Chor und Orchester der Opéra de Marseille, Lawrence Foster; 1 SACD Pentatone Classics PTC 5186 585; Aufnahme 07/2016, Veröffentlichung 08/2018 (57'41) – Rezension von Remy Franck

Mit 19 Arien beschreibt der amerikanische Bass Kevin Short die ‘finsteren’ Charaktere der Opernwelt. Mit seiner kraftvollen Stimme, deklamatorischer Ausdrucksintensität und einem feinen Gestaltungssinn kann er alle Figuren stilvoll charakterisieren und jeder Arie ihre Bedeutung geben. Die Stimme ist dunkel timbriert, weit gestreckt und wendig. Nur im Französischen fehlt es ihr etwas an Eleganz. Read More →

Leonard Bernstein: Symphonien Nr. 1-3, Prelude, Fugue & Riffs; Nadine Sierra (Sopran), Marie-Nicole Lemieux (Mezzosopran), Josephine Barstow (Sprecherin), Beatrice Rana (Piano), Alessandro Carbonare (Klarinette), Coro dell'Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Orchestra dell'Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Antonio Pappano; 2 CDs Warner 0190295661588; Aufnahmen 02/2018, Veröffentlichung 08/2018 (113') – Rezension von Uwe Krusch

Wiederholt haben wir hier schon auf das Schicksal der Ein-Werk-Komponisten hingewiesen. Denen kann Leonard Bernstein in gewisser Weise mit seiner ‘West-Side-Story’ hinzugerechnet werden, die seine übrigen Kompositionen in ihrer Bekanntheit deutlich in den Schatten stellt. Dank des Jubiläumsjahres zum 100. Geburtstag von Leonard Bernstein, genannt Lenny, werden in diesem Jahr auch die anderen Werke aufgeführt und eingespielt. Read More →

Alban Berg: Wozzeck; Audun Iversen (Wozzeck), Vincent Wolfsteiner (Tambourmajor), Martin Mitterrutzner (Andres), Peter Bronder (Hauptmann), Thomas Faulkner (Erster Handwerksbursch), Iurii Samoilov (Zweiter Handwerksbursch), Martin Wölfel (Der Narr), Claudia Mahnke (Marie), Alfred Reiter (Doktor), Katharina Magiera (Margret), Edward Jumatate (Mariens Knabe), Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Sebastian Weigle; 2 CDs Oehms Classics OC 974; Liveaufnahme 06/2018, Veröffentlichung 08/2018 (93') – Rezension von Remy Franck

Bei dieser neuen ‘Wozzeck’-Einspielung handelt es sich um einen Live-Mitschnitt aus der Frankfurter Oper. Sebastian Weigle ist damit einmal mehr ein Meisterstück gelungen. Das Leiden der ‘armen Leut’ hat er musikalisch sehr suggestiv verdeutlicht. Das Frankfurter Opern- und Museumsorchester wird mit einer wunderbaren Transparenz ein Akteur mit eigener Rolle, was die emotionale, expressionistische Komponente, mit großartiger Spannung zum Ausdruck bringt. Read More →

Svjatoslav Richter plays Liszt & Chopin; Liszt: Klavierkonzerte Nr. 1 & 2 + Ungarische Fantasie für Klavier & Orchester + Concerto pathétique für 2 Klaviere + Etudes d'exécution transcendante + Années de Pélerinage-Suite + Gnomenreigen + Feux follets + Petrarca-Sonett Nr. 123; Vallée d'Obermann + Harmonies poétiques et religieuses Nr. 4 & 7 + Polonaise Nr. 2 +Scherzo & Marsch + Nuages gris + Funérailles + Valses oubliées Nr. 1-3 + Liebesträume Nr. 1-3, 6 + Consolation Nr. 6 + Mephistowalzer Nr. 1 + Ungarische Rhapsodie Nr. 17 + Vergiftet sind meine Lieder; Chopin: Etüden Nr. 1-4, 6, 10-12, 17-20, 23, 24 + Balladen Nr. 1-4 + Barcarolle op. 60 + Walzer Nr. 2-4, 13 + Nocturnes Nr. 1, 4, 6, 12 + Mazurken Nr. 13, 14-17, 24 + Polonaisen Nr. 1, 3, 4, 7, 8 + Scherzi Nr. 1, 2, 4; Préludes-Suite + Andante spianato et grande Polonaise brillante op. 22; Szymanowski: Klaviersonate Nr. 2 + Mazurken op. 50 Nr. 12, 17, 18; Svjatoslav Richter, Anton Ginzburg, Klavier, Nina Dorliac, Sopran, Bolshoi Theatre Orchestra, London Symphony Orchestra, Czech Philharmonic Orchestra, Hungarian State Orchestra, Kirill Kondrashin, Karel Ancerl, Janos Ferencsic; 12 CDs Profil PH 18041; Aufnahmen 1948-63, Veröffentlichung 17/08/2018 Rezension von Alain Steffen

Die musikalische Qualität dieser frühen Richter-Aufnahmen ist sehr hoch. Man erlebt einen quasi wilden Pianisten, der an Grenzen geht und die Werke von Liszt absolut phänomenal darbietet. Kondrashins Studio-Aufnahme des 1. Liszt-Konzertes ist der von Ancerls Live-Aufführung etwas überlegen. Auch das im Studio eingespielte 2. Klavierkonzert mit dem LSO und Kondrashin ist dem Live-Mitschnitt mit dem doch sehr mittelmäßigen Bolshoi-Orchester, ebenfalls unter Kondrashin, vorzuziehen. Read More →

Dmitri Shostakovich: Symphonie Nr. 5; NDR Elbphilharmonie Orchester, Krzysztof Urbanski; 1 CD Alpha 427; Aufnahme 12/017, Veröffentlichung 20/08/2018 (46'16) – Rezension von Remy Franck

Furchterregend spannend, bedrohlich und beklemmend beginnt Shostakovichs Fünfte in dieser Interpretation von Krzysztof Urbanski. Sie klingt wie das langsame Erwachen aus einem Alptraum. Der Dirigent bringt das Werk laut eigener Aussage in Verbindung mit dem Sowjeterror der Dreißigerjahre. Es betrachtet die Fünfte als ein Werk, in dem der Komponist versucht, vor dem Terror davonzulaufen, den Vorgaben des Stalin-Regimes zu entsprechen und am Ende zu jubeln. Doch der Jubel ist erzwungen, sagt Urbanski, der Jubel klingt falsch. Read More →

Stimmungsvolles vom Hofe Ludwigs XIV.
‘Music of French Masters’ nennt das Orchester ‘Oh!’, ein Ensemble auf historischen Instrumenten aus Katowice, ein Programm mit Werken von Lully, Corrette, Campra, Fr. Couperin und  Marais. Krzysztof Firlus ist der Solist auf der Viola da gamba, Martyna Pastuszka leitet das Ensemble, dessen Musizieren sich nicht nur durch Lebendigkeit, sondern vor allem durch Gefühlskraft auszeichnet. Aber auch in den schnellen Sätzen sind die Tempi moderat, so dass jede Fetzigkeit zugunsten von Stimmungen vermieden wird. Eine richtig schöne CD! (Dux 1382) Read More →

Histoires, Originale Opern-Bearbeitungen für Harfe & Klavier; Oberthür: Duett über Themen aus La Sonnambula + Various themes on La Favorite; Labarre: Caprice über La Favorite + Duo su temi della La gazza ladra; Steil: Terzetto Zitti, zitti, piano, piano; Larmande des Argus: Fantaisie sur des motifs du Siège de Corinthe, Duo concertant de l'opéra Emma; Fantaisie sur des motifs de Marie; Naderman: Variationen über Themen aus Figaros Hochzeit; Negri: Réminiscences aus La gazza ladra; Bochsa: Ouvertüre aus Il Barbiere di Siviglia; Duo Praxedis; 2 CDs Ars Produktion 38 546; Aufnahmen 09/2016, Veröffentlichung 07/2018 (112'48) – Rezension von Norbert Tischer

Das ‘Duo Praxedis’ ist ein Klavier-Harfen-Duo aus der Schweiz, das sich aus Praxedis Hug-Rütti an der Harfe und ihrer Tochter Praxedis Geneviève Hug am Klavier zusammensetzt. Die beiden haben schon eine ganze Reihe an CD-Produktionenaufzuweisen, und fügen diesem Bestand eine weitere hinzu, mit dem Titel ‘Histoires’. Es sind das originale Opernbearbeitungen für die beiden Instrumente. Read More →

Johann Sebastian Bach: Sei solo a violino senza basso accompagnato BWV 1004-1006; Christoph Schickedanz, Violine; 2 CDs Audite 23.434; Aufnahme 2014/2016, Veröffentlichung 07/2018 (129'02) - Rezension von Guy Engels

‘Sei solo a violino’ – Bachs Titel seiner Solopartiten und – Sonaten könnte man, frei aus dem Italienischen übersetzt, durchaus als Drohung empfinden: « Du bist alleine mit deiner Geige ». Und zur Vervollständigung  wäre hinzuzufügen: « Sieh zu, dass du zurecht kommst ». Nicht ohne Grund zählen BWV 1001 bis 1006 zu den grössten Herausforderungen für jeden Geiger, weil Bach auf den schmalen vier Saiten ein ganzes Universum unterbringt. Read More →

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