Zuweilen sind es seltsame Zufälle, die einen nachdenklich stimmen: Nur Tage vor der Veröffentlichung dieser CD marschieren rechtsradikale Deutsche mit Hitlergruß und ausländerfeindliche Parolen skandierend durch die Stadt Chemnitz. Erstes Werk der vierten CD des Aris Quartett: Shostakovich c-Moll-Streichquartett Nr. 8, das der Komponist in kürzester Zeit schuf, nachdem ihn 1960 der Anblick des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Dresden so unglaublich tief getroffen und erschüttert hatte. Gewidmet hat er es den Opfern von Krieg und Faschismus. Read More →
Der ‘Ciclo Brasileiro’ von Heitor Villa-Lobos beginnt mit zwei impressionistischen Stücken, ‘Plantio do caboclo’ und ‘Impressoes seresteiras’. Danach explodiert die Musik in einer Festmusik und einem frenetischen Tanz. Mit unglaublicher Virtuosität und ungestümem Drängen entfacht Andreas Woyke in seinem Klavier eine elektrisierende Musik, die den Teufel in der Hölle erschrecken dürfte. Read More →
Mit einem abwechslungsreich besetzten Kammermusikprogramm präsentiert diese Aufnahme die amerikanische Komponistin Ingrid Stölzel. Ihre Werke, die ausnahmslos außermusikalische Titel tragen, haben sowohl klassische Besetzungen, wie ‘here there’ für Violine und Klavier als auch ‘The Road is All’ für Klaviertrio. Read More →
Philippe Jordan setzt seinen Beethoven-Zyklus mit den Wiener Symphonikern fort mit den Symphonien 2 und 7. Sein Beethoven-Bild ist hier wie in den vorausgegangenen Aufnahmen traditionell, mit einer beachtlichen Reihe an eigenen Akzenten. Read More →
André Alberto Gomez spielt die 17 Sonaten von Domenico Scarlatti eigentlich sehr modern. Und das auf dem Cembalo, das unter seinen Händen kristallklar und sehr differenziert klingt. Es scheint, als ginge hier ein Chirurg zu Werke, um jeden einzelnen Nervenstrang dieser Musik offenzulegen. Der Hörer muss deshalb ein offenes Ohr und Interesse an einer Neudeutung von Scarlattis Musik haben. Read More →
Offenbachs Suite ‘Gaîté Parisienne’ in der Zusammenstellung von Manuel Rosenthal hat die größten Dirigenten zu wunderbaren Interpretationen inspiriert, Karajan, Bernstein, Dutoit… Mit ihnen kann sich die sicherlich nicht schlechte Aufnahme des Orchesters aus Québec nicht messen. Read More →
Mehrere Brüche strukturieren den Lebensweg von Walter Braunfels. Nahm er bereits mit 13 Jahren musikalischen Unterricht u. a. bei Iwan Knorr am Hoch‘schen Konservatorium in Frankfurt, so studierte er dann zunächst Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft, bis er schließlich doch ganz zur Musik kam und in Wien studierte. Read More →
Debussy und der Jazz
Debussy hat selber nicht im Stil des Jazz komponiert und diese gerade aufkommende Richtung wohl auch kaum gekannt. Aber seine Erweiterung der musikalischen Formen und Ausdrucksweisen kann mit als ein Inspirator für diese Musik betrachtet werden. Kleine Werke von ihm in Bearbeitungen für Streichquartett bzw. von jungen Kollegen neu gelesen und um ein weiteres Instrument wie Piano, Marimbaphon oder Akkordeon erweitert, stellt die Aufnahme ‘Debussy et le Jazz’ im Rahmen der Reihe zum Jubiläumsjahr vor. Read More →
Denes Varjon geht Robert Schumanns Fantasiestücke sehr dezidiert, mit einer aufregenden Charakterisierungs- und Phrasierungskunst an, welche Schumanns Hintergründigkeit und sein ‘Außer-sich-Sein’ mit robustem Anschlag, Phrasierung und bei aller Erregung auch viel Sensibilität zum Ausdruck bringt. Read More →
Der italienische Komponist Alfredo Piatti lebte von 1822 bis 1901. Er war in erster Linie ein bekannter und begnadeter Cellovirtuose und spielte unter andrem mit Joseph Joachim in einem Streichquartett. Piatti komponierte nur wenige Stücke , darunter zwei Cellokonzerte, ein Concertino für Cello, sechs Cellosonaten und wohl sein bekanntestes Werke, die 12 Capricci für Violoncello solo, die auch als ‘Neues Testament’ der Celloliteratur bezeichnet werden, im Gegensatz zum ‘Alten Testament’, nämlich den Cellosuiten von Johann Sebastian Bach. Read More →