Paul Hindemith: Das Marienleben; Juliane Banse, Sopran, Martin Helmchen, Klavier; 1 CD Alpha 398; Aufnahme 09/2017, Veröffentlichung 06/2018 (70'47) – Rezension von Uwe Krusch

In die frühe Zeit seines kompositorischen Schaffens vor der Emigration ist seine Komposition auf den Gedichtzyklus ‘Das Marienleben’ von Rainer Maria Rilke zu rechnen. Rilke stellt das große, mystische Geschehen der Jungfrau Maria mit einer besonders menschlichen, fast persönlichen Betroffenheit dar und eröffnet überraschende Sichtweisen. Read More →

Leonard Bernstein - An American in Paris; Berlioz: Symphonie fantastique, op. 14 + Harold en Italie, op. 16; Milhaud: La Création du Monde, op. 81 + Saudades do Brasil op. 67b + Le Boeuf sur le toit, op. 58; Schumann: Cellokonzert, op. 129; Bloch: Schelomo; Rachmaninov: Klavierkonzert Nr. 3 op. 30; Ravel: Miroirs, M. 43 + Shéhérazade + Klavierkonzert G-Dur + Tzigane + La Valse + Boléro; Bernstein: On the Waterfront (Symphonic Suite) + West Side Story (Symphonic Dances9; Mstislav Rostropovich, Marilyn Horne, Donald Mc Innes, Alexis Weissenberg, Orchestre National de France, Leonard Bernstein; 7 CDs Warner Classics 9029568954; Aufnahmen 1975-79, Veröffentlichung 08/2018 (40'2') – Rezension von Remy Franck

Wenn am Schluss von Ravels ‘La Valse’ das Pariser Publikum in frenetischen Jubel ausbricht, kann ich meine Stimme zwar nicht heraushören, aber ich weiß genau, dass ich damals mitgejubelt habe. Bernstein in diesem Stück zu hören, diesen Triumpf der Sensualität zu erleben, war unvergesslich, genau wie der ‘Boléro’. Read More →

Francisco Mignone: Klavierkonzert + Valsas de Esquina Nr. 1 & 5; Isaac Albeniz: Klavierkonzert Nr. 1 + Granada & Sevilla aus Suite Espagnole; Clelia Iruzun, Klavier, Royal Philharmonic Orchestra, Jac van Steen; 1 CD Somm SOMMCD 265; Aufnahme 11/2016, Veröffentlichung 08/2018 (D) 11/2017 (GB, USA) - (68'08) - Rezension von Remy Franck

Der erste Satz des 1958 entstandenen Klavierkonzerts des Brasilianers Francisco Mignone (1897-1986) mutet an wie eine Katze, die zart schnurren, aber genauso kräftig fauchen und mit den Krallen zuschlagen kann. Das, um zu sagen, wie kontrastreich die Musik klingt. Read More →

Henryk Wieniawski: Violinkonzert Nr. 2; Dmitri Shostakovich: Violinkonzert Nr.1; Bomsori Kim, Violine, Warsaw Philharmonic, Jacek Kaspszyk, 1 CD Warner 9 57632 2; Aufnahme 03/17, Veröffentlichung 08/2018 (63’27) - Rezension von Alain Steffen

Mit diesem Debut-Album lässt die junge koreanische Violinistin Bomsori Kim tatsächlich aufhorchen. Hier ist eine Künstlerin am Werk, die nicht nur durch technische Brillanz auf sich aufmerksam machen will, sondern vor allem durch einen ernstzunehmenden Gestaltungswillen. Bomsori Kim schafft es mühelos, den Zuhörer in beiden Konzerten durch eine ebenso intensive wie konsequente Interpretation zu überzeugen. Read More →

Moritz Eggert: Klavierlieder (bring me up, bring me down + Ohrwurm + Ballack, du geile Schnitte + singet leise (6 Lieder nach Brentano & Rilke); Irene Kurka, Sopran, Martin Tchiba & Moritz Eggert, Klavier; 1 CD Spektral SRL4-17157; Aufnahme 06/2012 + 06/2016; Veröffentlichung 07/2018 (59'41) – Rezension von Uwe Krusch

Der Komponist Moritz Eggert stellt auf dieser Aufnahme einige Stücke auch als Künstler am Piano vor. Neben sechs unter dem Titel ‘singet leise’ zusammengefassten Liedern mehr oder weniger klassischer Art werden im ersten Teil drei sarkastisch ironische Stücke präsentiert. Read More →

Mephistopheles and other Bad Guys; Gounod: Le veau d’or + Vous qui faites l’endormie; Boito: Son lo Spirito + Ecco il mondo; Beethoven: Es war einmal ein König (Orch. Shostakovich) + Ha! Welch ein Augenblick!; Mozart: Wer ein Liebchen hat gefunden + O, wie will ich triumphieren; Weber: Schweig, schweig, damit dich niemand hört; Offenbach: Dans les rôles d’amoureux langoureux + Scintille diamant; Verdi: Sciagurata! Hai tu credeto; Berlioz: Voici des roses + Devant la maison: Getty: Mephistopheles to Faust; Mussorgsky: Song of the Flea (orch. Stravinsky); Stravinsky: I burn, I freeze!; Meyerbeer: Nonnes, qui reposez; Wagner: Bin ich nun frei?; Kevin Short, Bass, Chor und Orchester der Opéra de Marseille, Lawrence Foster; 1 SACD Pentatone Classics PTC 5186 585; Aufnahme 07/2016, Veröffentlichung 08/2018 (57'41) – Rezension von Remy Franck

Mit 19 Arien beschreibt der amerikanische Bass Kevin Short die ‘finsteren’ Charaktere der Opernwelt. Mit seiner kraftvollen Stimme, deklamatorischer Ausdrucksintensität und einem feinen Gestaltungssinn kann er alle Figuren stilvoll charakterisieren und jeder Arie ihre Bedeutung geben. Die Stimme ist dunkel timbriert, weit gestreckt und wendig. Nur im Französischen fehlt es ihr etwas an Eleganz. Read More →

Leonard Bernstein: Symphonien Nr. 1-3, Prelude, Fugue & Riffs; Nadine Sierra (Sopran), Marie-Nicole Lemieux (Mezzosopran), Josephine Barstow (Sprecherin), Beatrice Rana (Piano), Alessandro Carbonare (Klarinette), Coro dell'Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Orchestra dell'Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Antonio Pappano; 2 CDs Warner 0190295661588; Aufnahmen 02/2018, Veröffentlichung 08/2018 (113') – Rezension von Uwe Krusch

Wiederholt haben wir hier schon auf das Schicksal der Ein-Werk-Komponisten hingewiesen. Denen kann Leonard Bernstein in gewisser Weise mit seiner ‘West-Side-Story’ hinzugerechnet werden, die seine übrigen Kompositionen in ihrer Bekanntheit deutlich in den Schatten stellt. Dank des Jubiläumsjahres zum 100. Geburtstag von Leonard Bernstein, genannt Lenny, werden in diesem Jahr auch die anderen Werke aufgeführt und eingespielt. Read More →

Alban Berg: Wozzeck; Audun Iversen (Wozzeck), Vincent Wolfsteiner (Tambourmajor), Martin Mitterrutzner (Andres), Peter Bronder (Hauptmann), Thomas Faulkner (Erster Handwerksbursch), Iurii Samoilov (Zweiter Handwerksbursch), Martin Wölfel (Der Narr), Claudia Mahnke (Marie), Alfred Reiter (Doktor), Katharina Magiera (Margret), Edward Jumatate (Mariens Knabe), Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Sebastian Weigle; 2 CDs Oehms Classics OC 974; Liveaufnahme 06/2018, Veröffentlichung 08/2018 (93') – Rezension von Remy Franck

Bei dieser neuen ‘Wozzeck’-Einspielung handelt es sich um einen Live-Mitschnitt aus der Frankfurter Oper. Sebastian Weigle ist damit einmal mehr ein Meisterstück gelungen. Das Leiden der ‘armen Leut’ hat er musikalisch sehr suggestiv verdeutlicht. Das Frankfurter Opern- und Museumsorchester wird mit einer wunderbaren Transparenz ein Akteur mit eigener Rolle, was die emotionale, expressionistische Komponente, mit großartiger Spannung zum Ausdruck bringt. Read More →

Svjatoslav Richter plays Liszt & Chopin; Liszt: Klavierkonzerte Nr. 1 & 2 + Ungarische Fantasie für Klavier & Orchester + Concerto pathétique für 2 Klaviere + Etudes d'exécution transcendante + Années de Pélerinage-Suite + Gnomenreigen + Feux follets + Petrarca-Sonett Nr. 123; Vallée d'Obermann + Harmonies poétiques et religieuses Nr. 4 & 7 + Polonaise Nr. 2 +Scherzo & Marsch + Nuages gris + Funérailles + Valses oubliées Nr. 1-3 + Liebesträume Nr. 1-3, 6 + Consolation Nr. 6 + Mephistowalzer Nr. 1 + Ungarische Rhapsodie Nr. 17 + Vergiftet sind meine Lieder; Chopin: Etüden Nr. 1-4, 6, 10-12, 17-20, 23, 24 + Balladen Nr. 1-4 + Barcarolle op. 60 + Walzer Nr. 2-4, 13 + Nocturnes Nr. 1, 4, 6, 12 + Mazurken Nr. 13, 14-17, 24 + Polonaisen Nr. 1, 3, 4, 7, 8 + Scherzi Nr. 1, 2, 4; Préludes-Suite + Andante spianato et grande Polonaise brillante op. 22; Szymanowski: Klaviersonate Nr. 2 + Mazurken op. 50 Nr. 12, 17, 18; Svjatoslav Richter, Anton Ginzburg, Klavier, Nina Dorliac, Sopran, Bolshoi Theatre Orchestra, London Symphony Orchestra, Czech Philharmonic Orchestra, Hungarian State Orchestra, Kirill Kondrashin, Karel Ancerl, Janos Ferencsic; 12 CDs Profil PH 18041; Aufnahmen 1948-63, Veröffentlichung 17/08/2018 Rezension von Alain Steffen

Die musikalische Qualität dieser frühen Richter-Aufnahmen ist sehr hoch. Man erlebt einen quasi wilden Pianisten, der an Grenzen geht und die Werke von Liszt absolut phänomenal darbietet. Kondrashins Studio-Aufnahme des 1. Liszt-Konzertes ist der von Ancerls Live-Aufführung etwas überlegen. Auch das im Studio eingespielte 2. Klavierkonzert mit dem LSO und Kondrashin ist dem Live-Mitschnitt mit dem doch sehr mittelmäßigen Bolshoi-Orchester, ebenfalls unter Kondrashin, vorzuziehen. Read More →

Dmitri Shostakovich: Symphonie Nr. 5; NDR Elbphilharmonie Orchester, Krzysztof Urbanski; 1 CD Alpha 427; Aufnahme 12/017, Veröffentlichung 20/08/2018 (46'16) – Rezension von Remy Franck

Furchterregend spannend, bedrohlich und beklemmend beginnt Shostakovichs Fünfte in dieser Interpretation von Krzysztof Urbanski. Sie klingt wie das langsame Erwachen aus einem Alptraum. Der Dirigent bringt das Werk laut eigener Aussage in Verbindung mit dem Sowjeterror der Dreißigerjahre. Es betrachtet die Fünfte als ein Werk, in dem der Komponist versucht, vor dem Terror davonzulaufen, den Vorgaben des Stalin-Regimes zu entsprechen und am Ende zu jubeln. Doch der Jubel ist erzwungen, sagt Urbanski, der Jubel klingt falsch. Read More →

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