Ludwig van Beethoven: Streichquartette, Vol. 1; Quartette op. 18 Nrn. 1, 3 und 4, op. 14, op. 59/1, op. 127 und 135; Cuarteto Casals (Vera Martínez Mehner, Abel Tomas Realp, Jonathan Brown, Arnau Tomàs Realp); 3 CDs Harmonia Mundi HMM 902400.02; Aufnahmen 2015, 2016, 2017, Veröffentlichung 06/2018 (70'14 + 50'27 + 60'41) – Rezension von Uwe Krusch

Mit gleich drei CDs eröffnet das ‘Cuarteto Casal’s seine Gesamtaufnahme der Quartette von Ludwig van Beethoven, einschließlich der vom Komponisten selbst für Streichquartett gesetzten Fassung der neunten Klaviersonate. Die hier ausgewählten Werke bilden die drei kompositorischen Lebensabschnitte ab, die mit Lehr- bzw. Reifezeit und der diese beiden verbindenden heroischen Phase bezeichnet werden können. Read More →

David Finko: Fantasia on a Medieval Russian Theme + Piano Sonatas No. 1 Solomon Mikhoels, No. 2 & No. 3; Richard Brodhead: Sonata Notturna + Una Carta de Buenos Aires; Modest Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung; Clipper Errickson, Klavier, 2 CDs Navona NV6170; Aufnahmen 10/2017, Veröffentlichung 07/2018 (115') – Rezension von Norbert Tischer

Das Hauptwerk auf Clipper Ericksons CD ‘Tableau, Tempest & Tango’ ist Modest Mussorgskys ‘Bilder einer Ausstellung’. Das oft eingespielte Stück kann erstaunlicherweise noch immer wieder neu interpretiert werden. Sicher ist es recherchiert, was Erickson macht, aber es wirkt nicht schlecht, denn der Pianist verblüfft uns mit seinen Phrasierungen, Tempi, Rubati und Griffen, die einen ganz persönlichen Charakter haben. Read More →

John Adams: Absolute Jest + Naive and Sentimental Music; Doric String Quartet, Royal Scottish National Orchestra, Peter Oundjian; 1 SACD Chandos CHSA 5199; Aufnahme 2017, Veröffentlichung 05/2018 (71'25) – Rezension von Remy Franck

Peter Oundjians feinsinniges Dirigat von ‘Absolute Jest’ für Streichquartett und Orchester lässt dieses Stück spannend und irgendwie mysteriös werden, insgesamt sogar etwas attraktiver als die Fassung des ‘San Francisco Symphony’ unter Michael Tilson Thomas. Das ‘Doric String Quartet’ und das ‘Royal Scottish National Orchestra’ verschmelzen zu einem Ganzen in dieser auch tontechnisch hervorragenden Einspielung. Read More →

Johann Sebastian Bach: Sonaten für Cembalo und Violine; Alexandra Ivanova, Cembalo, Anaïs Chen, Violine; 2 CDs Es Dur ES 2073; Aufnahme 2017; Veröffentlichung 06/2018 (85'27) – Rezension von Uwe Krusch

In diesen aus der Form der Triosonate heraus entwickelten Sonaten lässt Bach in der rechten Hand das Cembalo die zweite Melodiestimme spielen und setzt damit neue Akzente. Obwohl es weitere Sonaten für diese Besetzung von Bach gibt, stellen nur diese sechs einen geschlossenen Zyklus dar. Read More →

Florilegum Portense - Motetten und Hymnen; Vocal Concert Dresden, Cappella Sagittariana Dresden, Peter Kopp; 1 CD Carus 83.492; Aufnahme 03/2018, Veröffentlichung 06/2018 (59’54) – Rezension von Jan-Geert Wolff

Beim ‘Florilegium Portense’ handelt es sich um den Titel eines Anfang des 17. Jahrhunderts gedruckten Kompendiums geistlicher Motetten in deutscher und vor allem lateinischer Sprache. Seinerzeit war sie bei Chören aller Art äußerst publik und sollte zur Andacht sowie zum Singen « ante et post cibum“, also vor und nach dem Essen dienen. Read More →

Leopold van der Pals: Symphonie Nr. 1 op. 4; + Symphonische Dichtungen Frühling op. 14 Nr. 1 & Herbst op. 14 Nr. 2 & Wieland der Schmied op. 23; Helsingborg Symphony Orchestra, Johannes Goritzki; 1 CD cpo 555117-2; Aufnahme 01/2017, Veröffentlichung 24/05/2018 (72'10) – Rezension von Remy Franck

Die Erste Symphonie des niederländisch-dänischen Komponisten Leopold van der Pals (1884-1966) wurde 1910 von den Berliner Philharmonikern uraufgeführt und zeichnet sich insbesondere durch ein lebhaftes Scherzo und ein wunderschön kantables Andante molto aus. Die Ecksätze sind weniger charakteristisch, aber durchaus nicht uninteressant. Read More →

Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 9 d-Moll; Rebecca Evans, Sopran, Patricia Bardon, Mezzosopran, Robert Murray, Tenor, Derek Welton, Bariton, Philharmonia Orchestra & Chorus, Benjamin Zander; + Dokumentation; 1 CD Brattle Media; Aufnahme 2017, Veröffentlichung 16/07/2018 (58'34) – Rezension von Remy Franck

Als provokativ wurde uns die Neuaufnahme der 9. Beethoven-Symphonie durch Benjamin Zander angekündigt. Sie ist aber letztlich weniger provokant als man hätte annehmen können. Gewiss, es ist die schnellste Aufnahme im Katalog. Nur jene mit dem ‘Tasmanian Symphony Orchestra’ unter David Porcelijn ist ungefähr gleich lang. Chailly braucht 3 Minuten mehr, Abbado 4 Minuten, Toscanini gar fünf, Harnoncourt sieben, Karajan II acht, Solti und Fricsay gar 19 Minuten. Read More →

Charles Gounod: Sämtliche Streichquartette; Quatuor Cambini-Paris (Julien Chauvin, Karine Crocquenoy, Pierre-Éric Nimylowycz, Atsushi Kakaï); 2 CDs Aparté AP177; Aufnahmen 02 & 10/2017; Veröffentlichung 05/2018 (106'23) – Rezension von Uwe Krusch

Charles Gounod ist vor allem durch die ‘Méditation sur le 1er prélude de Bach’ für Violine und Klavier auf das Präludium C-Dur des ‘Wohltemperierten Klaviers’, unterlegt mit dem Text des ‘Ave Maria’ bekannt geworden. Andere Werke sind die Opern ‘Faust’ und ‘Roméo et Juliette’. Weitere Kompositionen, wie Chorwerke und Oratorien, machten ihn zu Lebzeiten zu einem angesehenen und reichen Mann, doch der lyrische Stil der Werke, der sentimental wirkt, ließ sie in Vergessenheit geraten. Read More →

Antonin Dvorak: Klaviertrios op. 65 und 90; Mori Trio (Werner von Schnitzler, Aiki Mori-von Schnitzler, Asa Mori); 1 CD Hänssler Classic HC 17072; Aufnahme 10/2017, Veröffentlichung 0/2018 (71'34) – Rezension von Guy Engels

Antonin Dvorak ist der überragende Musikant Böhmens – dies in der edelsten Bedeutung des Wortes. Seine Musik atmet wie die kaum eines anderen Komponisten die Seele seines Landes, jene Lebensfreude, die natürlich ihre Schattenseiten kennt. Gerade diese Kehrseiten kommen in den Interpretationen des ‘Mori Trio’ zum Tragen. Read More →

Dmitri Shostakovich: Symphonien Nr. 4 & Nr. 11 (Das Jahr 1905); Boston Symphony Orchestra, Andris Nelsons; 2 CDs Deutsche Grammophon 4835220; Live-Aufnahme 09/2017, Veröffentlichung 07/2018 (127') – Rezension von Remy Franck

Shostakovichs Vierte Symphonie gilt als eines der erschütterndsten und tragischsten Werke des Komponisten. Nelsons jedoch dringt kaum in die Komposition ein. Er beschränkt sich auf die äußere Klanglichkeit der Musik, bleibt also an der Oberfläche, interessiert sich für den Ideenreichtum Shostakovichs, für die Polyphonie, für die brillante Orchestrierung und die Virtuosität der Musik sowie, in den langsameren Teilen, für das Reflektive. Read More →

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