Es gibt Programme, die mehr oder weniger willkürlich zusammengesetzt werden, und es gibt solche, die wirklich durchdacht sind und Sinn machen. Dazu gehört dieses Recital der in Frankreich lebenden brasilianischen Pianistin Maria Ines Guimaraes, mit Werken von zwei Komponisten des 20. Jahrhunderts, kredenzt mit einer eigenen Komposition der Pianistin. Doch nicht nur das Programm fasziniert, sondern auch die äußerst souveräne Gestaltung. Read More →
Wenn ein Dirigent sich in einer Tondichtung nur um den Ton und nicht um die Dichtung kümmert, kommt das heraus, was in dieser Aufnahme zu hören ist. Eine klanglich wunderbar aufbereitete Partitur, großartig strukturiert, bestens ausbalanciert, transparent und vom hr-sinfonieorchester meisterhaft umgesetzt. Aber leider halt sehr sachlich, mit kalkuliertem Maßhalten und kühler Strenge. Read More →
Wenn man allein die Anzahl der Werke als Maßstab nähme, dann war Tchaikovsky mit neun, je nach Zählweise der Versionen auch zwölf Opern inklusive Fragmenten und Schauspielmusiken vor allem ein Komponist von Bühnenwerken, wenn man seine (nur) sieben Symphonien, drei Ballette bzw. ebenso viele Streichquartette dagegenstellt. Aber die Quantität ist sicherlich nicht allein entscheidend. Read More →
Polnische Flötenminiaturen
Nach Goreckis ‘For you, Anne-Lill’ ist die CD benannt, die Agata Kielar-Dlugosz mit Miniaturen von Lutosławski (3 Fragmente), Panufnik (Hommage à Chopin), Penderecki (Misterioso), Perkowski und Tansman für Dux aufgenommen hat. Zusammen mit Andrzej Jungiewicz am Klavier gelingt ihr ein tolles und trotz des Miniaturencharakters sehr anspruchsvolles Programm mit polnischer Flötenmusik, in dem die Flötistin einmal mehr ihre technische Fertigkeit und ihre tiefe Musikalität unter Beweis stellt. ( Dux1475) Read More →
Der Zweite Weltkrieg hat auch im Baltikum eine Schneise der Verwüstung hinterlassen: menschlich, materiell und auch kulturell. Besonders die Stadt Danzig steht als Fanal für die Zerstörungswut. Mit dem Beschuss von der Danziger Bucht aus begann am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg. 1945 wurde die Innenstadt mit der Marienkirche und ihrer Orgel zerstört. Read More →
Der Apfel ist nicht weit vom Stamm gefallen. Daniele Pollini spielt seinen Chopin zwar anders als sein Vater Maurizio, energischer, drängender, aber ebenfalls sehr sachlich, technisch hervorragend, sehr klar und transparent. Raum für Poesie gibt es zwar nicht, aber langweilig ist dieser Zyklus der Etüden op. 12 gewiss nicht. Read More →
An dieser Stelle wurde schon mehrfach der Umstand erläutert, dass Bearbeitungen von groß besetzten Werken geschaffen wurden, teilweise durch die Komponisten selber, um die Verbreitung dieses Stückes auch außerhalb großer Räume, etwa eines Opernhauses, zu ermöglichen. Damit konnten diese Werke auch im Salon gespielt werden. So verhält es sich mit den beiden Bearbeitungen der Fidelio und der dritten Leonoren-Ouvertüren. Read More →
Mikhail Pletnev setzt seine sehr eigenwilligen Aufnahmen der Shostakovich-Symphonien fort. Die mit fast 75 Minuten sehr langatmige Vierte Symphonie wirkt in dieser Einspielung sehr demonstrativ. Pletnev dirigiert spannungsarm und zeigt so einen total desillusionierten Komponisten mit einer lässigen Rhetorik und einem durchwegs undramatischen Ansatz. Read More →
Diese Aufnahme der Klavierkonzerte KV 271 & 414 sollte in keiner Mozart-Sammlung fehlen. Andrea Bacchetti erfindet das Rad sicherlich nicht neu, aber es gibt auf CD nur sehr wenige Interpreten (Anda, Barenboim) die den jugendlichen Ton der Musik so deutlich und pointiert treffen, wie der italienische Pianist. Read More →
Nach Beethoven wendet sich der französische Pianist Jean-Claude Henriot der Musik Robert Schumanns zu. Robert Schumann hatte die ‘Kreisleriana’, einen Zyklus von Klavierstücken nach einem Roman von E.T.A. Hoffmann, 1838 komponiert, ausgehend von der Figur des Kapellmeisters Kreisler, aber gleichzeitig sich selbst und seine spätere Frau Clara Wieck portraitierend. Read More →