Mahler war ein Theatermensch. Seine Musik ließ er aus seinem Innersten sprechen, sehr dramatisch, sehr exzentrisch, aus dem heraus, was er als die Negativität der Welt empfand. Mahler war kein Realist. Mahler sah die Welt nicht, wie sie war, sondern wie er sie durch sein Inneres hindurch empfand. Was er in Musik setzte, war seine Imaginationswelt. Und wenn ich mir Osmo Vänskäs Version der Sechsten Symphonie anhöre, komme ich gerade in dieser Hinsicht nicht auf meine Kosten. Read More →
Eine sehr persönliche Sicht sowohl auf die ‘Auferstehungshistorie’ von Schütz als auch die Komposition ‘Israelis Brünnlein’ hat Simon-Pierre Bestion gefunden. Für die Planung hat er sich in ein Kloster zurückgezogen. Read More →
Dies ist eine willkommene Hommage an Aldo Ciccolini (1925-2015). Sein Mozart hat eine großartige Allüre, stolz und lyrisch zugleich, fein justiert und doch zukunftsweisend, nicht zuletzt wegen der Beethoven-Kadenzen, die der Franzose verwendet. Der um 50 Jahre jüngere Kanadier Yannick Nézet-Ségiun kleidet dieses erhabene Musizieren in ein wunderbar farbiges und lebendiges Orchesterspiel. Read More →
Der Name des Pianisten steht groß auf dem Cover, der des Orchesters und des Dirigenten viel kleiner. Das ist ungerecht, denn an der großartigen Wirkung der drei Konzerte haben Kazuki Yamada und das ‘Orchestre de la Suisse Romande’ ebenso viel Anteil wie Kozhukhin. Read More →
Als vektoriell bezeichnet Erkki-Sven Tüür selbst seine gegenwärtige Kompositionstechnik. Damit meint er, dass sich aus einer Quelle verschiedene Entwicklungen ergeben, die sich verändern und anwachsen, aber über das Ausgangselement miteinander verbunden sind, wie auf einem Vektor. Daneben ist für ihn kennzeichnend, dass er verschiedene Bestandteile innerhalb einer Komposition verwendet, wie tonale und atonale Passagen und fließende Tonartenübergänge. Read More →
Ein regelrechtes Morphing der Seelenklänge verursacht diese CD beim Hörer. Die direkte Wirkung der Klänge auf die Seele und den Gemütszustand des Zuhörers ist verblüffend. Die Klarheit, die Atmosphäre, der Zusammenhang und die Kohärenz jeder einzelnen Note, jeder musikalischen Phrase oder eines übergeordneten musikalischen Gedankens sind stets wahrnehmbar – vom leisesten Pianissimo bis zum größten Fortissimo des Instruments. Read More →
Der Tenor Julian Prégardien hat zusammen mit dem Ensemble ‘Teatro del Mondo ‘unter der Leitung von Andreas Küppers ein Programm zusammengestellt, das sich mit dem Orpheus-Mythos beschäftigt. Opernarien aus Italien, Lautenlieder aus England, Lieder aus Deutschland und dazwischen einige reine Instrumentalstücke: Die Vielfalt der Stile und Ausdrucksarten ist enorm auf dieser CD. Und gerade das scheint Prégardien zu reizen. Read More →
Viele Ensembles haben ein Werk, das für sie einen besonderen Bezug hat. Bei dem belgisch niederländischen ‘Mosa Trio’ ist es das zweite Klaviertrio von Shostakovich. Dieses zentrale Werk der Aufnahme wird begleitet von zwei Stücken aus den Herkunftsstaaten des Trios, dem ‘Lichtportrait’ von Sam David Wamper aus den Niederlanden und dem Trio op. 2 von Mathias Coppens aus Belgien. Den Werken ist gemeinsam, dass jeweils Personen als gedanklicher Hintergrund bei der Komposition eine Rolle spielten. Read More →
Das Violinkonzert von Korngold ist ein von Solisten und Publikum geliebtes Konzert, da es dem Solisten fordernde, aber eben auch dankbare Aufgaben zuweist und das Publikum mit süffiger symphonischer Musik, die die Kenntnis des Musikbetriebs in der Filmmetropole Hollywood nicht leugnet, umgarnt. Das Violinkonzert von Bernstein erhielt den Titel ‘Serenade nach Plato’s Symposium’ erst im Laufe des Kompositionsprozesses. Die erfundene Tafelrunde diskutiert in fünf Abschnitten die Formen der Liebe, was Bernstein in die Struktur übernimmt. Read More →
Beethovens Zeitgenosse Anton Eberl, 1765 in Wien geboren, 1807 dort gestorben, lebte zwar am Hof von Sankt-Petersburg, als Mozart in Wien wirkte, aber nichtsdestotrotz ist seine Musik Mozart noch näher als jener von Beethoven, dessen Konkurrent Eberl am Klavier war. Einige Werke Eberls wurden sogar von Betrügern als Mozart-Kompositionen veröffentlicht. Read More →