Jörg Widmann gehört mich zu den besten Komponisten der Gegenwart. Er schafft es immer wieder, durch originelle und hervorragend ausgearbeitete Kompositionen für sich einzunehmen. Seine Sprache ist modern, sicherlich, aber dennoch sehr musikantisch. Wenn ein Komponist beweist, wie musikantisch oder ‘melodisch’ atonale Musik sein kann, dann ist es Jörg Widmann. Read More →
Kremsier, heute Kromeriz, in Mähren, Tschechische Republik, war der Sitz des Bischofs Karl II. von Liechtenstein-Kastelkorn. 1664 bis 1695 war er Bischof im Bezirk Olmütz. Nach dem Dreißigjährigen Krieg ließ er die zerstörte Stadt Kremsier wiederaufbauen und verschaffte ihr mit bedeutenden Musikern ein kunstvolles Leben, das heute noch mit dem außerordentlichen Archiv aus seiner Sammlung ein Quell für Entdeckungen ist. Read More →
‘Breaking the silence’, zu deutsch ‘Die Stille durchbrechen’ – der Titel der Debüt-CD des ‘Clarion Quartetts’ ist gleichsam Programm, nicht nur dieser Aufnahme: Die vier Damen des Ensembles haben es sich zur Aufgabe gemacht, Komponisten zu pflegen, die von Gewaltsystemen und Repression zum Verstummen gebracht wurden, erklärt die Violinistin Tatjana Mead Chamis. Read More →
Wenn es um die Pflege alter italienischer Vokalmusik geht, hat der Chor ‘La Stagione Armonica’ unter der Leitung von Sergio Balestracci schon mehrmals auf Schallplatten sein hohes musikalisches Niveau eindrucksvoll zu Gehör gebracht. Hier singt er nun die Responsorien der Karwoche von Alessandro Scarlatti (1660-1725) für vierstimmig gemischten Chor und Orgel. Read More →
Zwei klassische Werke, in Besetzung und Aufbau, von der Musikwelt wie Robert Schumann begeistert erwartet und begrüßt, das sind die beiden Klaviertrios von Mendelssohn. Read More →
Virtuose polnische Musik für Klavierduo
Das polnische Klavierduo ‘Ravel Piano Duo’ hat bei Dux schon 2015 ein Album veröffentlicht, das ein Programm mit wenig bekannter Duo-Musik des neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhunderts umfasste. Jetzt legen die beiden Pianistinnen eine weitere Folge vor, mit später entstandenen Werken, darunter die ungemein virtuose und lustige Suite von Wladyszlava Markiewiczowna, das angenehm-melodische Konzert für zwei Klaviere von Michal Spisak, eine kurze, sehr motorische Toccata von Henryk Gorecki, eine virtuose Miniatur von Lutoslawski und das rhythmisch extravagante und spaßige Divertimento von Jerzy Bauer. Ein tolles Programm! (Dux 1422). Read More →
Bruckner, Führer, Eybler, Gänsbacher – vier Komponisten aus dem 19. Jahrhundert, die in der romantischen Sakralmusik mehr oder weniger große Spuren hinterlassen haben. Lukas Borowicz hat die vier Zeitgenossen nicht nur in einem Programm zusammengefasst, er hat sie quasi in einem Werk vereint. Gerüst des Programms ist Bruckners frühe ‘Missa solemnis’ zwischen deren einzelne Sätze der Dirigent die anderen Kompositionen eingefügt hat. Read More →
Michel Lambert (1610-1696) hat mit seinen ‘Leçons de Ténèbres’ eine wundervolle, außergewöhnliche und entdeckungswerte Musik geschrieben, deren Genuss für mich persönlich aber durch den Sänger etwas eingeschränkt wird. Es ist sicherlich eine Frage des Geschmacks, aber ich kann mich mit dem fremdartig wirkenden Timbre und ungewohnten Vortragsstil von Marc Mauillon nicht viel anfangen. Auch fehlt es seinem Gesang an Flexibilität und Geschmeidigkeit. Read More →
Sportiv eilt Robin Ticciati durch den ersten Satz der Ersten Brahms-Symphonie. So eilig hatte es der Komponist nie, als er jahrelang um das Werk rang. Das Sportive und Eilige bleibt eine Hauptcharakteristik dieser Gesamtaufnahme, die aufs Ganze gesehen nicht sonderlich viel Attraktives zu bieten hat. Read More →
Nicht begeistern will uns diese Einspielung der Mozartschen Violinkonzerte Nr. 4 und 5 durch Nikolaj Znaider. Seine Interpretationen sind viel zu oberflächlich und routiniert. Zwar bringt er den jugendlichen Charme und humoristischen Charakter der beiden Konzerte sehr gut zu Gehör, aber alles, was Feinheiten, subtile Melodienführung, sowie Nuancen in Dynamik und Farbe betrifft, fehlt. Read More →