Zum Reisen war Camille Saint-Saëns von seiner autoritären Mutter gezwungen worden. So lange sie lebte, also bis 1888, jagte sie ihn durch die Welt, um ihn international bekannt zu machen. Der Komponist fand Gefallen an den Reisen. Algerien war eines seiner beliebtesten Reiseziele, er starb sogar im Jahre 1921 in Algiers, wo er wie so oft den Winter verbringen wollte. Seine sterbliche Hülle wurde nach Paris zurückgebracht, wo er ein Staatsbegräbnis erhielt. Seine Mutter wäre stolz auf den Sohn gewesen. Read More →
Angesichts der Fülle an Einspielungen Bachscher Passionen darf man heute bei jeder neuen, die hinzu kommt, mit Fug und Recht fragen, welchen Gewinn genau sie darstellt. Und weil mittlerweile von der apokryphen Markus-Passion ebenfalls verschiedene Aufnahmen auf dem Markt sind, muss sich auch die jüngste Einspielung von BWV 247 durch den Gutenberg-Kammerchor und das Neumeyer Consort unter der Leitung von Felix Koch diese Frage gefallen lassen. Allerdings kann sie eine überzeugende Antwort geben. Read More →
Zwei Ersteinspielungen von Anton Urspruch sind auf dieser CD zu hören. Es sind Rundfunkaufnahmen des WDR, die nun glücklicherweise den Archiven entrissen wurden. Read More →
Obwohl seine musikalische Begabung früh erkannt wurde, hatte Gyula (Julius) Beliczay zunächst einen anderen beruflichen Weg eingeschlagen. 1835 in Bratislava geboren, studierte er Mathematik und Wissenschaften und Ingenieurswesen. Als Ingenieur arbeitet er für eine private Eisenbahngesellschaft, die ihn in Wien anstellte und dann nach Pest in Ungarn versetzte. Read More →
Rezension von Uwe Krusch: Zurückgreifend auf das Schauspiel von Molière schuf Lully ein Ballett, in dem die Geschichte vom Bürger, der Edelmann werden möchte, sich wegen seiner Einfältigkeit prellen lässt und seine Tochter an ihren und nicht seinen Wunschpartner verheiratet, in Tönen verarbeitet wird. Knapp 250 Jahre später gelang einer Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss mit der Suite ‘Der Bürger als Edelmann’ die Anpassung des Molière-Stoffes an ihre Zeit. Beide Werke hat das ‘Norwegische Kammerorchester’ in dieser spannenden Kombination eingespielt. Read More →
Mit dem 1995 in Paris geborenen Jean-Paul Gasparian wächst, dieser CD nach zu urteilen, ein zutiefst französischer Pianist heran. Das zeigen sein brillantes, klares Spiel, die Eleganz des Vortrags, ein ausgeprägter Formsinn, das analytische Raffinement und viel Poesie. Diese französische Noblesse haftet dem Pianisten an, und sein russisches Programm sieht aus wie eine Limousine beim Staatsbesuch: auf der einen Seite ein russisches und auf der anderen Seite ein französisches Fähnchen. Read More →
Einer der aktuell besten Gershwin-Interpreten ist ein gebürtiger Russe! Mit vielen amerikanischen Orchestern hat er durch seine ‘Rhapsody in Blue’ und das Klavierkonzert Begeisterungsstürme ausgelöst. Gerstein, seit 2003 amerikanischer Staatsbürger, gibt sogar Meisterklassen über Gershwin in den USA. Read More →
Erstaunlich! Daniel Barenboim hat sich sehr lange Zeit gelassen, ehe er sich mit Debussys Klavierwerken ins Aufnahmestudio traute. Die Orchesterwerke hat er schon vor vielen Jahren aufgenommen, aber die Klavierstücke fehlten bisher. ‘Estampes’, ‘Suite bergamasque’, ‘La plus que lente’ und die ‘Elégie’ wurden zwar bereits 1998 aufgenommen, der erste Band der ‘Préludes’ erst im Oktober 2017. Read More →
Tiefe Instrumente, so sagt die Musikwissenschaft, seien in Frankreich mehr in Mode gewesen als in andern Ländern Europas. Die reiche Bourgeoisie wurde nicht müde, Stücke für die Viola da Gamba zu bestellen und in den Salons zu spielen und zu hören. Marin Marais hat fünf Bücher mit ‘Pièces de viole’ komponiert, mit Stücken, in denen der Dialog der ‘Basse de viole’ mit dem Continuo eine ganz besondere Atmosphäre schafft. Read More →
Giacomo Meyerbeers Oper ‘Le Prophète’ ist hoch aktuell, endet sie doch mit einem auf religiösen Auseinandersetzungen beruhenden Bombenanschlag! Hintergrund der Oper ist die vom Librettisten sehr frei behandelte Geschichte des Täuferreichs von Münster und des von den Täufern zum König gekrönten Jan van Leiden (in der Oper: Jean de Leyde). Read More →