Das ‘Orchestre National de Lorraine’ hat in den letzten Jahren schon mehrmals durch die Qualität verschiedener Aufnahmen überzeugt. Jacques Mercier ist es gelungen, der Formation eine Klangidentität zu geben. Read More →
Johann Friedrich Wilhelm Gotters Libretto ‘Die Geisterinsel’ (frei nach Shakespeares ‘The Tempest’) wurde für mehrere Opern benutzt, darunter die von Frieder Bernius bei Carus veröffentlichte Fassung von Johann Rudolf Zumsteeg (1805) und eben auch jene, die Hermann Max jetzt für cpo eingespielt hat, ein Singspiel von Johann Friedrich Reichardt (1752-1814), uraufgeführt 1798 in Berlin. Read More →
Psophos steht im Griechischen für jedes Geräusch, ob Krach oder schöner musikalischer Ton. Dass sich das gleichnamige Quartett eher die letztere Deutung zu eigen macht, ist klar. Das wird insbesondere bei dem eröffnenden Quartett von Ravel deutlich, das in einer sehr entspannten Version dargeboten wird, weil von der mediterranen, flirrenden Hitze das Flirren im Vordergrund steht, das ja eher eine kleine sanfte stetige Bewegung symbolisiert. Read More →
Der polnische Geiger Janusz Wawrowski eröffnet sein CD Programm mit dem Zweiten Violinkonzert seines Landsmannes Henryk Wieniawski. Die CD heißt zwar ‘Brillante’, aber Wawrowski zeigt in seiner Interpretation so viel Sensibilität und so viel Lyrismus, so viel Klangreichtum und eine derartige Vielfalt an Nuancen, dass er die Gefahr einer Deutung, die sich nur am Sound berauschen würde, völlig aus dem Wege geht. Auch technisch lässt der Solist keine Wünsche offen. Read More →
Diese Aufnahme der Sechs Cello-Suiten von J.S. Bach mit Julius Berger gehört zum Besten, was ich den letzten Jahren von diesem einmaligen Werk gehört habe. Dank der exzellenten Tontechnik (Bernard Hanke) erlebt man das Cello, ein fünfsaitiges Instrument von Jan Pieter Rombouts (1667-1740) quasi in einem 3D-Klang. Read More →
Der russische Pianist Dmitry Masleev, der 2015 den Tchaikovsky-Wettbewerb gewann, hat ein klassisch-neoklassisches Programm zusammengestellt, das sich letztlich durch die Interpretationen als sehr kohärent erweist. Read More →
Josef Bulvas Chopin ist gewöhnungsbedürftig. Er ist groß dimensioniert, gewichtig, zielstrebig, und gleichzeitig ungemein sachlich, ohne jede Gefühlsduselei, sozusagen absolute Musik mit völliger Ausgewogenheit der beiden Hände. Ich habe in Chopins Minutenwalzer noch nie so sehr auf die linke Hand geachtet wie in der vorliegenden Aufnahme. Bulva bürstet das Stück so sehr gegen den Strich, dass man wegen alter Hörgewohnheit anfangs doch mehr als nur irritiert ist. Read More →
Villa-Lobos komponierte seine Erste Symphonie im Jahre 1916, als er 29 Jahre alt war. Er nannte sie ‘O Improvisto’, die Unerwartete. Sie folgt einer philosophischen Idee, die aber eigentlich, wie oft festgestellt wurde, in der Musik nicht nachzuvollziehen ist. Die Arbeit an der Zweiten Symphonie begann Villa-Lobos 1917, aber das Werk wurde erst 1944 fertig. Read More →
Zum Glück haben die Aufnahmen nicht unter der Situation gelitten, im Gegenteil. Als vor etwa einem Jahr die Zukunft dieses vorzüglichen Orchesters auf der Kippe stand, weil Subventionen in der Kultur so leicht zu kürzen sind, entstand die zweite Ausgabe der Symphonien von Franz Vincenz Krommer. Das Orchester hat sich vollkommen auf die beeindruckende Darstellung der Musik konzentriert. Read More →
Walter Braunfels (1882-1954) zählt zu den Komponisten, deren Musik von den Nationalsozialisten als ‘entartet’ bezeichnet wurde. Und nach dem Zweiten Weltkrieg wollte auch niemand mehr etwas von seiner Musik wissen. Erst nach und nach wird Braunfels entdeckt. Read More →