Claude Debussy: Streichquartett; Henri Dutilleux: Quartett 'Ainsi la nuit'; Maurice Ravel: Streichquartett; Quatuor Psophos; 1 CD Klarthe KLA049; Aufnahme 05/2016, Veröffentlichung 10/2017 (74'21) – Rezension von Uwe Krusch

Psophos steht im Griechischen für jedes Geräusch, ob Krach oder schöner musikalischer Ton. Dass sich das gleichnamige Quartett eher die letztere Deutung zu eigen macht, ist klar. Das wird insbesondere bei dem eröffnenden Quartett von Ravel deutlich, das in einer sehr entspannten Version dargeboten wird, weil von der mediterranen, flirrenden Hitze das Flirren im Vordergrund steht, das ja eher eine kleine sanfte stetige Bewegung symbolisiert. Read More →

Brillante; Henryk Wieniawski: Violinkonzert Nr. 2; Max Bruch: Schottische Fantasie op. 46 für Violine & Orchester; Janusz Wawrowski, Stuttgarter Philharmoniker, Daniel Raiskin; 1 CD Warner Classics 01902958084-40; Aufnahme 03/2017, Veröffentlichung 11/2017 (55'38) – Rezension von Remy Franck

Der polnische Geiger Janusz Wawrowski eröffnet sein CD Programm mit dem Zweiten Violinkonzert seines Landsmannes Henryk Wieniawski. Die CD heißt zwar ‘Brillante’, aber Wawrowski zeigt in seiner Interpretation so viel Sensibilität und so viel Lyrismus, so viel Klangreichtum und eine derartige Vielfalt an Nuancen, dass er die Gefahr einer Deutung, die sich nur am Sound berauschen würde, völlig aus dem Wege geht. Auch technisch lässt der Solist keine Wünsche offen. Read More →

Johann Sebastian Bach: 6 Cello-Suiten; John Cage: 3 Bach-Choräle; Immanuel Jun Berger, hohe Stimme, Julius Berger, Cello; 3 CDs Solo Musica SM270; Aufnahme 2016, Veröffentlichung 09/2017 (166') - Rezension von Alain Steffen

Diese Aufnahme der Sechs Cello-Suiten von J.S. Bach mit Julius Berger gehört zum Besten, was ich den letzten Jahren von diesem einmaligen Werk gehört habe. Dank der exzellenten Tontechnik (Bernard Hanke) erlebt man das Cello, ein fünfsaitiges Instrument von Jan Pieter Rombouts (1667-1740) quasi in einem 3D-Klang. Read More →

Domenico Scarlatti: Sonaten K. 1, 27, 32, 141, 466; Serge Prokofiev: Klaviersonate Nr. 2 op. 14; Dmitri Shostakovich: Klavierkonzert Nr. 2 op. 102 + Elegie (Balletsuite Nr. 3, Arr. Masleev); Dmitry Masleev, Klavier, Tatarstan State Symphony Orchestra, Alexander Sladkovsky; 1 CD Melodiya MELCD1002517; Aufnahmen 2016/17, Veröffentlichung 27/10/2017 (58') – Rezension von Remy Franck

Der russische Pianist Dmitry Masleev, der 2015 den Tchaikovsky-Wettbewerb gewann, hat ein klassisch-neoklassisches Programm zusammengestellt, das sich letztlich durch die Interpretationen als sehr kohärent erweist. Read More →

Frédéric Chopin: Polonaise op. 44, Walzer op. 64/1 (Minutenwalzer), Scherzo Nr. 3 , Grande Valse brillante op. 34/1, Ballade Nr. 4, Etüde op. 25/7, Andante spianato et Grande Polonaise brillante; Josef Bulva, Klavier; 1 CD RCA 190758014029; 09/2011, Wiederveröffentlichung 11/2017 (56'28) – Rezension von Remy Franck

Josef Bulvas Chopin ist gewöhnungsbedürftig. Er ist groß dimensioniert, gewichtig, zielstrebig, und gleichzeitig ungemein sachlich, ohne jede Gefühlsduselei, sozusagen absolute Musik mit völliger Ausgewogenheit der beiden Hände. Ich habe in Chopins Minutenwalzer noch nie so sehr auf die linke Hand geachtet wie in der vorliegenden Aufnahme. Bulva bürstet das Stück so sehr gegen den Strich, dass man wegen alter Hörgewohnheit anfangs doch mehr als nur irritiert ist. Read More →

Heitor Villa-Lobos: Symphonien Nr. 1 (O Imprevisto) & 2 (Ascensao); Sao Paulo Symphony Orchestra, Isaac Karabtchevsky; 1 CD Naxos 8.573829; Aufnahmen 02/2017, Veröffentlichung 11/2017 (75'26) – Rezension von Remy Franck

Villa-Lobos komponierte seine Erste Symphonie im Jahre 1916, als er 29 Jahre alt war. Er nannte sie ‘O Improvisto’, die Unerwartete. Sie folgt einer philosophischen Idee, die aber eigentlich, wie oft festgestellt wurde, in der Musik nicht nachzuvollziehen ist. Die Arbeit an der Zweiten Symphonie begann Villa-Lobos 1917, aber das Werk wurde erst 1944 fertig. Read More →

Franz Krommer: Symphonien Nr. 4, 5 und 7; Orchestra della Svizzeria italiana, Howard Griffiths; 1 CD cpo 555 135-2; Aufnahme 09/2013, 05/2016, 02/2017, Veröffentlichung 10/2017 (79'20) – Rezension von Uwe Krusch

Zum Glück haben die Aufnahmen nicht unter der Situation gelitten, im Gegenteil. Als vor etwa einem Jahr die Zukunft dieses vorzüglichen Orchesters auf der Kippe stand, weil Subventionen in der Kultur so leicht zu kürzen sind, entstand die zweite Ausgabe der Symphonien von Franz Vincenz Krommer. Das Orchester hat sich vollkommen auf die beeindruckende Darstellung der Musik konzentriert. Read More →

Walter Braunfels: Carneval-Ouvertüre op. 22 + 2 Hölderlin-Gesänge op. 27 für Bariton & Orchester + Präludium & Fuge op. 36 für Orchester + Schottische Fantasie op. 47 für Viola & Orchester; Paul Armin Edelmann, Barbara Buntrock, Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Gregor Bühl; 1 CD Capriccio C5308; Aufnahme 04 + 06/2017, Veröffentlichung 18/10/2017 (58') – Rezension von Remy Franck

Walter Braunfels (1882-1954) zählt zu den Komponisten, deren Musik von den Nationalsozialisten als ‘entartet’ bezeichnet wurde. Und nach dem Zweiten Weltkrieg wollte auch niemand mehr etwas von seiner Musik wissen. Erst nach und nach wird Braunfels entdeckt. Read More →

Johann Sebastian Bach: Violinkonzerte BWV 1041, 1042, 1052, 1060; Frank Peter Zimmermann, Geige, Serge Zimmermann, Geige, Berliner Barock Solisten; 1 CD Hänssler Classic HC17046; Aufnahme ?, Veröffentlichung 12/2017 (61'14) – Rezension von Remy Franck

« Bachs Musik muss tanzen » pflegte der leider allzu früh verstorbene Luxemburger Domorganist Carlo Hommel zu sagen. Und wie richtig das ist, wie gut Bach klingt, wenn er tanzt, zeigt diese Einspielung. Read More →

George Enescu: Sonate für Violine und Klavier No. 3, Francis Poulenc: Sonate für Violine und Klavier, Arnold Schönberg: Fantasie für Violine und Klavier, Erkki-Sven Tüür: Conversio und Walk on the Rope für Violine und Klavier (1994); Mari Poll, Violine, Mihkel Poll, Klavier, 1 CD Dux 1383, Aufnahme: 12/2015, Veröffentlichung: 07/2017 (64:38) – Rezension von Uwe Krusch

Mit einem vorwiegend der ersten Hälfte des zwanzigstens Jahrhunderts gewidmeten Programm, dem zwei jüngere Prisen des estnischen Landmanns Tüür beigemischt sind, stellt sich erstmals das Geschwisterpaar Poll gemeinsam vor. Read More →

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