Wenn der erste Satz dieser Einspielung von Gustav Mahlers Erster Symphonie auch etwas nichtssagend geraten ist und der letzte keinerlei neuen Aspekte bringt – da haben andere Dirigenten viel mehr an Aussage und Dynamik aus der Partitur herausgeholt –wird der zweite Satz wirklich hinreißend musiziert und von Adam Fischer mit einfallsreichem Rubato köstlich aufbereitet. Read More →
Wer je in den Genuss kam, einem Konzert mit Amandine Beyer und ihrem Ensemble ‘Gli Incogniti’ lauschen zu dürfen, hat ein lang nachhallendes wunderbares Erlebnis gehabt. Das ist etwa der Fall, wenn sie ihr ‘tägliches Brot’, die ‘Concerti grossi’ von Corelli präsentiert. Auch viele ihrer Aufnahmen sind Juwelen, wozu neben dem faszinierenden Spiel des Ensembles auch die makellose, den Charakter der Musik treffend einfangende Technik beiträgt. Read More →
Virtuos und effektvoll
Rosemary Tuck sowie das ‘English Chamber Orchestra’ unter Richard Bonynge setzen ihre Reihe mit Kompositionen von Carl Czerny fort, dem Studenten und Vertrauten von Beethoven und Lehrer von Franz Liszt. Gespielt werden auf dieser CD das virtuos-effektvolle Erste Klavierkonzert in d-Moll, ‘Introduzione e Rondo Brillant’ sowie Variationen über den Jägerchor aus Webers ‘Euryanthe’. Rosemary Tuck spielt brillant und Richard Bonynge begleitet kräftig zupackend. (Naxos 8.573688) Read More →
Das ‘Orchestre National de Lorraine’ hat in den letzten Jahren schon mehrmals durch die Qualität verschiedener Aufnahmen überzeugt. Jacques Mercier ist es gelungen, der Formation eine Klangidentität zu geben. Read More →
Johann Friedrich Wilhelm Gotters Libretto ‘Die Geisterinsel’ (frei nach Shakespeares ‘The Tempest’) wurde für mehrere Opern benutzt, darunter die von Frieder Bernius bei Carus veröffentlichte Fassung von Johann Rudolf Zumsteeg (1805) und eben auch jene, die Hermann Max jetzt für cpo eingespielt hat, ein Singspiel von Johann Friedrich Reichardt (1752-1814), uraufgeführt 1798 in Berlin. Read More →
Psophos steht im Griechischen für jedes Geräusch, ob Krach oder schöner musikalischer Ton. Dass sich das gleichnamige Quartett eher die letztere Deutung zu eigen macht, ist klar. Das wird insbesondere bei dem eröffnenden Quartett von Ravel deutlich, das in einer sehr entspannten Version dargeboten wird, weil von der mediterranen, flirrenden Hitze das Flirren im Vordergrund steht, das ja eher eine kleine sanfte stetige Bewegung symbolisiert. Read More →
Der polnische Geiger Janusz Wawrowski eröffnet sein CD Programm mit dem Zweiten Violinkonzert seines Landsmannes Henryk Wieniawski. Die CD heißt zwar ‘Brillante’, aber Wawrowski zeigt in seiner Interpretation so viel Sensibilität und so viel Lyrismus, so viel Klangreichtum und eine derartige Vielfalt an Nuancen, dass er die Gefahr einer Deutung, die sich nur am Sound berauschen würde, völlig aus dem Wege geht. Auch technisch lässt der Solist keine Wünsche offen. Read More →
Diese Aufnahme der Sechs Cello-Suiten von J.S. Bach mit Julius Berger gehört zum Besten, was ich den letzten Jahren von diesem einmaligen Werk gehört habe. Dank der exzellenten Tontechnik (Bernard Hanke) erlebt man das Cello, ein fünfsaitiges Instrument von Jan Pieter Rombouts (1667-1740) quasi in einem 3D-Klang. Read More →
Der russische Pianist Dmitry Masleev, der 2015 den Tchaikovsky-Wettbewerb gewann, hat ein klassisch-neoklassisches Programm zusammengestellt, das sich letztlich durch die Interpretationen als sehr kohärent erweist. Read More →
Josef Bulvas Chopin ist gewöhnungsbedürftig. Er ist groß dimensioniert, gewichtig, zielstrebig, und gleichzeitig ungemein sachlich, ohne jede Gefühlsduselei, sozusagen absolute Musik mit völliger Ausgewogenheit der beiden Hände. Ich habe in Chopins Minutenwalzer noch nie so sehr auf die linke Hand geachtet wie in der vorliegenden Aufnahme. Bulva bürstet das Stück so sehr gegen den Strich, dass man wegen alter Hörgewohnheit anfangs doch mehr als nur irritiert ist. Read More →