Opern-Studioproduktionen sind heute eher selten, und daher muss man den für diese ‘Otello’-Einspielung betriebenen Aufwand gebührend hervorstreichen. Und der Aufwand hat sich auch noch gelohnt! Lawrence Foster dirigiert einen insgesamt weniger kraftvollen, weniger brillanten und dramatischen ‘Otello’ als viele seiner Kollegen, er legt mehr Wert auf Gefühlsnuancen und Gefühlsveränderungen, was gerade bei dieser Oper zu einem interessanten Ergebnis führt. Read More →
Es tut immer wieder gut, alte Wagner-Aufnahmen in guter Klangqualität zu hören. Hier handelt es sich nun um den Live-Mittschnitt der Bayreuther Premiere von ‘Lohengrin’ vom 30. Juli 1967. Am Pult stand damals Rudolf Kempe, der heute wohl am meisten unterschätzte Wagner-Dirigent. Doch wer seine Aufnahmen aus Bayreuth und aus dem Schallplattenstudio kennt, der weiß, dass Kempe einer der intelligentesten, besten und sängerfreundlichsten Interpreten für die Werke Wagners war. Read More →
Wenn über Georg Philipp Telemann gesprochen wird, dann stehen sein Erfindungsreichtum und seine Variabilität zu Unrecht nicht immer im Fokus der Diskussion. Die ‘Pariser Quartette’ sind ein Werktypus, den wohl erst Telemann geschaffen hat. Der Komponist benutzt vier Instrumente, deren Kombination aufgrund der unterschiedlichen Charaktere zunächst überraschen mag: Flöte, Violine und Gambe fungieren als Stimminstrumente und das Cembalo tritt für die Continuo-Linie hinzu. Read More →
Martha Argerich ist nicht nur Pianistin, sie ist auch sozial engagiert. Sie unterstützt immer wieder den als Komponist und Dirigent weitgehend erfolglosen Alexandre Rabinovitch-Barakovsky und lässt sich für gewisse Konzerte nur mit ihm im Doppelpack verpflichten. Das hat schon zu absolut horrenden Situationen geführt, und so manches Konzert wurde nur gerettet, weil das Orchester gut genug war, um sich von Rabinovitchs Gefuchtel nicht irreführen zu lassen. Read More →
Die Kompositionssphären von Hans Zender lassen sich drei großen Gruppen zuordnen, die alle bei dieser Aufnahme vorzufinden sind. Seine mikrotonalen Annäherungen rühren aus den Diskrepanzen zwischen (möglicher) reiner Intonation und temperierter Stimmung her. Die ‘komponierte Interpretation’ bezeichnet seine Umsetzung von bestehenden historischen Werken in eine von ihm angereicherte und damit auch veränderte und aktualisierte Aussage. Read More →
Dies ist die erste Aufnahme des jungen polnischen Pianisten Szymon Nehring auf einem alten Flügel, einem Erard von 1858 in exzellentem Zustand, den sich Nehring zu eigen macht und auf dem er ebenso verinnerlicht singen kann wie auf einem modernen Flügel… und eine der schönsten Chopin-Platten aufnahm, die ich kenne! Read More →
Das Hauptmerkmal dieser Aufnahme ist die Differenzierung. Oder richtiger: die Differenzierungen. Es ist der faszinierende Wechsel von Farben, Rhythmen und Dynamik, sowie das Spiel mit den Schattierungen, die diese Beethoven-Aufnahmen so spannend werden lassen. Hinzu kommt eine Kunst feinjustierter Akzentuierung und spontan wirkender Artikulierung sowie eine Aufwertung auch des scheinbar nebensächlichsten Details im Klavier so gut wie im Orchester. Read More →
Die Liebe in allen Facetten ist das Thema dieser Aufnahme mit dem Chor Ensemble 96 unter der Leitung Nina T. Karlsen. Es geht um die Liebe, aber auch den/das Geliebte, im religiösen Sinn oder in Bezug auf die Natur. Leidenschaft und Lust, Gebet, Humor und anderes. Read More →
Das Ehepaar Marie-Elisabeth Hecker und Martin Helmchen hat sich einen Traum erfüllt und die Arpeggione Sonate eingespielt. Zur Ergänzung haben sie ein weiteres Werk von Franz Schubert, das zweite Klaviertrio eingespielt und dafür die Geigerin Antje Weithaas hinzugezogen. Read More →
Cecilia Bartolis CDs werden immer mehr zu Marketing-Events: Im Vorfeld zu Tourneen produziert, sollen sie in den Konzerthäusern ein Souvenirwütiges Publikum finden. Auf ein breites Publikum ist auch das ‘My-Fair-Lady’-Titelbild abgestimmt, das gar nicht zum Inhalt der CD passt. Read More →