Vers la flamme; Georg Fr. Händel: Menuett (Suite Nr. 1 HWV 434); Maurice Ravel: Scarbo (Gaspard de la nuit); Christoph Willibald Gluck: Mort d'Orphée (Arr.); Franz Liszt: Funérailles (Harmonies poétiques et religieuses, S. 173); Aleksandr Borodin: Au couvent (Petite suite No. 1); Robert Schumann: Au couvent; Aleksandr Scriabin: Vers la flamme; Alessandro Marcello/J.S. Bach: Adagio aus dem Oboenkonzert (Transkr.); Laure Favre-Kahn, Klavier; 1 CD Naïve V5438; Aufnahme 04/2016, Veröffentlichung 22/09/2017 (63'02) – Rezension von Remy Franck

Mit Händels Menuett g-Moll beginnt das Programm der französischen Pianistin Laure Favre-Kahn ruhig und unverbindlich. Doch es kündigt schon Bedrohliches an: Ravels ‘Scarbo’! So fieberhaft so gejagt und so brillant-virtuos hat man dieses Stück nicht oft gehört. Das ist ein pianistisches Feuerwerk ohnegleichen, denn so aufgeregt hat nicht einmal Martha Argerich die Ravel-Tondichtung gespielt. Read More →

Samuel Barber: Adagio für Streicher; Dmitri Shostakovich: Symphonie Nr. 5; Pittsburgh Symphony Orchestra, Manfred Honeck; 1 SACD Reference Recording FR-724 SACD; Aufnahmen 06+09/2013, Veröffentlichung 08/2017 (60'17) – Rezension von Uwe Krusch

Das Adagio für Streicher von Samuel Barber ist einmal von Hörern als traurigstes klassisches Stück gewählt worden. Da der Schlussakkord tonal unbestimmt ist und damit offen bleibt, ob der innere Frieden gefunden wird, kann man dies hinterfragen. Read More →

George Enescu: Piano Works; Sina Kloke, Klavier; 1 SACD MDG 904 2039-6; Aufnahme: 01/17, Veröffentlichung 10/2017 (64’59) - Rezension von Alain Steffen

Die Musik von George Enescu bleibt auch heute noch immer unterschätzt. Leider wird der rumänische Komponist auf seine traditionellen und gefälligen Rhapsodien reduziert und als moderner Komponist des 20. Jahrhunderts nicht wahrgenommen. Enescu war ein Wunderkind. Der spätere Komponist, Pianist, Dirigent und Pädagoge war ein Alleskönner, und das auf höchstem Niveau. Read More →

Astor Piazzolla – Legacy; Escualo + Vardarito + Milonga del angel + Las cuatro estaciones portenas + Adios Nonino + Introduccion al angel + Jeanne y Paul + Balada para un loco + Revirado + Fracanapa; Tomas Cotik, Violine, Tao Lin, Klavier, Jeffrey Kipperman, Alex Wadner, Bradley Loudis, Alfredo Lerida; 1 CD Naxos 8.573789; Aufnahmen 12/2014, Veröffentlichung 10/2017 (64'01) – Rezension von Remy Franck

Der argentinische Geiger Tomas Cotik, der chinesisch-amerikanische Pianist Tao Lin und ihre Tango-Gruppe haben mit dieser Produktion eine sehr sinnliche Tango-CD produziert, in der Piazzollas Musik ebenso sehr Lebens- und Erlebniswillen in Endzeit-Eleganz ist als Nostalgie, Tristesse und… Trotz. Unbekümmert klingt hier nichts, vor allem nicht in Cotiks phänomenal sinnlichem Geigenspiel. Nackter Tango als tief empfundener, leidenschaftlicher Abgesang, der eine Substanz freilegt, die man bei Piazzolla in dieser Form nicht kannte. Eine spannende, eminent musikalische, ja eine regelrecht berauschende CD auf sehr, sehr hohem künstlerischem und spieltechnischem Niveau.

Tomas Cotik’s Piazzolla is carnal, passionate and nowhere easy-going. Together with his group he has produced a riveting CD.

Richard Strauss: Don Juan op. 20 + Der Bürger als Edelmann op. 60 + Tod und Verklärung op. 24; Tonkünstler-Orchester, Jun Märkl; 1 CD Tonkünstler TON1003; Aufnahme 06/2017, Veröffentlichung 29/09/2017; Rezension von Remy Franck

Seinen Auftritt in der hier zu hörenden Interpretation der Strauss-Tondichtung ‘Don Juan’, hat der Titelheld auf einem Pferd, auf dem er hereingaloppiert. Was folgt, ist nicht weniger banal und unausgegoren. So kann und darf diese Musik nicht klingen. In der Suite ‘Der Bürger als Edelmann’, in der Strauss zwar eine andere Tonsprache spricht, hat Jun Märkl keine bessere Hand, denn hier fehlt es der Musik an Leichtigkeit und Eleganz. Read More →

Voices of Defiance; Viktor Ullmann: Streichquartett Nr. 3; Dmitri Shostakovich: Streichquartett Nr. 2: Szymon Laks: Streichquartett Nr. 3; Dover Quartet; 1 CD Cedille Records CDR 90000 173; Aufnahme 03/2016, Veröffentlichung 10/2017 (73'06) – Rezension von Remy Franck

Schwer zu ertragen ist die Romanze in Shostakovichs Zweitem Streichquartett, so wie sie in dieser Interpretation des ‘Dover Quartet’ gespielt wird. Noch nie hat uns diese Musik so belastet, nie hat uns ein anderes Quartett in diesem Satz einen Schauer über den Rücken gejagt. Der Schmerz, die Trostlosigkeit sind enorm. Unmöglich, dabei nicht an den Tod von Ivan Sollertinski zu denken. Read More →

Roland Leistner-Mayer: Quartette für Streichquartett Nr. 5, 6 und 7; Sojka Quartet; 1 CD TyXart TXA17090; Aufnahme 09/2016, Veröffentlichung 09/2017 (77'15) – Rezension von Uwe Krusch

Der in Graslitz, Böhmen, geborene deutsche Komponist Roland Leistner-Mayer hat inzwischen nach normalen Maßstäben das Rentenalter erreicht. Das hindert einen Künstler natürlich nicht daran, auch weiterhin zu komponieren. So ist das jüngste der hier eingespielten Streichquartette erst im letzten Jahr vollendet worden. Read More →

Antonin Dvorak: Aus böhmischen Wäldern + Cellokonzert + Polonaise + Rondo g-Moll; Mark Drobinsky, Violoncello, Litauisches Kammerorchester, Saulis Sondeckis; 1 CD St. Petersburg Records CGC029-2; Aufnahme 1995, Veröffentlichung 09/2017 (66'24) – Rezension von Uwe Krusch

Das von Dvorak selbst verfasste Werk für Violoncello und Orchester, sei es wie das Konzert die Ursprungsfassung, oder auch Bearbeitungen früher anders besetzter Werke, ist auf dieser Aufnahme vereint. Für die großen Qualitäten der Werke spricht bereits Brahms’ Äußerung, dass er selber so ein Konzert hätte schreiben sollen, nachdem er das Konzert von Dvorak kannte. Read More →

Jean Sibelius: Tapiola op. 112; En Saga op. 9; 8 Lieder (Orch. Aulis Sallinen); Anne Sofie von Otter, Finnish Radio Symphony Orchestra, Hannu Lintu; 1 SACD (Hybrid) Ondine ODE12895; Aufnahme 05+12/2016, Veröffentlichung 10/2017 (54'30) – Rezension von Remy Franck

Es ist unfassbar: da glaubt man ein Stück recht gut zu kennen, und dann kommt Hannu Lintu und macht etwas ganz Anderes daraus: Neue Farben, neue Feingliederung, neue Nachdenklichkeit, neue Dramatik. Read More →

Camille Saint-Saëns: Symphonie Nr. 3 (Orgelsymphonie) + Le Carnaval des Animaux; Daniele Rossi, Orgel, Orchestra dell'Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Antonio Pappano; Martha Argerich, Antonio Pappano, Solisten des Orchestra dell'Accademia Nazionale di Santa Cecilia; 1 CD Warner Classics 0190295755553; Aufnahme 04+11/2016, Veröffentlichung 22/09/2017 (61'26) – Rezension von Remy Franck

In Camille Saint-Saëns’ Orgelsymphonie lässt Antonio Pappano sein ‘Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia’ opulent und in schönsten Farben spielen, geschmeidig und mit hoher Präzision. Und trotz dieser Klangpracht ist es die langsame Steigerung im 2. Teil des 1. Satz,es die am meisten beeindruckt (in ihrer edlen Schönheit erinnert sie an die Chung-Aufnahme mit dem Orchester der ‘Opéra Bastille’ von 1991) und die großartige Spannung in einem fulminanten und drängenden Finale auflöst. Read More →

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