Ludwig van Beethovens Diabelli-Variationen erfreuen sich, zumindest auf Tonträger, bei den Pianisten einer immer größeren Beliebtheit. Wenn es auch hochkarätige Künstler wie Arrau, Backhaus, Brendel und Gulda gab, die dieses Werk einspielten, so hört man es im Konzertsaal relativ selten. Grund genug für fast jede Plattenfirma, ihre eigenen Pianisten mit diesem Werk ins Rennen zu schicken. Read More →
Georges Bizets ‘Carmen’ und ‘Arlésienne’-Suiten in den Bearbeitungen von Ernest Guiraud wurden schon recht lange nicht mehr aufgenommen. Und eigentlich, weil die Karajan-Einspielungen mit den Berliner Philharmonikern aus dem Jahre 1984 bei DG verfügbar sind, ist damit zum Thema auch alles gesagt: Ihre pure Klangschönheit und die perfekte Relation alles Musikalischen wird wohl niemand überbieten können. Read More →
Gleich in Gabriel Faurés ‘Pénélope’ erheischt Robin Ticciati Aufmerksamkeit mit einer wohl ausbalancierten und spannungsreichen Interpretation. Die CD ist die erste des Dirigenten mit dem Orchester, dem er nun als Chefdirigent vorsteht. Und das ‘Deutsche Symphonieorchester Berlin’ reagiert sehr gut auf sein Dirigieren, das dem Orchester genug Freiheit zum spontanen Musizieren lässt und doch auch die Führungskraft hat, um der Musik eine persönliche Form zu geben. Read More →
Mit der Aufnahme des Tripelkonzerts veröffentlicht Ondine eine wirklich spannende Interpretation dieser Komposition. Christian Tetzlaffs leuchtender Geigenton, das sensuelle, überaus gesprächige Cello seiner Schwester Tanja, und ein präsentes, detailreiches Klavier, das unter Vogts Händen aufblüht, das sind die drei wesentlichen Elemente eines wirklichen ‘Trialogs’, der mit einer spürbaren Liebe zum Detail geführt wird, manchmal sogar sehr frei und fast provokatorisch. Read More →
Mit Händels Menuett g-Moll beginnt das Programm der französischen Pianistin Laure Favre-Kahn ruhig und unverbindlich. Doch es kündigt schon Bedrohliches an: Ravels ‘Scarbo’! So fieberhaft so gejagt und so brillant-virtuos hat man dieses Stück nicht oft gehört. Das ist ein pianistisches Feuerwerk ohnegleichen, denn so aufgeregt hat nicht einmal Martha Argerich die Ravel-Tondichtung gespielt. Read More →
Das Adagio für Streicher von Samuel Barber ist einmal von Hörern als traurigstes klassisches Stück gewählt worden. Da der Schlussakkord tonal unbestimmt ist und damit offen bleibt, ob der innere Frieden gefunden wird, kann man dies hinterfragen. Read More →
Die Musik von George Enescu bleibt auch heute noch immer unterschätzt. Leider wird der rumänische Komponist auf seine traditionellen und gefälligen Rhapsodien reduziert und als moderner Komponist des 20. Jahrhunderts nicht wahrgenommen. Enescu war ein Wunderkind. Der spätere Komponist, Pianist, Dirigent und Pädagoge war ein Alleskönner, und das auf höchstem Niveau. Read More →
Der argentinische Geiger Tomas Cotik, der chinesisch-amerikanische Pianist Tao Lin und ihre Tango-Gruppe haben mit dieser Produktion eine sehr sinnliche Tango-CD produziert, in der Piazzollas Musik ebenso sehr Lebens- und Erlebniswillen in Endzeit-Eleganz ist als Nostalgie, Tristesse und… Trotz. Unbekümmert klingt hier nichts, vor allem nicht in Cotiks phänomenal sinnlichem Geigenspiel. Nackter Tango als tief empfundener, leidenschaftlicher Abgesang, der eine Substanz freilegt, die man bei Piazzolla in dieser Form nicht kannte. Eine spannende, eminent musikalische, ja eine regelrecht berauschende CD auf sehr, sehr hohem künstlerischem und spieltechnischem Niveau.
Tomas Cotik’s Piazzolla is carnal, passionate and nowhere easy-going. Together with his group he has produced a riveting CD.
Seinen Auftritt in der hier zu hörenden Interpretation der Strauss-Tondichtung ‘Don Juan’, hat der Titelheld auf einem Pferd, auf dem er hereingaloppiert. Was folgt, ist nicht weniger banal und unausgegoren. So kann und darf diese Musik nicht klingen. In der Suite ‘Der Bürger als Edelmann’, in der Strauss zwar eine andere Tonsprache spricht, hat Jun Märkl keine bessere Hand, denn hier fehlt es der Musik an Leichtigkeit und Eleganz. Read More →
Schwer zu ertragen ist die Romanze in Shostakovichs Zweitem Streichquartett, so wie sie in dieser Interpretation des ‘Dover Quartet’ gespielt wird. Noch nie hat uns diese Musik so belastet, nie hat uns ein anderes Quartett in diesem Satz einen Schauer über den Rücken gejagt. Der Schmerz, die Trostlosigkeit sind enorm. Unmöglich, dabei nicht an den Tod von Ivan Sollertinski zu denken. Read More →