George Li, Gewinner einer Silbermedaille beim Tchaikovsky Wettbewerb, legt bei Warner seine erste CD vor. Nach einer muskulösen Haydn-Sonate kommt eine nicht weniger fulminante und leider höchst oberflächliche Zweite Sonate von Frédéric Chopin. Der 22-Jährige lässt sich von seiner eigenen Lust am Musizieren mitreißen, er berauscht sich am Klavierklang und verpasst die Gelegenheit, die Musik in ihrer Tiefe auszuloten. Read More →
Unter dem Titel ‘In Erlkönigs Reich’ bringt Hänssler Classic eine CD mit Liedern und Balladen von Carl Loewe und Franz Schubert heraus, die zum Besten gehört, was in Sachen Lied in den letzten Jahren zu hören war. Abgesehen von einem dramaturgisch hervorragend zusammengestellten Programm ist es in allererster Linie der Bassbariton David Jerusalem, Sohn von Wagner-Tenor Siegfried Jerusalem, der hier über alle Maßen begeistert. Read More →
Der 33-jährige Ukrainer Alexander Romanovsky spielt ein gemischtes und gefälliges Programm mit, in der ersten Hälfte, bekannten Klavierstücken. Wenn er in einigen Chopin-Werken, in Debussys ‘Clair de Lune’ und in der Schumann-Arabeske durchaus lyrische Qualitäten entwickelt, die in ihrer Natürlichkeit hundertprozentig passen, zeigt sich der Pianist in den virtuoseren Stücken als Interpret, der eine phänomenale Technik mit Atem, vielen Darstellungsmöglichkeiten, Intelligenz und gutem Geschmack verbindet. So macht Virtuosität dem Ohr Freude. Read More →
Das Œuvre von Anton Reicha ist recht umfangreich. Deshalb lassen sich immer wieder Werke entdecken und zu hörbaren Aufnahmen zusammenstellen. Die Klavierwerke dieses Programms zeigen bereits die gesamte Vielfalt des Komponisten Reicha. Read More →
In seiner Mayr-Serie veröffentlicht Naxos nun eine schon drei Jahre alte Aufnahme des ‘Stabat Mater’, eine feierliche Komposition, die ein gutes Zeugnis von Mayrs Einfallskraft darstellt. Franz Hauk hat sie nach zwei voneinander abweichenden Manuskripten restauriert. Er dirigiert das Werk opulent, aber auch wenn es ein ‘Stabat Mater’ ist, hätte ich mir das Ganze weniger statisch und etwas frischer gewünscht. Read More →
Beide Komponisten, Guillaume Lekeu und Richard Strauss, waren zweiundzwanzig Jahre alt, als sie ihre singulär bleibenden Violinsonaten geschrieben haben. Strauss schrieb seine sechs Jahre vor Lekeu, er blieb später der Orchestermusik treu. Lekeu hatte keine Chance, eine weitere Sonate zu schreiben, da er mit 24 Jahren an Typhus starb. Read More →
Wenn ich mich an meine ersten Konzertbesuche in den Sechzigerjahren des vorigen Jahrhunderts erinnere, bleibt es nicht aus, dass mir jene oft schrecklichen Hornkiekser in Erinnerung kommen, die so manches Konzerterlebnis beeinträchtigten. Heute ist das glücklicherweise besser geworden, und viele Orchester haben vorzügliche, technisch sichere Hornisten. Dennoch: vor Kieksern und falschen Tönen ist man nie gefeit. Read More →
‘Pasticcio Barocco’ und das ‘Orchestre de Chambre d’Auvergne’ spielen ein abwechslungsreiches Programm mit Werken von Jan Dismas Zelenka (1679-1745). Neben den Triosonaten sind vor allem die Symphonie und die ‘Hipocondrie’ voll überraschender Einfälle. Read More →
Camille Saint-Saëns ist einer der ersten Romantiker, die ausgiebig fürs Cello komponierten. Zum einen mochte er dieses Instrument und seine besonderen Farben, zum anderen wollte er das instrumental-symphonische Repertoire vielseitiger gestalten und ein Gegengewicht zur Programmsymphonik schaffen, deren Übergewicht im Repertoire er sehr bedauerte. Read More →
Absolut hinreißend: der serbische Geiger Nemanja Radulovic spielt Tchaikovskys Violinkonzert mit ganz persönlichen Akzenten, sehr frei und ungemein ideenreich, fantasievoll, und das Schöne daran: sein Spiel klingt nie recherchiert, nicht manieriert, und der Interpret bleibt auch stets innerhalb des erlaubten Spielraums. Read More →