Die in der Schweiz lebende russische Violinistin Maria Solozobova, deren Großvater die Tupolev-Flugzeuge entwickelte, ist heute ein musikalischer Überflieger. In einer in Europa nur sehr restriktiv zum Download angebotenen Sony-Produktion – eigentlich ein verlegerischer Unsinn, angesichts dessen, was hier geboten wird – spielt sie die Erstaufnahme des nicht einmal vom Huber-Entdecker-Label Sterling veröffentlichten Zweiten Violinkonzert des Schweizer Komponisten, Pianisten und Musikpädagogen Hans Huber (1852-1921). Read More →
Track eins, ‘Si potessero i sospir’ miei…’: Tirintos Arie aus dem ersten Akt von ‘Imeneo’ ist so schön, so bezaubernd in ihrem süßen Schmerz, dass der Zuhörer, wenn das Ensemble ‘Artaserse’ anschließend das ‘Agitato da fiere tempeste’ aus ‘Riccardo Primo’ anstimmt, erschreckt und verwirrt eigentlich nur zurückmöchte in die Trauer der ersten Arie. Schmerz kann eben süchtig machen, wenn Jaroussky singt… Read More →
Edward Elgars Cellokonzert wird wohl auf ewig von der Interpretation durch Jacqueline du Pré gekennzeichnet sein. Seit ihren Aufnahmen, in denen Nostalgie und schmachtende Sehnsucht der Musik nicht zuletzt durch du Prés Krankheit eine neue Dimension erhielten, haben viele Cellisten versucht, entweder die Britin nachzunahmen oder sich von ihrer Werksicht zu befreien. Letzteres ist wenigen Interpreten so gut gelungen wie Wen-Sinn Yang in dieser Liveaufnahme aus Taiwan. Read More →
Ein vor Schwierigkeiten strotzendes Programm hat sich der junge Geiger Marc Bouchkov für seine erste CD vorgenommen. Der junge Belgier spielt genauso wie wir es nach Live-Erfahrungen mit ihm beim ‘Next Generation’-Festival in Bad Ragaz erwartet hatten: unglaublich intensiv und technisch phänomenal. Read More →
Das letzte der mittleren Streichquartette von Ludwig van Beethoven in f-Moll op. 95 mit dem Titel ‘Quartetto serioso’ sowie das letzte Quartett überhaupt von Franz Schubert in G-Dur (D. 887) finden auf dieser CD mit dem ‘Oslo String Quartett’ zueinander. Read More →
Noch mehr früher Mendelssohn mit dem ‘Orfeo Barockorchester’
Michi Gaigg setzt ihre Einspielung von Felix Mendelssohns 12 Streichersymphonien fort. Wie schon in der ersten Folge wird deutlich, wie reich das Klangbild in diesen Aufnahmen des ‘Orfeo Barockorchesters’ ist, in denen die Dirigentin für die belegte Aufführungspraxis optierte, der zufolge Mendelssohn diese Streichersymphonien am Fortepiano begleitete. Die Bass-Gruppe gibt den Werken mehr Relief. Wie auf der ersten CD erfreut viel jugendlich-draufgängerisches Musizieren, das aber gleichzeitig auch die turbulente Gefühlswelt des jungen Komponisten auslotet. (cpo 555047-2) Read More →
Der amerikanische Klarinettist Christopher Nichols spielt auf seiner Recital-Debütplatte ein abwechslungsreiches Programm mit italienischer, französischer und amerikanischer Klarinettenmusik. Obwohl Nichols ein beeindruckender Virtuose ist, muss einem diese Produktion wegen der faszinierenden kantablen Stücke in Erinnerung bleiben, und das Label hat die CD nicht ohne Grund ‘Elegia’ genannt, nach dem wunderbar lyrischen Stück von Aurelio Magnani (1856-1921). Read More →
Neben elf weiteren Serenaden hat Wolfgang Amadeus Mozart jene für die Feierlichkeiten der Hochzeit von Franz Xaver Anton Spath mit Elisabetta Haffner komponiert, der Schwester des Auftraggebers Sigmund Haffner d. J. Sie kann als sein erstes großes Orchesterwerk angesehen werden, in dem er technische Fähigkeiten und seinen musikalischen Genius das erste Mal perfekt vereinte. In dem achtsätzigen Stück ist in den Sätzen zwei bis vier ein Violinkonzert eingearbeitet. Read More →
Christian Tetzlaff war in seinen frühen Jahren immer ein Musterbeispiel an Akkuratesse und ein sehr objektiver Interpret. Heute präsentiert er sich auf dem Cover mit wilder Haarmähne und ruft Erinnerungen an die sogenannten Teufelsgeiger hervor. Ein anderer Tetzlaff? Sicher! Gar ein plakativerer? Nein, auf keinen Fall! Christian Tetzlaff ist sich selber treu geblieben, die Musik kommt an allererster Stelle. Nur hat sich der Interpret scheinbar von inneren Fesseln gelöst, spielt weitaus freier auf, als man das sonst von ihm gewohnt war. Read More →
Jos van Immerseel mag für sein Gershwin-Album neueste kritische Ausgaben und die passenden Instrumente benutzt haben: der Swing bleibt dem belgischen Spezialisten für historisch informierte Aufführung eher fremd, und das feine rhythmische Fieber fehlt in seinen Interpretationen. Read More →