Ob Russland zumindest in seinem westlichen Teil ein europäisches Land ist, diese Überlegung wird zumindest heute niemand ernsthaft stellen. Jedoch war der russische Adel im 18. und 19. Jahrhundert eindeutig nach Europa ausgerichtet. Als eines der augenfälligen Beispiele kann dafür die Eremitage in St. Petersburg gelten, in der über 80.000 Werke bildender Kunst versammelt sind, von denen der Besucher nur einen klitzekleinen Teil sehen kann und trotzdem von der Menge erschlagen wird. Read More →
Antoni Orlowski, ein Kommilitone von Chopin und nicht weniger begabt, war der erste, der Werke des großen polnischen Komponisten bearbeitete, um sie anderen interessierten Kreisen zugänglich zu machen. Nach diesen Anfängen gab und gibt es vielleicht heute noch kein Halten mehr für eine Reihe von anderen Komponisten, die die Werke Chopins bearbeiteten. oder auch ausführende Künstler, die für ihr Instrument solche Bearbeitungen vornahmen. Read More →
Nach meinem Vertrauensverlust in die Qualität des polnischen ‘Iuventus’ Orchesters gilt meine Bewunderung dem Dirigenten Lukasz Borowicz, der wohl im Schweiße seines Angesichts die Musiker vom bloßen Spielen zum Musizieren gebracht hat. Read More →
Trompetenklänge in großer Variation sind hier unter dem Obertitel ‘Concertino’ versammelt. Dieser Titel kann seine Berechtigung daraus ziehen, dass alle Stücke recht kurz sind. Er ist aber insofern irreführend, als es sich nicht um kleine Kompositionen im inhaltlichen oder formalen Sinne handelt. Neben drei kurzen Stücken für die Trompete allein stellt Simon Höfele drei Ensemblestücke vor, in denen die Trompete eine herausragende Rolle einnimmt. Read More →
Mieczyslaw Weinberg (1919-1996), geboren in Polen, vor den Nazis von dort in die Sowjetunion geflohen, 1953, kurz vor Stalins Tod, inhaftiert unter dem Vorwurf, die Errichtung einer jüdischen Republik in der Krim propagiert zu haben, wurde mit Hilfe seines Mentors Shostakovich wieder freigelassen. Er schrieb Musik diverser Gattungen, darunter 21 Symphonien. Read More →
Beeidnruckende Ives-Einspielungen dirigiert Ludovic Morlot an der Spitze des ‘Seattle Symphony’. Der Franzose und sein Orchester gehen sehr souverän mit der Musik um und können sie nicht nur spielen, sondern auch treffsicher gestalten. Read More →
Um ein vermeintliches Begleitinstrument als Soloinstrument oder zumindest in auffälligen Rollen zu platzieren, bedarf es oft eines Komponisten, der dieses Instrument selber spielt. Im Fall der Viola oder Bratsche können dafür Dvorak und Hindemith genannt werden. Ersterer hat zwar kein Solokonzert oder eine Sonate für die Bratsche komponiert, aber in seinen Orchesterwerken finden sich immer fein und herausfordernd ausformulierte Stimmen für dieses Instrument. Ein echter Bratscher in diesem Sinne, der auch Solowerke für das Instrument schrieb, war Hindemith. Seine Sonate für Bratsche und Klavier op. 11 Nr. 4 ist eines dieser Werke. Read More →
Eigentlich ist es ungerecht, dass man bei dieser CD nur die Violinistin Sarah Christinan bildlich in den Vordergrund stellt, denn die Pianistin Lilit Grigoryan ist hier eine gleichwertige Partnerin. Vergleicht man diese Aufnahme mit anderen Produktionen, hat die Pianistin sogar hier sehr viel mehr zu sagen, als so manch illustrer Kollege. Read More →
Als ganz junger Geiger hat Mathias Well (*1993) bei der Begräbnisfeier von drei verunglückten Mitschülern gespielt. Begräbnis- und Trauermusik hat ihn seither immer beschäftigt. Er macht es zum Thema einer ganzen CD mit Trauermusik aus verschiedenen Kulturräumen, traurige und fröhlichere, lyrische und tänzerische. 17 Titel sind hier vereint und bilden, so unterschiedlich sie sein mögen, ein Ganzes, wunderbar veredelt von Matthias Well, seiner Schwester Maria auf dem Cello und Zdravko Zivkovic am Akkordeon. Read More →
Während nebenan im Baden Badener Festspielhaus die Berliner Philharmoniker ‘Tosca’ probten, saßen die fünf Bläser von ‘Variation5’ (geschrieben: variation hoch 5) im Hans-Rosbaud-Studio und warfen sich mit überbordender Vehemenz auf vier Werke für ein klassisches Bläserquintett. Das munter plaudernde Beiheft, quasi in Bierlaune – oder wurde es doch bei Wein geschrieben? – gibt die Ideen für die Auswahl der Stücke, den Elan bei der Einspielung und ein Art Tagebuch der Aufnahmetage inklusive der ausgewählten Restaurants. Read More →