Konzeptalben sind modern. Und jedes Konzeptalbum hat natürlich seine eigene dramaturgische Erklärung. Jeder geschickte Dramaturg oder Produktionsleiter findet in jedem Programm irgendwelche Parallelen oder Gemeinsamkeiten. Ich bezweifle allerdings, dass das alles den Liebhaber klassischer Musik wirklich interessiert, zumal diese Konzeptalben nur ganz selten ein schlüssiges und neues Konzept bieten. Read More →
Der australische Komponist John Carmichael (1930) ist bekannt als Pionier der Musiktherapie. Von einem solchen Musiker kann man keine avantgardistische Musik erwarten. Er schreibt tatsächlich in einem leicht zugänglichen, neoromantischen Stil. Das mag nicht unbedingt unserer Zeit entsprechen, aber falsch ist es sicher nur dann, wenn keine Ideen dahinterstehen. Und Carmichaels Musik zeugt von einem guten Einfallsreichtum. Read More →
Die Brüder Krzeszowiec sind auf jeweils eigenen Spuren im polnischen Musikleben aktiv. Als Ensemble haben sie die Idee, ihre jeweiligen Erfahrungen in das Trio einfließen zu lassen. Dabei entdecken sie eine gemeinsame musikalische Sprache. Die Kompositionen auf diesem Album wurden erstmals eingespielt und stammen von in Polen und darüber hinaus angesehen Komponisten. Diese sehr unterschiedlichen Werke zeigen eine stilistische und klangliche Breite moderner polnischer Musik, die überraschend inspirierend ist. Read More →
Was wäre die Literatur für Holzbläser ohne die französischen Komponisten des späten 19. Jahrhunderts? Im Pariser Konservatorium entwickelte sich die viel gerühmte französische Schule, der ein Großteil des postromantischen Repertoires zu verdanken ist. Programme mit explizit dieser Literatur sind nichts Neues. Read More →
Die Mezzosopranistin Laila Salome Fischer und das Ensemble Il Giratempo unter Leitung von Max Volbers haben sich das Album Scenes of Horror aufgeteilt. Es gibt darauf einige Arien sowie reine Orchesterstücke. Und nicht nur dank derer stiehlt das Ensemble der Sängerin die Show. Die Energie und die Farbenvielfalt, die ganze Gestaltungsphantasie, die vom Spiel von Il Giratempo ausgehen, findet sich in der relativ hell timbrierten und schmalen Stimme nicht, der es gerade im tiefen Register an Kraft und Präsenz und generell an Wärme fehlt. Read More →
Mit der oben gestellten Frage deutete Feldman an, dass seine späten Kompositionen nicht zu lang seien, sondern diesen Umfang benötigen würden, um ihre Gestalt, ihre natürliche Länge, ausleben zu können. Einher ging bei ihm damit der Gedanke, nur wenige musikalische Ideen zu verwenden, damit sie sich genügend entfalten und entwickeln. Das äußerte sich so, dass er seine Motive oder Gestalten, sofern sie im Stück wieder auftauchen, in jeder Hinsicht, wenn auch zumeist unmerklich, abändert, so dass es nicht auf exakte Wiederholungen hinausläuft. Read More →
Zart und feinfühlig steigt Roberte Mamou in das erste Nocturne aus Opus 368 ein. Wir erleben ungewohnte Klänge von Carl Czerny. Nicht die große Gebärde am Klavier, keine virtuosen Exzesse, sondern stimmungsvolle Abendlieder ohne Kitsch und Sentimentalität. Die Musik geht ihren Gang, unaffektiert, ohne pianistisches Gehabe, ruhig, verträumt mit schwebendem Nachklang. Read More →
Elf Minuten können lang sein, wenn nichts wirklich Sonnendes passiert in einer lauten und rhythmischen, etwas chaotischen Musik. Der Aufmacher dieses Programms, Rotor des Mexikaners Enrico Chapela (*1974) ist nicht gerade das Interessanteste Stück, das man sich vorstellen kann. Read More →
Auch bei Komponisten, die gut bekannt sind, gibt es oft noch Werke zu entdecken. Dazu zählen auch drei der vier Einspielungen auf diesem Album. Während Rêve d’enfant zu den bekanntesten und auch beliebten Stücken aus der Feder von Eugene Ysaÿe gehört, sind die beiden Mazurken zumindest in Westeuropa selten zu hören. Da sie auf einer Tournee in Russland entstanden und dort verlegt wurden, mag das den Schwerpunkt erklären. Read More →
Diese CD stellt so ziemlich alles in Frage, was wir in Sachen klassische Schubert-Interpretation bisher kennengelernt haben. Shuann Chai wirft mit ihren Interpretationen der Impromptus D 899 op. 90 & D. 935 op. 142 sowie der Fugen D. 24c und D. 24 gängige Interpretationsmuster über den Haufen. Anstelle von schönen, romantischen und ungefährlichen Interpretationen bekommt der Hörer hier einen wirklich wilden, männlichen und persönlichkeitsstarken Schubert vorgeführt. Read More →