Der aus Graz stammende Komponist Siegmund von Hausegger (1872-1948) war ein wichtiger Dirigent seiner Zeit. Ab 1920 war er Chefdirigent der Münchner Philharmoniker und Präsident der Münchner Akademie der Tonkunst, wo er auch unterrichtete. Sein bekanntester Schüler war Eugen Jochum. In der Nazizeit war er zeitweise ein Mitläufer. Er befürwortete den ‘Anschluss’, weigerte sich aber gleichzeitig in die NSDAP einzutreten, weswegen er aufgrund von Warnungen der Gestapo alle Ämter niederlegte und sich vom Musikleben zurückzog. Read More →
Es ist eine durchaus hörenswerte Gesamtaufnahme, welche die amerikanische Pianistin Claire Huangci mit diesem Album vorlegt. Die Nocturnes sind für die Interpretin kleine Dramen, oder Bilder, Gerüche… Für jedes der 21 Stücke hat sie aus der französischen Literatur Zitate aus Texten von Baudelaire, Gautier, de Musset, Hugo, de Vigny, de Nerval, Verlaine u.a. ausgewählt, Zitate, die ihrer Meinung nach die Musik aus ihrer Sicht besonders gut charakterisieren. Read More →
Musik mit Witz
‘Schabernack’ nennt sich die neueste CD des Berner Ensembles ‘Les Passion de l’Ame’ bei Deutsche Harmonia Mundi. Es geht also hier um musikalischen Witz, und den haben die Musiker bei Komponisten wie Heinrich Ignaz Franz Biber (u.a. in Batallia 10), Johann Joseph Fux (Les Combattans), Johann Jakob Walther (Scherzi d’Augelli) ausgemacht. Read More →
Im Museum Gunzenhauser in Chemnitz entstanden diese Kammermusikaufnahmen mit Mitgliedern der vor Ort heimischen Robert-Schumann-Philharmonie. Hier haben sich drei führende Streicher der Goldberg-Variationen von Bach angenommen, in einer Transkription für Streichtrio, die seit 1984 maßgebend ist. Frühere Bearbeitungen dieser Variationen, etwa durch Rheinberger, Reger und Busoni, zeigen, dass die Übertragung auf andere Instrumente eine lange Tradition hat. Read More →
Kraftvoll-virtuoses Klavierspiel, schlankes Orchester, moderate Tempi ohne Extremwerte, …bis dahin ist alles im Bereich von Normalität. Und dennoch gibt es in diesen Interpretationen etwas ganz Besonders, etwas was mir sehr gut gefällt und die Sache wirklich bereichernd werden lässt: das ist das fein justierte Spiel mit Nuancen in der Dynamik und ein gefühltes Rubato, das immer wieder zu sehr schönen Gefühlsregungen führt. Read More →
Proserpine, die Titelheldin dieser 1887 in Paris uraufgeführten Oper von Saint-Saëns ist eine italienische Kurtisane, die sich in den Aristokraten Sabatino verliebt hat, aber der fühlt sich überrumpelt, als sie von ihm die totale Liebe verlangt. Er zieht es dann vor, die Schwester seines Freundes Renzo zu heiraten, die keusche Angiola. Proserpine schwört, die Nebenbuhlerin umzubringen, und ein Teil der Oper handelt von ihren Intrigen. Read More →
Lou Harrison (1917-2003) hat eines der apartesten Violinkonzerte des 20. Jahrhunderts geschrieben. Er komponierte es in den Jahren 1940 bis 1959 für Violine und Schlagzeugorchester.Die Violine bewegt sich recht melodisch und lyrisch auf vor einem Hintergrund sehr verschiedener Schlagzeugkombinationen und das ist im Kontrast von Farben und Rhythmik ungemein wirkungsvoll. Read More →
Dass Giacomo Meyerbeer im heutigen Opernbetrieb nicht die Stelle hat, die er verdient, ist gewusst. Das mögen noch die Nachwehen von Hasstiraden sein, die den Juden Meyerbeer wegen seines zu großen Erfolgs in der Versenkung verschwinden lassen wollten. Einer der Hasser war Richard Wagner, und es gibt Gründe, anzunehmen, dass gerade Meyerbeers Erfolg und Wagners eigene Schwierigkeiten diesen zum Antisemiten machten. Read More →
Poulencs französischer Esprit und sein französischer Humor sind nicht leicht darzustellen. Wenn man aber akzeptiert, dass auch andere Wege zu seiner Musik möglich sind, und sie z.B., wie die Interpreten der vorliegenden CD das machen, näher an Prokofiev gerückt wird, mit einem etwas breiteren Farbspektrum, bis ins Schwarze hinein, dann kann das durchaus bereichernd wirken. Doch so wie man Champagner einem Sekt vorziehen kann, wird man vielleicht auch die alte und viel feinere Dutoit-Aufnahme (Decca) bevorzugen. Read More →
Mit den Capuçon Brüdern, Christoph Koncz, Gérard Caussé, Marie Chilemne und Clemens Hagen haben sich sechs hochkarätige Musiker zusammengefunden, um die beiden Streichsextette von Johannes Brahms zu spielen. Read More →