In Sachen ‘Streicherserenade’ von Tchaikovsky bin ich wohl etwas schwierig und habe mit dieser Musik eigentlich sehr oft Verdauungsschwierigkeiten. Ich mag nicht, wenn sie in zu viel Fett zubereitet wird, anders gesagt, wenn es ihr an Leichtigkeit und Eleganz fehlt und wenn etwas zu stark auf die Gefühlstube gedrückt wird. Read More →
Das Klavierquintett von Johannes Brahms wird in dieser Aufnahme vom 1994 gegründeten ‘Pacifica Quartet’ sowie Altmeister Menahem Pressler gespielt, der zum Zeitpunkt der Aufnahme 91 Jahre alt war. Und in diesem Alter spielt man nicht mehr wie ein junger Löwe. Pressler gab wohl die sehr moderaten Tempi vor, denn vom ‘Pacifica Quartet’ hätte man sich ein etwas dynamischeres Musizieren erwartet. Read More →
Durch die ‘Reduktion’ von Menschenköpfen auf etwa ein Drittel ihrer originalen Größe erhielten die Jivaro-Indianer sogenannte Tsantzas, rituelle Objekte, in denen der Geist der Getöteten eingeschlossen wurde und die siegreichen Kämpfer vor der Rache des Getöteten beschützten. ‘Jivaro’s works’ nennt das französische Ensemble Zellig seine musikalischen Reduktionen und will sich damit offenbar vor der Rache der Komponisten schützen, deren Musik für dieses Programm reduziert wurde. Read More →
Samuel Barber (1910-1981) komponierte ‘The Lovers’ im Jahre 1971. Es ist ein zutiefst romantisches, sehr lyrisches, gleichzeitig aber rhythmisch und harmonisch äußerst komplexes Werk auf Texte nach Pablo Neruda, in denen es nur um die Liebe geht, um Liebe in allen Formen und Gefühlsstadien. Die Texte kommen aus ‘Zwanzig Liebesgedichte und ein Lied der Verzweiflung’ und beschreiben eine Liebesaffäre von ihrem fröhlichen Anfang bis zum schmerzlichen Ende. Read More →
Es ist fast ein Familientreffen geworden, die Begegnung zwischen Bach und Telemann, die das Ensemble ‘Amarillis’ für seine jüngste CD-Produktion eingerichtet hat. Bach und Telemann verbindet persönlich und musikalisch so viel, dass ein gemeinsames Wiedersehen im Telemann-Jubiläumsjahr 2017 (250. Todestag) unausweichlich war. Read More →
Acht kleine Meisterwerke von oder zu Ehren von Igor Stravinsky rahmen auf dieser CD die ‘Geschichte vom Soldaten’. Diese kurzen Brillantsplitter sind kunstvolle tiefsinnige Stücke, die zum größten Teil dem Gedenken gewidmet. Die Kompositionen von Birtwistle und Maxwell Davies gedenken Igor Stravinsky, seine eigenen Werke sind zum Gedenken an den Komponisten Dufy und den Sponsor der frühen Donaueschinger Musiktage, den Prinzen Max Egon II. zu Fürstenberg, entstanden. Read More →
Nur 36 Jahre alt war der amerikanische Komponist Charles Tomlinson Griffes, als er 1920 allzu früh verstarb und den amerikanischen Impressionismus quasi mit in den Tod riss. Dabei war er nicht einmal in Frankreich, sondern in Berlin ausgebildet worden (u.a. bei Engelbert Humperdinck), befasste sich aber später eingehend mit der Musik der Franzosen und auch mit jener von Scriabin. Read More →
Das neue Album des in Dänemark ansässigen ‘Carion Quintet’ (es setzt sich aus dänischen und lettischen Musikern zusammen) präsentiert ein sehr anspruchsvolles Programm mit Musik zeitgenössischer lettischer Komponisten. Read More →
Ein klassisches Violinkonzert der Moderne, das Erste von Shostakovich, sowie ein rezenteres Werk, das Zweite Konzert von Gubaidulina, ‘In tempus praesens’, sind eine interessante Kombination. Gemeinsam ist den beiden Komponisten, dass sie unter den Umständen des politischen Systems litten, wobei Shostakovichs Martyrium sicherlich das deutlich schlimmere war. Read More →
Andrei Boreyko fügt eine weitere, sehr interessante Interpretation zu seinem Shostakovich-Zyklus hinzu. Den ersten Satz dirigiert er sehr reflektiv und eher verhalten auf Trauer bedacht. Die folgenden Sätze entwickeln sich logisch aus dieser Klangwelt heraus. Read More →