Zwei sehr ungleiche Kompositionen sind in diesem Album vereint, auch wenn beide das Wort ‘Enfant’ im Titel tragen. Debussys ‘L’enfant prodigue’ ist eine Kantate um das biblische Thema des verlorenen Sohnes und entstand 1884. Der Komponist gewann damit den ‘Prix de Rome’. ‘L’enfant et les sortilèges’ hingegen ist ein Werk des reifen Ravel und im Gegensatz zu Debussys Frühwerk ein anerkanntes Meisterwerk auf einen wunderbaren Text von Colette. Read More →
Der deutsche Pianist Sebastian Knauer setzt seine Erkundung von ‘Bach und Söhne’ fort. Seine Bach-Interpretation singen und tanzen, und beim Vater findet er mehr Gefühl als so mancher Pianist diesem zugestehen will. Read More →
Nach der Minkowski-Johannespassion ist dies nun schon die zweite Erato-Aufnahme, die vom Klang her nicht befriedigt. Nicht ganz so schlimm ist es wie bei Minkowski, aber die in einer Kathedrale eingespielten Werke leiden doch sehr unter einem halligen und vor allem unausgeglichenen Klangbild. Read More →
Ein besonderer Leckerbissen
Das Klavierduo Anna & Ines Walachowski hat sich bereits durch mehrere CDs einen exzellenten Namen erworben. Auch diese rezente Einspielung mit dem Klavierquartett von Johannes Brahms, Clara Schumanns letztem und kaum bekannten Werk, dem Marsch Es-Dur, und Robert Schumanns ‘Bilder aus dem Osten’ op. 66 beeindruckt durch große Musikalität. Read More →
Fazil Say und Nicolas Altstaedt: eine explosive Mischung aus Virtuosität, Spielfreude und Grenzerfahrungen. Die beiden Musiker haben hier ein äußerst interessantes Programm zusammengestellt, das mit Fazil Says Eigenkomposition ‘Four Cities’, einer viersätzigen Sonate für Cello und Klavier, beginnt und mein persönlicher Favorit dieser CD ist. Read More →
Was soll das? Zu was soll diese unbeschwert hüpfende, weil ständig akzentuierte, fast atemlose Vierte Brahms gut sein? Um zu zeigen, dass das ‘Orchestre des Champs-Elysées’ bei solchem Dirigieren nur schlampig und schlecht artikuliert spielen kann? Wenn Herreweghe vorhatte, Brahms zu entschlacken und zu entstauben, ist ihm das nicht gelungen, denn an Transparenz lässt seine Interpretation doch auch sehr zu wünschen übrig. Read More →
Nielsen hat zwar den ersten Satz seines Flötenkonzerts mit ‘Allegro moderato’ bezeichnet, und was das Tempo anbelangt, wird das in dieser Einspielung auch durchaus beachtet, aber was Ausdruck und Leidenschaftlichkeit der Musik anbelangt, bleibt nichts moderat in dieser von der ersten Minute an packenden Interpretation. Read More →
Im Jahre 1910 bestellte das ‘Théâtre de l’Odéon’ in Paris bei Maurice Ravel eine Bühnenmusik für das Theaterstück ‘Antar’ des libanesischen Schriftstellers Chekri Ganem, welches auf dieselbe tragische Liebesgeschichte zurückgeht wie Nikolai Rimsky-Korsakovs Programmsymphonie mit demselben Titel. Und anstatt etwas Eigenes zu komponieren, benutzte Ravel Stücke aus der Symphonie des Russen sowie aus dessen Oper ‘Mlada’ und bereitete aus diesen Ingredienzien und mit einigen eigenen Zutaten eine Bühnenmusik zu, die heute kaum bekannt ist. Read More →
Schuberts 1828, also nach Beethovens Tod entstandene Sonaten sind gewissermaßen ‘Sonaten der Befreiung’. Der Meister war gestorben, das Terrain gehörte nun ihm. Und er zeigt das mit einer zum Teil erstaunlichen Entschlossenheit. Zwar bleibt das Zögern ebenso wenig aus wie die Trauer, das Grübeln auch nicht, aber die herrischen Akzente sind in der Sonate D. 960 nicht zu überhören. Read More →
Der französische Bratscher Antoine Tamestit will mit dieser CD den Einfluss des Belcanto auf die Bratschenliteratur im 19. Jahrhundert zeigen. Dazu hat er einige Belcanto-Arien transkribiert und ‘singt’ sie mit schwelgendem Lyrismus. Ein wunderbares Legato, lange ‘Vokallinien’ und sein wie üblich hinreißend reiner Ton machen diese Stücke zu richtigen Leckerbissen. Read More →