Daran muss sich das Ohr erst einmal gewöhnen: Beth Levin spielt Schuberts Klaviersonate Nr. 20 D. 959 quasi ohne, und wenn, dann mit sehr wenig Pedal. Der entsprechend trockene Klavierklang gibt der Musik eine komplett neue Klanglichkeit. Es ist nicht nur die Klarheit des Spiels, die frappierend ist, sondern auch die frischeren Farben und der knackige Klang, der die Artikulationen genauso schonungslos offenlegt wie er die Nuancen präzise und die Kontraste heftig werden lässt. Read More →
Die Gesamtaufnahme der Symphonien von Joseph Haydn durch ‘Il Giardino Armonico’ unter der Leitung von Giovanni Antonini hat sich in ihrer vierten Runde Werken gewidmet, die sich dadurch charakterisieren lassen, dass dem Orchester eine Rolle zukommt, die es als unaufmerksam darstellt, wodurch es selbst zum Schauspieler wird. Read More →
Die Symphonie ‘Asrael’ op. 27 aus dem Jahre 1905 ist das längste Werk des tschechischen Komponisten Josef Suk (1874-1935). Nach dem biblischen Todesengel benannt, beruht es auf tragischen Ereignissen im Leben von Josef Suk: der Tod seines Schwiegervaters Antonin Dvorak und kurz darauf seiner Ehefrau Otylka. Read More →
Karol Szymanowski war über Jahrzehnte und äußere Hindernisse hinweg mit dem Geiger Paul Kochanski befreundet. Daraus lässt sich die lebenslange Beschäftigung des Komponisten mit Werken für die Violine erklären. Ihr Zusammenwirken war nicht nur für die große Zahl, sondern insbesondere auch für die Gestaltung der Werke ausschlaggebend. Beide waren daran interessiert, Ausdrucksformen und Effekte neuartig zu gestalten. Read More →
Zwei sehr ungleiche Kompositionen sind in diesem Album vereint, auch wenn beide das Wort ‘Enfant’ im Titel tragen. Debussys ‘L’enfant prodigue’ ist eine Kantate um das biblische Thema des verlorenen Sohnes und entstand 1884. Der Komponist gewann damit den ‘Prix de Rome’. ‘L’enfant et les sortilèges’ hingegen ist ein Werk des reifen Ravel und im Gegensatz zu Debussys Frühwerk ein anerkanntes Meisterwerk auf einen wunderbaren Text von Colette. Read More →
Der deutsche Pianist Sebastian Knauer setzt seine Erkundung von ‘Bach und Söhne’ fort. Seine Bach-Interpretation singen und tanzen, und beim Vater findet er mehr Gefühl als so mancher Pianist diesem zugestehen will. Read More →
Nach der Minkowski-Johannespassion ist dies nun schon die zweite Erato-Aufnahme, die vom Klang her nicht befriedigt. Nicht ganz so schlimm ist es wie bei Minkowski, aber die in einer Kathedrale eingespielten Werke leiden doch sehr unter einem halligen und vor allem unausgeglichenen Klangbild. Read More →
Ein besonderer Leckerbissen
Das Klavierduo Anna & Ines Walachowski hat sich bereits durch mehrere CDs einen exzellenten Namen erworben. Auch diese rezente Einspielung mit dem Klavierquartett von Johannes Brahms, Clara Schumanns letztem und kaum bekannten Werk, dem Marsch Es-Dur, und Robert Schumanns ‘Bilder aus dem Osten’ op. 66 beeindruckt durch große Musikalität. Read More →
Fazil Say und Nicolas Altstaedt: eine explosive Mischung aus Virtuosität, Spielfreude und Grenzerfahrungen. Die beiden Musiker haben hier ein äußerst interessantes Programm zusammengestellt, das mit Fazil Says Eigenkomposition ‘Four Cities’, einer viersätzigen Sonate für Cello und Klavier, beginnt und mein persönlicher Favorit dieser CD ist. Read More →
Was soll das? Zu was soll diese unbeschwert hüpfende, weil ständig akzentuierte, fast atemlose Vierte Brahms gut sein? Um zu zeigen, dass das ‘Orchestre des Champs-Elysées’ bei solchem Dirigieren nur schlampig und schlecht artikuliert spielen kann? Wenn Herreweghe vorhatte, Brahms zu entschlacken und zu entstauben, ist ihm das nicht gelungen, denn an Transparenz lässt seine Interpretation doch auch sehr zu wünschen übrig. Read More →