Der Titel ‘Vier letzte Lieder’ stammt nicht von Richard Strauss sondern vom Verleger, der zudem noch eine Fassung für Klavier einrichten ließ. Dennoch sind die Vier letzten Lieder Strauss’ Vermächtnis, sein Abschied von einem mehr als ereignisreichen Leben, von einer von zwei Weltkriegen zerrissenen Welt, mit der er seinen Frieden schließt. Warum das Album den Titel ‘Laws of Solitude’ trägt, bleibt uns ein Rätsel. Der Komponist mag einsam sein, vor allem aber ist er eins mit sich und der Welt. Read More →
Mit Schuberts komplexer Fantasie D. 934 für Violine und Klavier beginnt dieses Programm. Alena Baeva und Vadym Kholodenko nehmen uns darin auf eine höchst emotionale Reise mit, deren Ziellosigkeit zunächst erschreckend ist. Read More →
Die 25 Miniaturen, die die italienische Pianistin Chiara Cipelli auf diesem Album spielt, haben eines gemeinsam: den genuinen Charme von Poulenc. Dieser kann sich keck und lustig, ernst und melancholisch äußern. Ob in den Nocturnes, kleinen bildhaften Nachtszenen, den Villageoises, Dorfszenen, oder den anderen Stücken, Chiara Cipelli kann alle diese Stimmungen zum Ausdruck bringen, immer fein differenzierend und vor allem mit einem Esprit, der das Programm nie abfallen oder gar langweilig werden lässt. Read More →
Ob englische Volksmusik, Bachsche Fugenkunst, Renaissance-Reminiszenzen oder expressive Orchesterwerke: Ralph Vaughan Williams war ein äußerst wandelbarer Komponist, und diese Wandelbarkeit ist auch der rote Faden des neuen Albums mit der London Choral Sinfonia. Read More →
Josef Labor (1842 –1924) markierte mit seinem ersten Konzertstück von 1915 den Beginn dieses Repertoires von Klavierwerken für die linke Hand. Es folgten dann noch zwei weitere Konzertstücke, die Paul Wittgenstein, der im Krieg seinen rechten Arm verloren hatte, bei Labor in Auftrag gab. Dieses Album präsentiert die Weltersteinspielungen davon. Und wenn nicht jeder Satz der drei Werke wirklich charakteristisch und wertvoll ist, so gibt es doch genug in diesen Stücken zu hören, um sie für den Hörer interessant werden zu lassen. Read More →
Gute Einspielungen von Mozarts Requiem gibt es zuhauf, selbst wenn man nur jene der Süßmayr-Fassung in Betracht zieht. Mariss Jansons’ Liveaufnahme von 2017 bringt nichts, was sie aus dem Mittelfeld herausheben würde. Read More →
Als ich in einem Pressedienst die Ankündigung dieses Albums mit der ganzen Bühnenmusik von Bizets Arlésienne sah, dachte ich, das könnte interessant sein. Das war ein Irrtum. Read More →
Henri Vieuxtemps wurde 1820 geboren. Zum Jubiläum in 2020 wurden unveröffentlichte oder gar unbekannte Werke aus dem Besetz der Familie zugänglich gemacht. Die Fantasie für Stimme, Violine und Orchester gehört zu diesen Kompositionen. Der Gesang hat dabei die Aufgabe, wortlos Erinnerungen des Komponisten wachzurufen. Die Linien der Violine und der Stimme umranken sich dabei. Read More →
Pietari Inkinen und die Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern setzen ihre beeindruckende Dvorak-Gesamteinspielung mit den Symphonien Nr. 7 und 8 fort, die mit der populären Neunten zu den meist gespielten des tschechischen Komponisten gehören. Antonin Dvorak selbst war mit diesen Symphonien an einem Höhepunkt seiner Karriere angekommen, hatte mit Aufführungen in England den internationalen Durchbruch geschafft. Read More →
300 Jahr nachdem Bach seine erste Kantate 1723 komponiert hatte, begannen Hans-Christoph Rademann und die Gaechinger Cantorey, wie sich das Ensemble der Bachakademie Stuttgart seit 2016 nennt, mit einer Gesamteinspielung dieser Kantaten. Das hier vorliegende Vol. 2 mit den Kantaten BWV 167, 147, 186 & 136 zeigt den Hörer einen Bach, der stilistisch irgendwie zwischen dem romantischen Empfinden eines Münchinger und Rilling, dem historischen Revolutionären eines Harnoncourt und der Noblesse eines Gardiner und Pinnock liegt. Rademanns Bach tut einfach nur gut, weil er die Musik und ihren geistigen resp. religiösen Gehalt auf eine Art vermittelt, die keinen Weg sucht, sondern einen Weg gefunden hat. Read More →