Alfred Schnittkes Erste Cellosonate entstand 1978, als der Komponist in Moskau lebte. Zwei Largo-Sätze, der zweite über 12 Minuten lang, umrahmen ein Presto. In den beiden langsamen Sätzen stimmt das Cello einen grübelnden, zwischen Melancholie, Resignation und dem Ausdruck düsterster Trauer pendelnden Gesang an. Der Kontrast zum zentralen Presto könnte nicht grösser sein. Es ist ein hektisches Perpetuum mobile voller funkelnder Energie und mit, eingeflochten, zwei schrägen Walzer-Episoden. Read More →
Es ist grausam, als Künstler gegen etwas Legendäres antreten zu müssen. Elgars Cellokonzert ist wohl auf immer und ewig mit Jacqueline Du Pré verbunden, und Johannes Moser wird diese Referenzeinspielung unter John Barbiorolli nicht verdrängen. Gewiss, er spielt sehr persönlich, versucht Gefühl mit einer elegant pointierten Frische zu verbinden und distanziert sich so ganz klar von der britischen Cellistin, aber er wirkt in seiner Emotionalität nicht selten manieriert, und ich kann ihm dann seine Auffassung nicht glauben, weil sie nicht wirklich von innen kommt, zu recherchiert und auf Effekt angelegt ist. Read More →
Louis Spohr, ein Freund Beethovens, ist, wenn überhaupt, heute vor allem als Violinist und Lehrer für dieses Instrument bekannt. Wer etwas tiefer eindringt, weiß um seine bedeutende Rolle als Wegbereiter für die Opernneuerungen von Carl Maria von Weber, da Spohr die Nutzung eines Taktstocks maßgeblich initiierte. Den Komponisten, der zu seiner Zeit als bedeutend angesehen wurde, hat heute kaum jemand im Fokus. Read More →
Der 29-jährige Rob van de Laar ist Erster Hornist im Mozarteumorchester Salzburg. Für seine erste Solo-Veröffentlichung hat er sich Musik der deutschen Romantik für Horn ausgesucht. Im ersten Satz des Brahms-Trios, einem Andante, und im Adagio mesto fällt sofort eine maßgebliche Qualität Rob van de Laars auf: seine Fähigkeit, sein Instrument singen zu lassen. Read More →
Dem 1939 geborenen englischen Komponisten, Organisten und Dirigenten Geoffrey Hanson widmet Calarecords ein CD-Porträt mit einem breit gefassten Querschnitt durch sein Werk. Er dirigiert hier zwei Ensembles, mit denen er seit langem eng zusammenarbeitet, ‘The London Ripieno Society’ (er gründete diesen Chor 1997) und ‘The London Mozart Players’. Read More →
Eine weitere CD mit Werken des produktiven Enjott Schneider legt mit vier Werken für Solocello und Orchester sowie einem reinen Orchesterwerk den Schwerpunkt auf das ‘singende’ Instrument schlechthin. Das Cellokonzert ‘Dugud’ sowie ‘Sulamith. Dances sacrées’ und ‘Abaddon, Engel des Abgrunds’ werden hier vom Widmungsträger vorgetragen, ebenso wie ‘Fatal Harmonies of Black Sweetnes’. Read More →
Das ‘Trinklied vom Jammer der Erde’ taucht Jonathan Nott in ein gleißendes Licht: das Orchester ist von stupender Klarheit, sein Klang fein ziseliert, von bestechender Reinheit und ohne jedes Pathos. Die Transparenz bleibt durchgehend erhalten, aber in anderen Liedern betont Nott auch das Metaphysische, das Poetische und das Sinnliche der Musik. Orchesterseits gibt es also viel Gutes zu berichten. Read More →
Der belgische Musiker Jeroen Berwaerts entwickelte das genreübergreifende Konzept dieser CD, tritt solistisch als Trompeter und Jazz-Vokalist auf und leitet das Ensemble ‘Salaputia Brass’. Read More →
Étienne-Nicolas Méhuls einaktige romantische Oper ‘Uthal’ ist eine ‘Opéra-comique’ mit deutlich dramatisch-tragischem Charakter, die am 17. Mai 1806 in Paris uraufgeführt wurde und bald darauf in der Versenkung verschwand. Dafür mag das in einer etwas schwülstigen Sprache verfasste Libretto von Jacques Benjamin Maximilien Bins de Saint-Victor mitverantwortlich sein, das auf den damals sehr beliebten ‘Gesängen des Ossian’ des Schotten James Macpherson (1736–1796) fußt. Read More →
Michael Endres beschließt seinen Schubert-Zyklus mit 80 Minuten kontrastreicher Musik. In den Impromptus stellt er tonaler Schönheit harsche Outbursts gegenüber. Damit grenzt sich seine Interpretation stark von all jenen ab, die ganz besonders die lyrischen Qualitäten der Impromptus herausgearbeitet haben. Read More →