Und wieder sind wir um eine Enttäuschung reicher! Die Deutsche Grammophon, einst Synonym für edelste und beste Klassik, scheint tatsächlich eine Firma von Managern und nicht von Musikliebhabern zu sein, der es nur noch um die Vermarktung eines Namens geht. Dass die Mehrheit der Leute heute viel zu sehr auf marktstrategisch eingesetzte Namen abfährt, das zeigt auch der momentane Erfolg eines Egomanen und Narziss‘ wie Donald Trump. Doch der richtet bei weitem mehr Schaden an, als diese ‘harmlose’ Neuaufnahme von Puccinis ‘Manon Lescaut’. Read More →
Nach wie vor bleibt Gabriel Fauré – abgesehen von seiner Kammermusik und dem Requiem op. 48 – außerhalb Frankreichs weitgehend eine Randerscheinung, sein üppiges Œuvre wird bis heute nur mäßig gewürdigt, ist selten auf Einspielungen und noch seltener im Konzert zu hören. Dem entgegenwirkend findet sich diese sehr beglückende Einspielung mit Klavierwerken des französischen Meisters vom holländischen Pianisten Hannes Minnaar. Read More →
Der norwegische Geiger Arvid Engegard und der Pianist Nils Anders Mortensen spielen Schumanns Violinsonaten mit einem unerhörten Enthusiasmus. Selbst in dem einzigen langsamen Satz (Leise, einfach) aus der 2. Sonate bleibt ein Puls enthalten, von dem man den Eindruck hat, er sei absichtlich gebremst worden, so wie das Wasser in einem Stausee, um danach umso mehr Energie freisetzen zu können. Read More →
Mieczyslaw Weinbergs Kammersymphonien für Streichorchester sind starke Stücke. Das vorliegende Doppelalbum, präsentiert die drei ersten davon in Liveaufnahmen aus dem Wiener Musikvereinssaal, die Vierte und die Bearbeitung des Klavierquintetts in einer Studioaufnahme aus Riga. Read More →
Dies ist nicht die erste Einspielung der Neunten Mahler-Symphonie unter Mariss Jansons, die uns begeistert. Jene aus Oslo (Simax, 2000) hatte schon Highlights beschert. Und hier wird alles noch besser, nicht zuletzt wegen des Orchesters. Read More →
Dank der Renaissance des früher nur in der Sowjetunion bekannten Komponisten Mieczyslaw Weinberg, der als Pole jüdischer Abstammung auf der Flucht aus Warschau über Minsk vor den deutschen Nationalsozialisten als Protegé von Shostakovich nach Moskau gekommen war und dort die Repressalien unter Stalin erfahren musste, können wir hier seine Werke für Soloflöte hören. Read More →
Alfred Schnittkes Erste Cellosonate entstand 1978, als der Komponist in Moskau lebte. Zwei Largo-Sätze, der zweite über 12 Minuten lang, umrahmen ein Presto. In den beiden langsamen Sätzen stimmt das Cello einen grübelnden, zwischen Melancholie, Resignation und dem Ausdruck düsterster Trauer pendelnden Gesang an. Der Kontrast zum zentralen Presto könnte nicht grösser sein. Es ist ein hektisches Perpetuum mobile voller funkelnder Energie und mit, eingeflochten, zwei schrägen Walzer-Episoden. Read More →
Es ist grausam, als Künstler gegen etwas Legendäres antreten zu müssen. Elgars Cellokonzert ist wohl auf immer und ewig mit Jacqueline Du Pré verbunden, und Johannes Moser wird diese Referenzeinspielung unter John Barbiorolli nicht verdrängen. Gewiss, er spielt sehr persönlich, versucht Gefühl mit einer elegant pointierten Frische zu verbinden und distanziert sich so ganz klar von der britischen Cellistin, aber er wirkt in seiner Emotionalität nicht selten manieriert, und ich kann ihm dann seine Auffassung nicht glauben, weil sie nicht wirklich von innen kommt, zu recherchiert und auf Effekt angelegt ist. Read More →
Louis Spohr, ein Freund Beethovens, ist, wenn überhaupt, heute vor allem als Violinist und Lehrer für dieses Instrument bekannt. Wer etwas tiefer eindringt, weiß um seine bedeutende Rolle als Wegbereiter für die Opernneuerungen von Carl Maria von Weber, da Spohr die Nutzung eines Taktstocks maßgeblich initiierte. Den Komponisten, der zu seiner Zeit als bedeutend angesehen wurde, hat heute kaum jemand im Fokus. Read More →
Der 29-jährige Rob van de Laar ist Erster Hornist im Mozarteumorchester Salzburg. Für seine erste Solo-Veröffentlichung hat er sich Musik der deutschen Romantik für Horn ausgesucht. Im ersten Satz des Brahms-Trios, einem Andante, und im Adagio mesto fällt sofort eine maßgebliche Qualität Rob van de Laars auf: seine Fähigkeit, sein Instrument singen zu lassen. Read More →