Antonin Dvorak: Symphony Nr. 9 op. 95 (Aus der Neuen Welt), Heldenlied (The Hero's Song) op. 111; NDR Elbphilharmonie Orchester, Krzysztof Urbanski; 1 CD Alpha 269; Aufnahme 2015/2016, Veröffentlichung 01/2017 (61'30) – Rezension von Remy Franck
Diese Einspielung von Antonin Dvoraks Neunter ist das Resultat einer soliden Vorbereitung. Mehr aber auch nicht. Die Musik fließt, aber sie pulsiert nicht. Sie ist sauber gespielt, nicht besonders spannend, nicht besonders transparent, sie bietet keinerlei neuen Ansätze und daher fehlt ihr der Charakter des Besonderen, das, was sie in den Bereich der außergewöhnlich guten oder gar Referenzaufnahmen heben würde. Bloß gute Aufnahmen gibt es einfach zu viele, als dass diese noch nötig sei.
This is a just ordinary recording of Dvorak’s New World Symphony. Well done, but nowhere really exciting.
Vyacheslav Artyomov: Gentle Emanation, Tristia II; Philip Kopachevsky, Klavier, Mikhail Philippov, Erzähler, Russian National Orchestra, Theodor Currentzis, Vladimir Ponkin; 1 CD Divine Art dda 25144; Aufnahmen 02/2011, Veröffentlichung 10/2016 (71'25) – Rezension von Uwe Krusch
Die Musik des 1940 geborenen Russen Vyacheslav Artyomov lässt sich abseits von Stilrichtungen mit den von ihm angestrebten Eckpunkten ‘archaisch’, ‘christlich’ und ‘östliche Meditation’ umreißen. Zusammen mit russischer Folklore entwickelt sich daraus ein eigener Stil, den er als ‘ewig’ beschreibt. Read More →
Gustav Mahler: Symphonie Nr. 3; Gerhild Romberger, Mezzosopran, Augsburger Domsingknaben, Frauenchor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Bernard Haitink; 2 CDs BR Klassik 900149; Liveaufnahme 06/2016, Veröffentlichung 01/2017 (101'28) – Rezension von Remy Franck
Die erste Feststellung bei dieser Liveaufnahme der Dritten Symphonie Gustav Mahlers ist, dass Bernard Haitink nicht nur erheblich mehr Zeit für die Komposition braucht als die meisten seiner Kollegen (mit Ausnahme von Leonard Bernstein in seiner Wiener Einspielung), sondern auch deutlich länger ist als er selber in seiner Philips-Aufnahme mit dem ‘Concertgebouw Orkest’ aus Amsterdam (1966), aber ungefähr so viel Zeit braucht wie in der Einspielung mit den Berliner Philharmonikern (1992) und jener aus Chicago (2006). Read More →
Felix Mendelssohn Bartholdy: Klaviertrios; Trio Pilgrim; 1 CD Triton TR1331201; Aufnahme 12/2014, Veröffentlichung 12/2016 (58’58) – Rezension von Uwe Krusch
Die beiden Klaviertrios von Felix Mendelssohn-Bartholdy hatten als Vorläufer ein Jugendwerk des Elfjährigen, das nie gedruckt wurde. Aber wenn man die beiden hier eingespielten und bekannten Werke kennt, muss man nichts vermissen. Die beiden Trios folgen mit Abweichungen weitgehend bekannten Strukturen im Aufbau. Dabei ist das Trio in d-Moll, das sechs Jahre vor dem in c-Moll entstand, das deutlich Unbeschwertere. Read More →
Verblüffende Klarinetten-Klänge
Wenn Sie erfahren möchten, zu welch ungewohnten und sogar skurrilen Klängen eine Klarinette fähig ist, dann sollten Sie sich die CD des französischen Klarinettisten Armand Angster anhören, der darauf Werke von Bertrand, Robin, Posadas, Fedele, Ferneyhough und Lachenmann spielt. Das ist Extremsport und für den Hörer die Begegnung mit einem selten virtuosen Musikertalent. Read More →
Christian Sprenger: Orchesterfantasien über protestantische Choräle: Nun danket alle Gott, Geh aus, mein Herz; Liebster Jesu, Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren, Befiehl du deine Wege; Ein feste Burg ist unser Gott, Sollt ich meinem Gott nicht singen, Christe, du Lamm Gottes, Ich singe Dir mit Herz und Mund, Verleih uns Frieden gnädiglich, Wer nur den lieben Gott lässt walten, Hymnus; Kammerchor der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar, Staatskapelle Weimar, Christian Sprenger; 1 CD Genuin GEN 16440; Aufnahmen 05/2016, Veröffentlichung 10/2016 (57’12) – Rezension von Uwe Krusch
Auch musikalisch wird auf das Lutherjahr reagiert, so mit dieser CD. Der Komponist und Dirigent dieser Aufnahme, Christian Sprenger, hat zwölf protestantische Choräle der Lutherzeit zur Grundlage genommen und daraus Orchesterfantasien, teilweise mit Chorbegleitung, destilliert. Ob er damit den auf dem Titelbild und im Text zitierten Apfelbaum, der angeblich laut Luther auch noch kurz vor dem Weltuntergang sinnvollerweise zu pflanzen sei, platzieren wollte? Read More →
Yehudi Menuhin Anniversary Edition: Werke von Bach, Bartok, Beethoven, Bloch, Brahms, Debussy, Dvorak, Franck, Mozart, Novacek, Saint-Saëns, Sarasate; Yehudi Menuhin, Abrahm Makarov, Lev Oborin, Hephzibah Menuhin, Klavier, Evgeny Nepalo, Oboe, The Moscow Chamber Orchestra, Rudolf Barshai, The USSR State Symphony Orchestra, Evgeny Svetlanov; 6 CDs Melodiya MEL CD 10 02460; Aufnahmen 1945 & 1962, Veröffentlichung 11/2016 (317’58) – Rezension von Uwe Krusch
Yehudi Menuhin ist als Wunderkind und als über alle Grenzen hinweg agierender Menschenfreund bekannt. Aber natürlich ist er auch ein prägender Geiger des vergangenen Jahrhunderts. Von zwei Reisen nach Russland, 1945 und 1962, auf denen er den nach dem Krieg nach Musik hungernden und auch später den von den Machthabern malträtierten Menschen seine Kunst darbot, hat Melodiya eine Box mit sechs CDs zusammengestellt, die Kammermusikaufnahmen mit Mitschnitten von Solokonzerten kombiniert. Read More →
Boris Tishchenko: Konzert für Violine, Klavier und Streichorchester, Symphonie Nr. 8, 3 Lieder auf Gedichte von Marina Tsvetayeva (Orch. von Leonid Rezetdinov); Mila Shkirtil, Mezzosopran, Chingiz Osmanov, Violine, Nikolai Mazhara, Klavier, St.-Petersburg State Symphony Orchestra, Yuri Serov; 1 CD Naxos 8.573343; Aufnahme 06/2015, Veröffentlichung 12/2016 (59'51) – Rezension von Remy Franck
Boris Tishchenko (1939-2010) wird auf dieser CD mit zwei nach der Sowjetzeit entstandenen Werken sowie den 2014 orchestrierten Tsetayeva-Liedern von 1974 vorgestellt. Der Shostakovich-Schüler schreibt eine in ihrer Form weitgehend konventionelle Musik, überrascht aber gleichzeitig immer wieder mit ungewöhnlichen Ideen. Read More →
Sigismund von Neukomm: Requiem à la mémoire de Louis XVI, Marche funèbre; Clémence Tilquin, Sopran, Yasmina Favra, Mezzosopran, Robert Getchell, Tenor, Alain Buet, Bariton, Choeur de Chambre de Namur, La Grande Ecurie et la Chambre du Roy, Jean-Claude Malgoire; 1 CD Alpha 966; Aufnahme 01/2016, Veröffentlichung 20/01/2017 (61'43) – Rezension von Remy Franck
Nach der Veröffentlichung des Cherubini-Requiems ‘à la Mémoire de Louis XVI’ und Plantades ‘Messe des Morts à la Mémoire de Marie-Antoinette’ bringt Alpha ein weiteres Requiem für den von Revolutionären geköpften Ludwig XVI auf den Markt. E stammt von Sigismund Ritter von Neukomm (1778-1858), der nicht nur als Musiker, sondern auch als Diplomat aktiv war. Read More →
Dialogues; Francis Poulenc: Sonate für Violoncello und Klavier FP 143, Airs chantés für Sopran und Klavier FP 46; Claude Debussy: Sonate für Violoncello und Klavier L135, Pierrot für Sopran und Klavier L 15; César Franck: Roses et papillons für Sopran und Klavier FWV 81, Sonate für Violoncello und Klavier FWV 8; Janina Ruh, Violoncello und Sopran, Boris Kusnezow, Klavier; 1 CD SWR music 19030CD; Aufnahmen 06/2015 + 01/2016, Veröffentlichung 11/2016 – Rezension von Remy Franck
Es gibt Instrumentalisten, die dirigieren, es gibt solche, die ein zweites Instrument perfekt beherrschen. Die Cellistin Janina Ruh verfügt über eine eher seltene Doppelbegabung: sie ist auch Sängerin. Auf der vorliegenden CD mit französischer Musik ist sie in je einem Cello- und einem Vokalwerk von Claude Debussy, Francis Poulenc und César Franck zu hören. Read More →