Dmitri Shostakovich: Violinkonzert Nr. 2 op. 129; Piotr Tchaikovsky: Violinkonzert op. 35; Linus Roth, Violine, London Symphony Orchestra, Thomas Sanderling; 1 SACD Challenge Classics CC72689; Aufnahme 05/2016, Veröffentlichung 10/2016 (74'25) – Rezension von Remy Franck

Linus Roth geht unbeirrt seinen Weg, den Weg eines verantwortungsbewussten Musikers, dem es um Klanglichkeit und Tiefenwirkung geht, nicht um Effekt. Einen starken Eindruck hinterlässt gleich das Shostakovich-Konzert: Roth spielt es hochexpressiv, den tiefen menschlichen Sinn des Werkes auslotend, wobei er die vielen ruhigen Passagen reflektiv, hier mit mysteriöser Unergründlichkeit, dort mit einem Hauch von Resignation gestaltet: da hält der Zuhörer mehr als einmal den Atem an. Read More →

Regers Violinkonzert in Kammermusikbearbeitung
Nicht das Violinkonzert von Max Reger, wie das Cover sagt, enthält eine CD von Oehms Classics, sondern eine Bearbeitung von Rudolf Kolisch für Schönbergs Verein für musikalische Privataufführungen. Das ist das Besondere an dieser CD und macht sie auch erst so richtig interessant. Denn Kolisch ist es mit dieser Reduktion dafür Flöte, Klarinette und Horn, Streichquintett sowie Klavier und Harmonium gelungen, dem komplexen Original viel Feinheit und Delikatesse zu entlocken. Read More →

Enrique Granados: Maria del Carmen; Diana Veronese (María del Carmen), Larisa Kostyuk (Concepción), Silvia Vazquez (Fuensanta), Jesús Suaste (Pencho), Dante Alcalá (Javier), Gianfranco Montresor (Domingo), David Curry (Don Fulgencio), Aleberto Arrabal (Pepuso), Stewart Kempster (Migalo), Ricardo Mirabelli (Antón), Alex Ashworth (Roque), Nicholas Sharratt (Andrés), Wexford Festival Opera Chorus, National Philharmonic Orchestra of Belarus, Max Bragado-Darman; 2 CDs Naxos 8.660144-4; Liveaufnahme 10/2003, Wiederveröffentlichung 10/2016 (103'21) – Rezension von Remy Franck

Enrique Granados komponierte seine Oper ‘Maria del Carmen’ im Jahre 1898. Mit der Geschichte um ein Dreiecksverhältnis in einem Dorf der spanischen Region Murcia ruft sie Vergleiche mit Mascagnis ‘Cavalleria Rusticana’ hervor. Read More →

Aloÿs Fornerod: Messe du 7e ton, Motets, Interludes op. 3, Prométhée enchaîné op. 34, Concerto pour piano op. 29; Cyril Julien (Orgel), Oxana Shevchenko (Klavier), Chœur de l'HEMU, Orchestre de l'HEMU, Emmanuel Siffert; 1 CD Claves 50-1614; Aufnahme 12/2015, Veröffentlichung 09/2016 (60'19) - Rezension von Guy Engels

Die Haute École de Musique (HEMU) in Lausanne hatte im vorigen Jahr ein Gedenkkonzert zu Ehren von Aloÿs Fornerod gegeben, ein Schweizer Komponist, dessen Ruf kaum über die Alpen hinaus gedrungen ist. Es gibt also manches zu entdecken in der vorliegenden Einspielung, die zum Teil ein Live-Mitschnitt besagten Konzertes ist. Fornerod lehnt sich ganz klar an die französische Musiksprache der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts an. Read More →

Reflets et symétrie; Johannes Brahms: Klaviersonate op. 1 Nr.1; Ivan Boumans : Barcarolle Nr. 3; György Ligeti: Etüden Arc-en-ciel & L'escalier du diable; Serge Prokofiev: Sonate Nr. 6; Jean Muller, Klavier; 1 CD Soupir S242; Aufnahmen 2016, Veröffentlichung 10/2016 (67'32) - Rezension von Remy Franck

Die erste Sonate von Johannes Brahms, sein Opus 1 aus dem Jahre 1853, leitet das Programm dieser neuen CD des Luxemburger Pianisten Jean Muller ein. Er spielt sie mit großer dynamischer Bandbreite, sehr differenziert und auf die Wirkung von Kontrasten aufbauend. So entsteht Spannung zwischen dem kräftigen ersten Thema und dem zweiten, lyrischen. Read More →

The Tchaikovsky Project Vol.1; Piotr Tchaikovsky: Symphonie Nr. 6 (Pathétique), Romeo & Julia; Tschechische Philharmonie, Semyon Bychkov; 1 CD Decca 4830656; Aufnahme 09/2015, Veröffentlichung 10/2016 (63'53) – Rezension von Remy Franck

Sehr gefühlvoll, mitunter sogar sentimental klingt die Einleitung, dann geht es im Allegro non troppo ziemlich Allegro und erregt weiter, wobei die Transparenz und die wunderbaren Farben der Tschechischen Philharmonie faszinieren. Das Sentimentale bleibt aber ein weiterer Bestandteil, besonders im abschließenden Finalsatz. Read More →

Frédéric Chopin: Balladen opp. 23, 38, 47, 54; Scherzi opp. 20, 31, 39, 54; Nocturne cis-Moll Op. Post; Islam Manafov, Klavier; 2 CDs Solo Musica SM 246; Aufnahme: 21.-24. November 2014; Veröffentlichung: 9. September 2016 (35:56 + 43:35) - Eine Rezension von Oliver Fraenzke

Erstmals ist der Pianist Islam Manafov auf CD zu hören, der bereits als Jugendlicher Aufsehen erregte, alleine schon durch den 1. Preis des ‘Wettbewerbs junger Pianisten Aserbaidschans’ 1979 und daraus resultierend durch seine Aufführung des berüchtigten dritten Rachmaninov-Konzerts im zarten Alter von siebzehn Jahren. Erstaunlich spät beginnt Manafov seine Diskographie – doch das Warten hat sich gelohnt. Read More →

Edward Elgar: Enigma Variations op. 36, In the South (Alassio) op. 50, Carillon op. 75, Une Voix dans le Désert op. 77, Le drapeau belge op. 79, Pleading op. 48; Florence Daguerre de Hureaux, Erzählerin, Kate Royal, Sopran, Yann Ghiro, Klarinette; BBC Scottish Symphony Orchestra, Martyn Brabbins; 1 CD Hyperion CDA68101; Aufnahme 09/2016, Veröffentlichung 28/10/2016 (81'57) – Rezension von Remy Franck

Eine so prall gefüllte Elgar-CD hat man kaum je gehabt. Und gleich der Anfang ist vielversprechend. Martyn Brabbins dirigiert die Konzertouvertüre ‘In the South’ extrem kraftvoll und drängend, im Mittelteil wunderbar stimmungsvoll. Dabei ist er im Tempo eher auf der langsamen Seite, denn nur Giuseppe Sinopoli hat sich noch mehr Zeit für das Werk genommen. Read More →

So French; Camille Saint-Saëns: Introduction et Rondo Capriccioso; César Franck: Sonate; Eugène Ysaÿe: Caprice d’après l’étude en forme de valse de Camille Saint-Saëns; Jules Massenet: Méditation de Thaïs; Maurice Ravel: Tzigane; Stéphanie-Marie Degand, Violine, Christie Julien, Klavier; 1 CD NoMadMusic NMM035; Aufnahme 094/2016, Veröffentlichung 10/2016 (63'24) – Rezension von Remy Franck

Stéphanie-Marie Degand zeigt einmal mehr, welch außergewöhnliches Talent sie hat. Nach einer verspielten Interpretation des ‘Introduction et Rondo Capriccioso’ von Camille Saint-Saëns überrascht sie mit einer sehr persönlichen, sehr spontan akzentuierten und durchwegs leidenschaftlichen Aufnahme der Franck-Sonate. Read More →

Luciano Berio: Sinfonia; Gustav Mahler/Berio: 10 Frühe Lieder; Matthias Goerne, The Synergy Vocals, BBC Symphony Orchestra, Josep Pons; 1 CD Harmonia Mundi HMC 902180; Aufnahmen 09+12/2012, Veröffentlichung 9/2016 (61'29) – Rezension von Uwe Krusch

Fast kann man sich fragen, ob hier nun eigentlich Musik von Mahler oder von Berio erklingt. Bei den Liedern und Gesängen aus der Jugendzeit, die Mahler für Männerstimme (fünf Lieder) bzw. für Bariton (sechs Lieder) mit Klavier setzte, konnte Berio seinen Wunsch umsetzen, diese zu orchestrieren. Nicht hinderlich war, dass er dafür Kompositionsaufträge erhielt. Read More →

  • Pizzicato

  • Archives