Zwei musikalische Seelen wohnen in der Brust des polnischen Komponisten Krzysztof Penderecki: Begonnen hat er als einer der führenden Komponisten der Avantgarde und ist berühmt geworden mit damals schockierenden Werken wie ‘Threnody to the Victims of Hiroshima’, doch wandte er sich später zurück zur tonal gebundenen Musik, wodurch er beißende Kritik von experimentellen Klangforschern wie Helmut Lachenmann erntete. Read More →
Erste Vorbemerkung: Das Gute an CD-Geräten ist, dass man sie programmieren kann. In diesem Fall erlaubt das die Korrektur einer grundfalschen Reihenfolge. John Coriglianos hoch emotionale, sehr persönliche Erste Symphonie hätte mit ihrem leise absterbenden Finalsatz an den Schluss dieses Programms gehört, und nicht an den Anfang, vor ein unbesorgt heiteres Stück! Read More →
Der einsame Läufer in Sanddünen der Sahara, nach dem marokkanischen Fotografen der Bilder, die das Booklet zieren zu urteilen, bildet die Einstimmung. Das von Haydn gewählte Leben vor allem auf Schloß Esterháza und in Eisenstadt, also der Abwesenheit vom Zentrum Wien, bot Chancen und Nachteile. Zu den Nachteilen zählte sicherlich die fehlende Nähe zu anderen Komponisten. Andererseits bot es die Chance, etwas zu wagen und auszuprobieren, frei von Vorgaben anderer. Read More →
Eine besondere Herausforderung stellt die Musik des Franzosen Gabriel Fauré für alle ausführenden Musiker dar. Denn seine Musik protzt nicht mit donnernden Gesten und Prunk, drängt nicht in die vordergründige Virtuosität, sondern sucht die zarten, zurückhaltenden Töne, die Introversion und die Nuancen « dazwischen ». Die Sonaten verlangen nach Geschmeidigkeit, Flexibilität wie diejenigen von Mozart, und fordern zudem ausgereifte Technik mit allen Voraussetzungen des Virtuosentums des 19. Jahrhunderts. Read More →
Abwechslungsreiches Frühbarock-Programm
‘Musica Ficta’, das exzellente kolumbianische Ensemble für Alte Musik, hat bei dem amerikanischen Label Centaur eine CD mit dem Titel ‘Dos estrellas le siguen – 17th Century Xácaras and Dances in Spain and Latin America’ herausgebracht. Es handelt sich hier um ein abwechslungsreiches, teils instrumentales, teils vokales Programm. Lieder und Tänze geben einen guten Eindruck meist frühbarocker Musik der iberischen Halbinsel und der spanischen und portugiesischen Kolonien. Vor allem aber fasziniert ‘Musica Ficta’ mit einem inspirierten, sehr farbigen und vitalen Gesang und Spiel. Ein besonderes Atout sind die Stimmen von Andreas Silva und Antonio Santos, die durch einen sehr klaren und charaktervollen Gesang auffallen (Centaur CRC 3501). Read More →
Beginnen wir mit dem Positiven: Javier Perianes’ Interpretation der Klaviersuite aus Manuel de Fallas Ballettsuite ‘El Amor Brujo’ ist atemberaubend mit stupender Virtuosität, elektrisierender Spannung und einem Farbenrausch, wie ihn Spaniens Blumenregion Extramadura nicht reichhaltiger bieten kann. Read More →
Mit seinen geistlichen Werken verschaffte Piotr Tchaikovsky seinen Zeitgenossen und nachkommenden Generationen den wichtigen Freiraum, sich auch ungezwungen auf diesem musikalischen Terrain zu bewegen. Es war ihm gelungen, das Monopol der Geistlichkeit auf die Veröffentlichung von liturgischer Musik zu brechen. Darüber hinaus schuf Tchaikovsky Werke von anmutiger Schönheit, die seinen Symphonien, Opern und Kammermusik kaum nachstehen. Read More →
Überall dort, wo Könige und Fürsten herrschten, die nicht nur an der Festigung und Ausweitung ihrer Macht interessiert waren, hatten Kunst und Musik die große Chance einer echten Blütezeit. Polen erlebte eine solche Zeit im 16./17. Jahrhundert unter Sigismund III., der viele italienische Meister an seine Hof holte und ihnen die bestmöglichen Arbeitsbedingungen bot. Read More →
Guido Schiefen ist uns schon mehrmals als exzellenter und sehr einfühlsam musizierender Cellist aufgefallen. Jetzt versucht er sich zusammen mit Jacob Leuschner an Max Reger, einem Komponisten, der sich vielen Musikern versperrt, weswegen er auch bei vielen Musikfreunden nicht den besten Ruf genießt. Read More →
Lydia Kakabadse – ein Name, der nicht eben britisch klingt. Die Komponistin hat in der Tat georgisch-griechische Wurzeln und ist in der Tradition der orthodoxen Liturgie groß geworden. Ganz bewusst greift Kakabadse in ihrer Musik auf dieses Erbe zurück. Read More →