John Corigliano: Symphony No. 1; Michael Torke: Bright Blue Music; Aaron Copland: Appalachian Spring Suite; National Orchestral Institute Philharmonic, David Alan Miller; 1 CD Naxos 8.559782; Aufnahme 06/2015, Veröffentlichung 07/2016 (73'58) – Rezension von Remy Franck

Erste Vorbemerkung: Das Gute an CD-Geräten ist, dass man sie programmieren kann. In diesem Fall erlaubt das die Korrektur einer grundfalschen Reihenfolge. John Coriglianos hoch emotionale, sehr persönliche Erste Symphonie hätte mit ihrem leise absterbenden Finalsatz an den Schluss dieses Programms gehört, und nicht an den Anfang, vor ein unbesorgt heiteres Stück! Read More →

Joseph Haydn: Symphonien Nr. 4, 42, 64, L'Isola disabitata-Ouvertüre, Arie 'Solo e pensoso'; Francesca Aspromonte, Sopran, Il Giardino Armonico, Giovanni Antonini; 1 CD Alpha 672; Aufnahmen 11/2015, Veröffentlichung 08/2016 (68'57) – Rezension von Uwe Krusch

Der einsame Läufer in Sanddünen der Sahara, nach dem marokkanischen Fotografen der Bilder, die das Booklet zieren zu urteilen, bildet die Einstimmung. Das von Haydn gewählte Leben vor allem auf Schloß Esterháza und in Eisenstadt, also der Abwesenheit vom Zentrum Wien, bot Chancen und Nachteile. Zu den Nachteilen zählte sicherlich die fehlende Nähe zu anderen Komponisten. Andererseits bot es die Chance, etwas zu wagen und auszuprobieren, frei von Vorgaben anderer. Read More →

Gabriel Fauré: Sonate für Violine und Klavier Nr. 1 op. 13; Sonate für Violine und Klavier Nr. 2 op. 108; Judith Ingolfsson, Violin; Vladimir Stoupel, Klavier; 1 CD Accentus Music ACC303713; Aufnahme 11/2015; Veröffentlichung 09/2016 (53'51) - Rezension von Oliver Fraenzke

Eine besondere Herausforderung stellt die Musik des Franzosen Gabriel Fauré für alle ausführenden Musiker dar. Denn seine Musik protzt nicht mit donnernden Gesten und Prunk, drängt nicht in die vordergründige Virtuosität, sondern sucht die zarten, zurückhaltenden Töne, die Introversion und die Nuancen « dazwischen ». Die Sonaten verlangen nach Geschmeidigkeit, Flexibilität wie diejenigen von Mozart, und fordern zudem ausgereifte Technik mit allen Voraussetzungen des Virtuosentums des 19. Jahrhunderts. Read More →

Abwechslungsreiches Frühbarock-Programm
‘Musica Ficta’, das exzellente kolumbianische Ensemble für Alte Musik, hat bei dem amerikanischen Label Centaur eine CD mit dem Titel ‘Dos estrellas le siguen – 17th Century Xácaras and Dances in Spain and Latin America’ herausgebracht. Es handelt sich hier um ein abwechslungsreiches, teils instrumentales, teils vokales Programm. Lieder und Tänze geben einen guten Eindruck meist frühbarocker Musik der iberischen Halbinsel und der spanischen und portugiesischen Kolonien. Vor allem aber fasziniert ‘Musica Ficta’ mit einem inspirierten, sehr farbigen und vitalen Gesang und Spiel. Ein besonderes Atout sind die Stimmen von Andreas Silva und Antonio Santos, die durch einen sehr klaren und charaktervollen Gesang auffallen (Centaur CRC 3501). Read More →

Encuentro; Manuel de Falla: Seite canciones populares espanolas, El amor brujo (Klaviersuite); Federico Garcia Lorca: Canciones Espanolas Antiguas; Estrella Morente, Flamencosängerin, Javier Perianes, Klavier; 1 CD Harmonia Mundi HMC 902246; Aufnahme 12/2015, Veröffentlichung 08/20916 (69'25) – Rezension von Remy Franck

Beginnen wir mit dem Positiven: Javier Perianes’ Interpretation der Klaviersuite aus Manuel de Fallas Ballettsuite ‘El Amor Brujo’ ist atemberaubend mit stupender Virtuosität, elektrisierender Spannung und einem Farbenrausch, wie ihn Spaniens Blumenregion Extramadura nicht reichhaltiger bieten kann. Read More →

Piotr Tchaikovsky: Geistliche Chormusik; NDR Chor, Philipp Ahmann; 1 CD Carus 83338; Aufnahme 07/2015, Veröffentlichung 05/2016 (58'56) - Rezension von Guy Engels

Mit seinen geistlichen Werken verschaffte Piotr Tchaikovsky seinen Zeitgenossen und nachkommenden Generationen den wichtigen Freiraum, sich auch ungezwungen auf diesem musikalischen Terrain zu bewegen. Es war ihm gelungen, das Monopol der Geistlichkeit auf die Veröffentlichung von liturgischer Musik zu brechen. Darüber hinaus schuf Tchaikovsky Werke von anmutiger Schönheit, die seinen Symphonien, Opern und Kammermusik kaum nachstehen. Read More →

Helper and Protector, Italian Maestri in Poland; Werke von Marenzio, Pacelli, Bertolusi; The Sixteen, Eamonn Dougan; 1 CD Coro COR16141; Aufnahme 11/2015, Veröffentlichung 04/2016 (67’32) - Rezension von Guy Engels

Überall dort, wo Könige und Fürsten herrschten, die nicht nur an der Festigung und Ausweitung ihrer Macht interessiert waren, hatten Kunst und Musik die große Chance einer echten Blütezeit. Polen erlebte eine solche Zeit im 16./17. Jahrhundert unter Sigismund III., der viele italienische  Meister an seine Hof holte und ihnen die bestmöglichen Arbeitsbedingungen bot. Read More →

Max Reger: Das Gesamtwerk für Violoncello und Klavier (Caprice a-Moll, Sonate Nr. 1 f-Moll op. 5, Caprice h-Moll op. 79e Nr. 1, Kleine Romanze D-Dur op. 79e Nr. 2, Sonate Nr. 2 g-Moll op. 28, Romanze G-Dur, Sonate Nr. 3 F-Dur op. 78, Aria aus der Suite a-Moll op. 103a (vom Komponisten bearbeitet für Violoncello und Klavier), Sonate Nr. 4 a-Moll op. 116; Guido Schiefen, Cello, Jacob Leuschner, Klavier; 2 CDs Oehms Classics OC 456; Aufnahmen 2015/2016, Veröffentlichung 08/2016 (119') – Rezension von Remy Franck

Guido Schiefen ist uns schon mehrmals als exzellenter und sehr einfühlsam musizierender Cellist aufgefallen. Jetzt versucht er sich zusammen mit Jacob Leuschner an Max Reger, einem Komponisten, der sich vielen Musikern versperrt, weswegen er auch bei vielen Musikfreunden nicht den besten Ruf genießt. Read More →

Lydia Kakabadse: Cantica Sacra; Alumni of the Choir of Clare College, Graham Ross; 1 CD Divine Art dda 25135; Aufnahme 09/2015, Veröffentlichung 06/2016 (68’57) - Rezension von Guy Engels

Lydia Kakabadse – ein Name, der nicht eben britisch klingt. Die Komponistin hat in der Tat georgisch-griechische Wurzeln und ist in der Tradition der orthodoxen Liturgie groß geworden. Ganz bewusst greift Kakabadse in ihrer Musik auf dieses Erbe zurück. Read More →

Joseph Jongen: Symphonie Concertante mit Orgel op. 81, Passacaille et Gigue op. 90 für Orchester; Orgelsonate op. 94 (Sonata Eroica); Christian Schmitt, Orgel, Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, Martin Haselböck; 1 SACD cpo 777593-2; Aufnahmen 01/2013, Veröffentlichung 07/2016 (68'16) – Rezension von Remy Franck

In Joseph Jongens ‘Symphonie Concertante’ stellt sich die vorliegende Aufnahme der Konkurrenz von zwei hochkarätigen Aufnahmen, der des ‘Flemish Philharmonic’ und vor allem jener des ‘Orchestre Philarmonique de Liège’ unter Pascal Rophé mit Olivier Latry an der Orgel (Cyprès). Und obwohl Haselböck durchwegs schnellere Tempi nimmt als Rophé, wirkt die Komposition in der Cyprès-Aufnahme lebendiger. Das kommt vor allem durch den schlankeren, weitaus transparenteren Ton und die innere Beweglichkeit, die Rophé erzielt. Read More →

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